• 31.07.2010 19:52

  • von Stefan Ziegler

"Gemischte Gefühle" bei BMW

Augusto Farfus sicherte sich mit Platz vier eine gute Ausgangslage, doch Andy Priaulx enttäuschte - Colin Turkington überraschend bester BMW Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt: Nicht ein Werksfahrer des BMW Teams RBM war in der Qualifikation von Brünn der schnellste Vertreter auf einem bayerischen Auto, sondern Gastpilot Colin Turkington. Der nordirische Rennfahrer geht auch in Brünn mit einem älteren Modell des BMW 320si an den Start und daher den Gewichtsvorteil auf seiner Seite - und nun auch Startplatz drei.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

Augusto Farfus musste sich im Qualifying Colin Turkington geschlagen geben

"Das ist natürlich eine tolle Ausgangslage für die Rennen", meint der eBay Motors Pilot. "Wir haben uns in jeder Session gesteigert und ich habe schnell meinen Rhythmus auf dieser Strecke gefunden, obwohl ich zuvor noch nie in Brünn gefahren bin. Nun freue ich mich auf Sonntag", so Turkington. BMW Team RBM Teamchef Bart Mampaey kann indes nur bedingt ein positives Fazit ziehen.#w1#

Der Belgier freut sich zwar für und mit Augusto Farfus über den Einzug in das Top-10-Finale und Startplatz vier, doch Andy Priaulx blieb die Teilnahme an der zweiten Teilsession verwehrt. "Bei diesem Ergebnis haben wir gemischte Gefühle", sagt Mampaey. "Augusto konnte das Maximum aus dem Fahrzeug herausholen, Andy hat indes die zweite Qualifying-Einheit denkbar knapp verpasst."


Fotos: WTCC in Brünn


"Verantwortlich dafür war ein Fehler im dritten Sektor bei seinem zweiten Versuch. Das ist natürlich sehr schade", findet der BMW Team RBM Teamchef und fügt hinzu: "Wir müssen noch viel Arbeit investieren, um am Sonntag ein gutes Ergebnis zu erreichen und BMW nach Möglichkeit den 50. Rennsieg in der WTCC bescheren zu können." Aktuell stehen die Münchener bei 49 Erfolgen.

Farfus & Priaulx: Was ist drin in Brünn?

Mit einem guten Start könnte Farfus das Jubiläum in Lauf eins vielleicht perfekt machen. Der Brasilianer ist "grundsätzlich zufrieden" mit seiner Qualifikation. "Ich konnte alles aus dem Auto herausholen, was derzeit möglich ist. Wir müssen aber festhalten, dass uns zur Spitze auch hier ein Stück fehlt. Dennoch sollte am Sonntag im ersten Rennen ein Podestplatz möglich sein."

"Insgesamt müssen wir uns aber weiter steigern, um in der Meisterschaft noch ein Wort mitreden zu können", meint Farfus. Groß ist die Frustration in der Garage nebenan: "Natürlich bin ich mit dem Verlauf des Qualifyings überhaupt nicht zufrieden", sagt Priaulx. "Wegen eines Fehlers auf meinem zweiten Satz Reifen habe ich Q2 verfehlt. Dass ich enttäuscht bin, versteht sich von selbst."

Den Mut hat der dreimalige Weltmeister allerdings nicht verloren. Priaulx gibt sich kämpferisch: "Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, im ersten Rennen so weit wie möglich nach vorne zu fahren, um viele Punkte mitnehmen zu können. Das ist mir in dieser Saison schon einige Male gelungen", so der WTCC-Routinier. Zuletzt in Brands Hatch. Dort startete Priaulx von Rang 16 - und siegte in Lauf zwei.