• 20.09.2009 13:19

  • von Stefan Ziegler

Doppelsieg für SEAT - Debakel für Farfus!

Gabriele Tarquini und Yvan Muller holten für SEAT einen sicheren Doppelsieg - Chaotischer Rennverlauf vom Start bis ins Ziel - Erstmals Punkte für Lada

(Motorsport-Total.com) - Der Tamburello-Kurve eilt ein großer Ruf voraus - und diesem wurde die schwierige Ecke im ersten Rennen der WTCC vollkommen gerecht: Gabriele Tarquini und Yvan Muller (beide SEAT) kamen noch einigermaßen schadlos durch, doch dahinter gab es gewaltige Turbulenzen. Prominentestes Opfer war Augusto Farfus (BMW), der sein heftig ramponiertes Auto aber noch in die Box retten konnte. Der Doppelsieg war SEAT hingegen nicht mehr zu nehmen - trotz großem Chaos in Imola.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Siegertyp: Gabriele Tarquini freute sich diebisch über seinen Heimerfolg in Imola

Bei diesem engen Punktestand in den Gesamtwertungen wartete alles nur auf eine Vorentscheidung. Diese gab es beim ersten Rennen von Imola - schon in Runde eins. Zwei von drei WM-Kandidaten kamen heil durch die ersten Passagen, doch wieder einmal erwischte es Farfus bereits kurz nach dem Start. Während Tarquini und Muller viele Punkte einstrichen, blieb BMW Fahrer Farfus ohne Zähler.#w1#

Chaos in Kurve eins: Farfus getroffen

Unmittelbar nach dem Überqueren der Ziellinie rauschte das Feld breit aufgefächert auf die berüchtigte Tamburello-Passage zu, doch die Sortierung wollte einfach nicht klappen. Tarquini und Muller nutzten die freie Sicht nach vorne und rasten ungehindert durch, ihre Teamkollegen gerieten dagegen in heftige Probleme: Sowohl Jordi Gené als auch Tiago Monteiro und Rickard Rydell schieden aus.

Gené drehte sich und kurz darauf stand auch Monteiro quer - damit war die Einfahrt zur Tamburello blockiert und die nachfolgenden Fahrzeuge stauten sich auf. Rydell holte sich eine kaputte Aufhängung, doch die BMW Konkurrenz traf es ebenfalls hart: Farfus und Teamkollege Jörg Müller kehrten mit schweren Beschädigungen aus Kurve eins zurück und mussten das Rennen aufgeben.

Alessandro Zanardi

Applaus für Alessandro Zanardi: Platz vier beim ersten WTCC-Rennen in Imola Zoom

Tom Coronel (SEAT) und Alessandro Zanardi (BMW) nutzten die Gunst der Stunde - und das Kiesbett - und umschifften das Tohuwabohu erfolgreich, der Rest bahnte sich irgendwie einen Weg durch die Trümmerwüste. Die Rennleitung schickte prompt das Safety-Car auf die Strecke, das dem Hauen und Stechen im WTCC-Feld erst einmal ein Ende setzte. Die Entscheidung war aber schon gefallen.


Fotos: WTCC in Imola


D'Aste versucht's vergeblich und scheitert

Hinter dem Führungsduo von SEAT bot sich eine illustre Reihenfolge: Rob Huff (Chevrolet), Coronel, Zanardi, James Thompson (Lada), Stefano D'Aste (BMW), Alain Menu (Chevrolet) und Sergio Hernández (BMW) folgten im Windschatten von Tarquini und Muller, hatten beim Restart aber keine Chance gegen die starken TDI-Piloten. Auch Huff mühte sich vergeblich und fand keinen Weg vorbei.

Einen solchen suchte auch D'Aste: Der italienische Rennfahrer wollte bei seinem Heimspiel unbedingt Lada-Fahrer Thompson überholen, der sich trotz einiger Kampfspuren wacker auf dem sechsten Rang hielt. Nach mehreren erfolglosen Anläufen setzte sich D'Aste schließlich in der Tamburello-Kurve neben den Briten, verpasste aber den Bremspunkt und fiel wieder zurück - doch dann trat Menu auf den Plan.

James Thompson

Trotz beschädigtem Auto holte James Thompson in Italien die ersten Punkte Zoom

Der Schweizer kam seinem italienischen Konkurrenten einen Tick zu nahe und beförderte D'Aste kurzerhand ins Aus, wovon nicht zuletzt die beiden BMW Piloten Hernández und Andy Priaulx profitierten. Schon einen Umlauf später dann der nächste Zwischenfall: Jaap van Lagen (Lada) wurde von Kristian Poulsen (BMW) aufgegabelt, überschlug sich im Kiesbett, blieb dabei aber unverletzt.

Thompson mit den Premierenpunkten für Lada

Doch auch Poulsens Rennen geriet in Mitleidenschaft: Ausgerechnet Teamkollege und Chef Franz Engstler war zur Stelle, als der Däne in der Villeneuve-Schikane etwas ins Straucheln kam - doch Mehdi Bennani (SEAT) schickte Poulsen ins Kiesbett. Diese Aktionen riefen erneut das Safety-Car auf den Plan, das die erhitzten Gemüter vor dem Endspurt ab Runde zehn noch einmal abkühlte.

Nach dem Restart waren die Positionen bezogen, einzig Priaulx kam noch mehrfach vom Kurs ab, besuchte diverse Kiesbetten und verpasste eine Ankunft in den Top 8. Diese setzten sich letztendlich aus einigen Überraschungsfahrern zusammen. Hinter Tarquini, Muller und Huff klassierten sich Lokalmatador Zanardi als Vierter, Coronel auf Rang fünf und Lada-Speerspitze Thompson auf Platz sechs.

Tom Coronel, Robert Huff

Rob Huff und Tom Coronel sprangen in Imola noch mit auf das Siegertreppchen Zoom

Die beiden verbleibenden Punktepositionen gingen an Hernández und Menu, die das zweite Rennen von Imola aus der ersten Startreihe in Angriff nehmen werden. Während Tarquini und Muller in der WM für eine kleine Vorentscheidung sorgten, konnte auch Coronel sein Punktepolster in der Independents' Trophy ausbauen: Rivale Félix Porteiro (BMW) wurde Zweiter, Tom Boardman (SEAT) Dritter. Franz Engstler (BMW) kam auf Rang vier vor D'Aste.

Die Startaufstellung für Lauf zwei (Top 10):

01. Alain Menu (Chevrolet)
02. Sergio Hernández (BMW)
03. James Thompson (Lada)
04. Tom Coronel (SEAT)
05. Alessandro Zanardi (BMW)
06. Rob Huff (Chevrolet)
07. Yvan Muller (SEAT)
08. Gabriele Tarquini (SEAT)
09. Félix Porteiro (BMW)
10. Tom Boardman (SEAT)
11. Franz Engstler (BMW)
...
21. Jörg Müller (BMW)

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