"Ich war noch niemals in Brasilien ..."
Die WTCC kehrt aus ihrer Sommerpause zurück: Für viele Neulinge ist die Reise nach Brasilien der bisher größte Ausflug ihrer Rennkarriere
(Motorsport-Total.com) - Es dauert mehr als einen halben Tag, um von Mitteleuropa aus nach Südamerika zu gelangen. Und wer schließlich nach einer langen Reise im brasilianischen Curitiba ankommt, den erwartet eine ganz andere Welt. Diese Erfahrung machen dieser Tage auch einige WTCC-Neulinge, die zum ersten Mal überhaupt einen Fuß auf den südamerikanischen Kontinent setzen. Und das nach einer langen Pause.

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Willkommen in Curitiba: Die WTCC fährt dort bereits seit der Saison 2006
Zur Erinnerung: Die WTCC hatte sich am 3. Juni 2012 in ihre Sommerpause verabschiedet - also vor sieben langen Wochen. Kein Wunder also, dass die Piloten regelrecht auf ihre Rennrückkehr brennen. "Ich freue mich darauf, wieder auf die Strecke zu gehen", sagt beispielsweise Alberto Cerqui (ROAL-BMW) und merkt an: "Es ist schon hart, ein bis zwei Monate auf das nächste Rennen zu warten."
"Die Fahrzeuge waren aber unterwegs nach Brasilien und wir hatten keine Chance, zu testen. Und hinzu kommt: Curitiba ist komplett neu für mich", meint der Italiener. Auch Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) war noch nie auf dem Autodromo Internacional de Curitiba: "Es ist eine neue Strecke für mich. Ich habe mich aber mit ein paar Einheiten im Simulator darauf vorbereitet", sagt der Brite.
"Mit einer Anreise von 17 Stunden ist es auf jeden Fall meine bisher längste Rennreise", erklärt MacDowall, der via London und Rio de Janeiro nach Curitiba reiste. Noch weiter hatte es aber Darryl O'Young (STR-SEAT). Aus Hongkong kommend war der Chinese über 30 Stunden unterwegs, um sein Ziel zu erreichen. Immerhin weiß O'Young aber schon von früher, was ihn in Curitiba erwartet.
Für Tom Chilton (Aon-Ford) ist das anders. "Ich war noch niemals in Brasilien", gesteht der Brite und merkt an: "Ich freue mich aber auf eine neue Strecke und bin schon ganz gespannt darauf, wieder ins Lenkrad zu greifen." Sein Teamkollege James Nash (Aon-Ford) stimmt zu und ergänzt: "Ich kann es kaum erwarten. PR- und Simulator-Arbeit sind einfach kein Ersatz für das Rennfahren", meint Nash.
Und selbst die erfahrenen Piloten im Starterfeld fühlen sich angesichts der siebenwöchigen Pause nicht ganz wohl in ihrer Haut. "Der Kalender ist in diesem Jahr ziemlich speziell", sagt Alain Menu (Chevrolet). "Wir haben zur Saisonmitte zwei recht lange Pausen. Das könnte gewisse Folgen haben, denn so wird dein normaler Rhythmus unterbrochen. Ich hoffe, ich bin schnell wieder auf Kurs."
"Ich muss ja schließlich ein paar Punkte aufholen", meint der Schweizer, hinter seinen beiden Chevrolet-Stallgefährten Yvan Muller und Rob Huff aktuell Dritter in der WM-Gesamtwertung. Von Anspannung will an der Spitze aber niemand reden. Schon gar nicht Weltmeister und Tabellenführer Muller: "Ich mache es wie immer: Ich will möglichst viele Punkte holen, denn die Saison ist noch lang."

