• 20.09.2009 15:33

  • von Stefan Ziegler

Erneuter Doppelsieg für SEAT

Yvan Muller und Gabriele Tarquini waren in Imola nicht zu halten: Doppelsieg für SEAT - James Thompson punktet wieder für Lada

(Motorsport-Total.com) - Imola ist in dieser Saison fest in SEAT-Hand: Dem Doppelsieg aus dem ersten Lauf ließen Yvan Muller und Gabriele Tarquini in Rennen zwei einen weiteren folgen - nur die interne Reihenfolge war anders. Alain Menu (Chevrolet) fuhr als Dritter auf das Siegerpodest, Alessandro Zanardi (BMW) holte sich wieder einen vierten Rang. Positiv zu überraschen wusste auch wieder James Thompson (Lada). Der britische Routinier bescherte seiner Mannschaft noch einmal drei wertvolle WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini, Yvan Muller

Gleiches Bild, andere Reihenfolge: Yvan Muller und Gabriele siegten wieder

Hatte man angesichts der Startaufstellung noch mit anderen Farben an der Spitze gerechnet, so machten Muller und Tarquini schon in den Anfangsrunden klar, dass es soweit nicht kommen würde: Nach drei Umläufen auf dem 4,909 Kilometer langen Autodromo Enzo e Dino Ferrari lag Muller schon an der Spitze und Tarquini folgte im Windschatten seines Teamkollegen - 15 Kilometer waren genug.#w1#

Muller und Tarquini dominieren

Tarquini bekleckerte sich auf seinem Weg nach vorne allerdings nicht gerade mit Ruhm: Der WM-Spitzenreiter geriet in der Rivazza mit Rob Huff (Chevrolet) aneinander und räumte seinen Rivalen - wie in alten Zeiten - sauber von der Strecke, als er in eine Lücke stach, die es kaum gab. Auch Jordi Gené (SEAT) sollte wenig später negativ auffallen, indem er Sergio Hernández (BMW) in den Kies schickte.

Einmal vorbei gab es für die überaus dominanten SEAT-Fahrzeuge kein Halten mehr. Muller und Tarquini rasten souverän vorneweg, verzichteten zugunsten der Herstellerpunkte aber auf ein teaminternes Duell um die Führung. Tarquini blieb elf Runden lang auf Tuchfühlung, wagte aber niemals einen ernst gemeinten Überholversuch gegen Muller, der sich Saisonsieg Nummer vier holte.

Start; Imola 2009

Alain Menu gewann zwar den Start, doch die SEATs schossen gleich nach vorne... Zoom

Menu machte das Beste aus seiner schwierigen Lage und sicherte Chevrolet die maximal mögliche Ausbeute in Imola: Platz drei. Dahinter rauschte Lokalmatador Alessandro Zanardi über die Ziellinie, der vor heimischem Publikum wohl nur zu gerne auf das Podium gefahren wäre. Sämtliche Versuche des Italieners, Menu zu überholen, konnte der Schweizer aber stets erfolgreich verhindern.


Fotos: WTCC in Imola


SEAT baut WM-Führung aus

Die Überraschung schlechthin war sicherlich wieder Thompson. Der britische Lada-Fahrer konnte trotz umfangreicher Temperaturen erneut eine hervorragende Geschwindigkeit vorlegen und bescherte seinem Arbeitgeber auch im zweiten Imola-Rennen drei WM-Punkte. Gené im starken Dieselauto konnte Thompson zwar nicht halten, dafür aber Rickard Rydell (SEAT) und Augusto Farfus (BMW).

Genau wie Gené, so hatten auch diese beiden Piloten das Rennen von ganz hinten aufgenommen und sich im Verlaufe der elf Runden nach vorne durchgeschlagen. Viele eindrucksvolle Manöver markierten ihren Weg nach vorne und letztendlich durften sich alle drei über zählbare Ergebnisse freuen. Dieses eine WM-Pünktchen könnte sich für Farfus noch als überaus wichtig erweisen.

Fabio Fabiani, Jordi Gené

Jordi Gené zeigte eine gute Aufholjagd, Fabio Fabiani überzeugte nur bedingt Zoom

Insgesamt muss der Brasilianer das Wochenende in Italien aber als Rückschlag werten, denn Tarquini (109 Punkte) und Muller (102) sind ihm erst einmal enteilt. Nach den beiden Sprintrennen von Imola findet sich Farfus (91) nur noch auf dem dritten Tabellenrang wieder, Andy Priaulx (BMW/66) belegt nach wie vor Platz vier. Bei den Herstellern führt SEAT nun wieder deutlich mit 271 Punkten.

D'Aste setzt den Wiechers-Speed um

Wussten an der Spitze vor allem die SEAT-Autos zu überzeugen, so konnte Stefano D'Aste (BMW) im vorderen Mittelfeld einmal mehr eine beeindruckende Leistung zeigen. Der italienische Lokalmatador trumpfte im zweiten Rennen groß auf und fuhr mit seinem Wiechers-Wagen über die gesamte Distanz auf demselben Niveau wie die Werksautos - der Sieg in der Independents' Trophy war die logische Folge.

Félix Porteiro und Franz Engstler (beide BMW) konnten ebenfalls eine starke Leistung an den Tag legen und ihre Pechsträhne aus den vergangenen Rennen mit einigen Punkten vergessen machen. Weil Trophy-Spitzenreiter Tom Coronel (SEAT) in Lauf zwei "nur" Vierter wurde, machten Porteiro und Engstler auf den Positionen zwei und drei sogar noch Boden gut auf den Gesamtführenden.

Stefano D'Aste

Ein Küsschen in Ehren: Stefano D'Aste gewann den zweiten Lauf der Privatiers Zoom

In Andrea Larini holte zumindest ein Familienmitglied Punkte in Imola. Der italienische Gaststarter war im ersten Lauf noch disqualifiziert worden, holte sich aber nun den siebten Klassenrang und damit zwei Zähler. Die Tabelle wird vier Rennen vor Schluss von Coronel (195 Punkte) angeführt. Mit deutlichem Abstand folgen Porteiro (166), Engstler (128) und D'Aste (127) auf den Plätzen.