• 17.05.2008 13:45

  • von Roman Wittemeier

Engstler: Punkte mit BMW, Bier mit Schumi

Franz Engstler beschreibt seinen Einstieg in die WTCC und blickt auf gemeinsame Formel-3-Zeiten mit Michael Schumacher zurück

(Motorsport-Total.com) - Franz Engstler will mit seinem Privatteam die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) aufmischen. Der 46-Jährige aus Kempten setzt in dieser Saison zwei BMW 320si ein. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen und Angestellten Andrey Romanov brachte er es bereits auf 35 Punkte - aktuell Platz zwei in der Privatteam-Wertung. Dennoch läuft in der Mannschaft noch nicht alles rund, denn Engstler will ganz nach vorne.

Titel-Bild zur News: Engstler Romanov

Wollen mit ihrem Privatteam nach vorne: Franz Engstler und Andrey Romanov

"Für uns als Neueinsteiger ist das Hauptproblem, dass die Strecken und Reifen komplett neu sind", beschrieb der Privatier gegenüber 'eurosport.yahoo.de'. Und weiter: "Wir machen eine Lernphase durch. Aber wir merken, dass wir immer näher heran kommen. Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir brauchen noch ein paar Rennen, um ganz vorne mitzufahren. Aber das kriegen wir hin."#w1#

Bei den ersten Saisonläufen fuhr Engstler regelmäßig solide in die Punkte - nicht schlecht für einen Neuling. Beim ersten Europarennen des Jahres in Valencia soll aber der richtige Schub kommen. "Mein Ziel ist es, in der Privatfahrerwertung in beiden Rennen unter die ersten Drei zu kommen", sagte der 46-Jährige, aber fügte auch gleich seine Befürchtungen an: "Speziell aus dem zweiten Gang heraus werden wir ab Mitte des Rennens mit Sicherheit ein paar Probleme auf der Traktionsseite bekommen."

Michael Schumacher als Vorbild und Wegbegleiter

Die spanische Strecke bietet nicht allzu viel Grip, daher gelten die Fronttriebler von SEAT im Vorteil. Mit einem entsprechenden Setup fürs Rennen will Engstler der Tendenz entgegensteuern. Als Teamchef schaut sich der Tourenwagen-Haudegen einige Dinge bei seinem früheren Weggefährten aus Formel-3-Zeiten ab. Dort war Engstler gegen Michael Schumacher gefahren, der Kontakt war lange Zeit intensiv.

"Wenn ich etwas mehr Zeit hätte, würde ich ein Bier mit ihm trinken. Wir stehen noch lose in Kontakt. Er hat nach seiner aktiven Zeit immer noch unheimlich viele Termine. Deshalb ist das manchmal gar nicht so einfach. Meist treffen wir uns auf Messen oder wir telefonieren miteinander", so Engstler. Für sein Team sei Schumacher großes Vorbild: "Immerhin hat er Ferrari aufgebaut. Unser Team ist aber im Moment perfekt eingestellt. Ich sehe keinen Handlungsbedarf."

Bei der nach wie vor bestehenden Verbindung zum siebenfachen Formel-1-Weltmeister liegt ein Verdacht nahe: Will Engstler seinen Freund ins WTCC-Cockpit setzen? Der Privatier lacht: "Ehrlich gesagt, habe ich daran noch nicht gedacht. Das würde sicherlich Probleme mit Ferrari geben. Dort steht er noch unter Vertrag. Wir fahren BMW. Da besteht leider keine Möglichkeit, denn in der Formel 1 ist BMW einer der größten Konkurrenten von Ferrari."