• 03.09.2011 15:13

  • von Stefan Ziegler

Keine Überraschung in Valencia: Muller meilenweit vor Huff

Chevrolet fuhr in Spanien erwartungsgemäß auf die Pole-Position: Yvan Muller startet vor WM-Rivale Rob Huff - Franz Engstler mit Pole für Rennen zwei

(Motorsport-Total.com) - Im Südwesten nichts Neues: Chevrolet nahm die Dominanz aus der ersten Saisonphase mit in den zweiten Abschnitt des Jahres und gab in der Qualifikation von Spanien souverän das Tempo vor. Yvan Muller schlug seinem Teamkollegen und WM-Rivalen Rob Huff dabei aber ein gewaltiges Schnippchen und sicherte sich zum vierten Mal in dieser Saison die Pole-Position der WTCC.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini, Yvan Muller, Norbert Michelisz, Robert Huff

Michelisz, Huff, Muller und Tarquini - der beste Privatfahrer und die WTCC-Top-3

Und das mit Stil: Muller umrundete den 4,005 Kilometer langen Circuit Ricardo Tormo bei Valencia in 1:42.649 Minuten, stellt damit einen neuen Rundenrekord auf und ließ Huff um satte 0,456 Sekunden hinter sich - eine Klatsche für den WM-Spitzenreiter! Noch härter erwischte es den Dritten im Chevrolet-Bunde: Alain Menu kam in Spanien nämlich nicht über den sechsten Startplatz hinaus.

Positiv aufzufallen wussten indes Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred), der sich als Dritter in die zweite Startreihe manövrierte, und Franz Engstler (Engstler), der erneut die Pole-Position der Privatiers eroberte. Eine Enttäuschung erlebte hingegen Volvo-Fahrer Robert Dahlgren (Polestar). Der Schwede verpasste den Einzug in die Top 10 sehr deutlich - Dahlgren wurde lediglich als 17. gewertet.

Doch der Reihe nach: Zu Beginn der Qualifikation hielt sich Chevrolet noch vornehm zurück, während die Konkurrenz gleich einige schnelle Runden auf den spanischen Asphalt knallte. Wie immer stand dabei im Vordergrund: Bloß nicht zu gut abschneiden, um die Ausgangslage für das zweite Rennen nicht zu verderben. Dementsprechend waren die Topwerte anfangs noch nicht konkurrenzfähig.

Q1: Chevrolet zögert, Gabriele Tarquini gibt Gas

Dies änderte sich allmählich, als in Javier Villa (Proteam) ein Lokalmatador ganz nach vorne fuhr. Der junge Spanier umrundete den Circuit Ricardo Tormo in 1:44.395 Minuten, leistete sich aber kurz danach einen Ausflug in den Kies. Gleich anschließend war Tarquini zur Stelle und schraubte die Bestzeit auf 1:43.907 Minuten herunter. Bei diesem Rundenwert sollte es unterm Strich auch bleiben.

Chevrolet hatte nämlich kein Interesse daran, Q1 an der Spitze des Feldes zu beschließen. Muller zockte aber einen Tick besser als Huff (4.) und Menu (2.), die sich in den Schlussminuten noch einmal verbesserten. Und genau dann schlug die Stunde von Engstler, der sich beim Ablauf der Zeit - wie schon in Oschersleben - auf Platz zehn wiederfand. Der Deutsche holte sich die Pole für Lauf zwei.

Dies war das Pech von Pepe Oriola (Sunred), denn der erst 17-jährige Spanier verpasste den ersten Startplatz für das zweite Rennen nur um 0,037 Sekunden. Einen Achtungserfolg erzielte indes WTCC-Neuling David Sigacev (KK): Der Russe holte sich in 1:44.768 Minuten den 14. Startplatz und ließ dabei unter anderem Dahlgren (17.) und Stefano D'Aste (Wiechers/16.) hinter sich - ein gutes Ergebnis.

Q2: Muller mit dritter Pole-Position in Folge

Die zweite Einheit der Qualifikation war im Gegenzug relativ frühzeitig zugunsten von Muller entschieden. Der Franzose wäre schon dank seiner ersten Runde auf der Pole-Position gestanden, verbesserte sich im zweiten Anlauf aber noch einmal um drei Zehntel und schraubte die Bestzeit von Valencia auf 1:42.649 Minuten herunter. Damit war die Startplatz-Entscheidung endgültig gefallen.

Huff konnte dieses Tempo nicht mitgehen und büßte 0,456 Sekunden auf Muller ein, während Tarquini in 1:43.182 Minuten überraschend auf Rang drei vorstieß. Und wo war Menu abgeblieben? Der Schweizer reihte sich noch hinter Tiago Monteiro (Sunred) und Coronel auf Platz sechs ein - vor Norbert Michelisz (Zengö), dem besten Privatier, Javier Villa (Proteam), Engstler und Michel Nykjaer (Sunred).

Letzterer wurde im Verlauf des zehnminütigen Q2 einmal kurz neben der Linie gesichtet, hielt sich ansonsten aber schadlos. Anders Mehdi Bennani (Proteam): Der Marokkaner wollte schon in Einheit eins zu viel und verabschiedete sich - Parallelen zum Freien Training sind durchaus erkennbar - noch auf seinem ersten Versuch ins Kiesbett. Muller und Huff schien dies aber nicht weiter zu kümmern...