Großer Schritt in Richtung Titel: Priaulx gewinnt!
Andy Priaulx gewann das turbulente zweite WTCC-Rennen in Brands Hatch, während Augusto Farfus von Alain Menu abgeschossen wurde
(Motorsport-Total.com) - Triumph auf der ganzen Linie für die Hausherren im zweiten WTCC-Rennen des heutigen Tages in Brands Hatch: Neben Sieger Andy Priaulx (BMW) kamen bei trockenen Bedingungen mit Robert Hoff (3./Chevrolet), Colin Turkington (4./BMW) und James Thompson (8./Alfa Romeo) gleich drei weitere britische Piloten in die Punkteränge.

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Andy Priaulx wurde seinem Ruf als "Mister Consistency" der WTCC voll gerecht
Priaulx feierte dank seiner guten Ausgangsposition nach dem ersten Lauf einen souveränen Sieg, der im Grunde genommen nie in Gefahr war - und er sorgte damit zwei Rennwochenenden vor Schluss möglicherweise schon für eine Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft: Weil sein schärfster Rivale Augusto Farfus (BMW) komplett leer ausging und Jörg Müller (BMW) nur drei Punkte holte, baute er seinen Vorsprung auf komfortable zwölf Zähler aus.#w1#
Jede Menge Action im Mittelfeld
Doch so ruhig es Priaulx an der Spitze hatte, so turbulent ging es dahinter zu: Am Start setzte sich zunächst Felix Porteiro (BMW) auf dem ersten Platz fest, gefolgt vom späteren Sieger, Huff, Jordi Gené (SEAT), Turkington, Yvan Muller (SEAT), Thompson und Farfus. Pierre-Yves Corthals (SEAT) konnte seine gute Ausgangsposition nicht nutzen und wurde gleich zu Beginn Platz um Platz nach hinten durchgereicht.
Ebenfalls noch in der ersten Runde agierte Luca Rangoni (BMW) in einer Rechtskurve etwas zu optimistisch, wodurch Nicola Larini (Chevrolet) und Stefano D'Aste (BMW) beeinträchtigt wurden. Für den Ausgang des Rennens spielte dies jedoch keine Rolle. Dafür löste Alessandro Zanardi (BMW) mit seinem Ausritt ins Kiesbett der Paddock-Hill-Bend eine Safety-Car-Phase aus - genau in dem Moment, als Priaulx an Porteiro vorbei in Führung ging.
Beim Restart setzte sich Alain Menu (Chevrolet), der Sieger des ersten Rennens, noch vor Start und Ziel neben Farfus, der leicht nach innen zog und dadurch in einen Dreher geschickt wurde. Farfus war fuchsteufelswild und machte seinem Ärger noch mit aufgesetztem Helm in Form von einigen Kraftausdrücken Luft, während Menu ein paar Runden später eben wegen jener Situation per schwarzer Flagge aus dem Rennen genommen wurde.
Priaulx und Porteiro hatten leichtes Spiel

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Jörg Müllers kämpferische Vorstellung wurde mit drei WM-Punkten belohnt Zoom
Nach dem neuerlichen Restart tat sich auf den ersten drei Positionen nichts mehr, weil hinter Priaulx und Porteiro hart gekämpft wurde, so dass sich das BMW Duo zumindest leicht vom Rest absetzen konnte. Im Mittelfeld ging es indes weiter zur Sache: Michel Jourdain (SEAT) und Larini berührten sich während ihres Duells, Rangoni musste nach einem neuerlichen Ausritt endgültig aufgeben. Außerdem sorgten Thompson gegen Muller und Turkington gegen Gené noch für Überholmanöver.
Heimlicher Mann des Rennens war aber Müller, der zwar in der Weltmeisterschaft nun schon fast aussichtslos zurückliegt, aber dank einer kämpferischen Leistung immerhin drei Punkte holte: In der zweiten Runde noch Elfter, steckte er lange ausgerechnet hinter Tarquini fest, der ihn am Vormittag gerammt hatte, bis der Italiener langsamer wurde. Und in der 14. der 16 Runden - wegen der Safety-Car-Phasen wurde die Distanz um zwei Umläufe verlängert - schnappte er sich auch noch Thompson.
Übrigens: Weil Gaststarter Turkington nicht berechtigt ist, WM-Punkte zu sammeln, rückten alle Fahrer nach ihm um eine Position auf, was die Meisterschaftswertung angeht. Muller erbte dadurch die fünf Punkte für den vierten Platz, gefolgt von Gené, Müller, Thompson und Tom Coronel (SEAT), der an und für sich nur als Neunter abgewinkt wurde. Insgesamt sahen im fünftletzten Saisonlauf 20 von 25 gestarteten Fahrzeugen die Zielflagge.

