• 02.07.2011 10:49

  • von Stefan Ziegler

Die Zeiten purzeln: Zehntelduell bei Chevrolet

Im ersten Freien Training stritten sich die drei Chevrolet-Fahrer in einem Zehntelkrimi um Platz eins - Tom Coronel als bester Verfolger auf Rang vier

(Motorsport-Total.com) - Bei kühlen und windigen Bedingungen starteten die 19 Fahrer der WTCC am Samstagmorgen in das erste Freie Training auf dem Circuito da Boavista von Porto. Schon nach wenigen Augenblicken war klar: Chevrolet würde sich das Heft in dieser Session wohl kaum aus der Hand nehmen lassen, denn WM-Spitzenreiter Rob Huff (Chevrolet) knallte umgehend einen neuen absoluten Rundenbestwert hin.

Titel-Bild zur News: Alain Menu

Alain Menu ging im Training als Sieger aus dem kleinen Chevrolet-Dreikampf hervor

Der britische Rennfahrer absolvierte seinen ersten Anlauf auf der 4,8 Kilometer langen Strecke in 2:08.454 Minuten und war damit rund eine halbe Sekunde besser als in der Testsession vom Freitag. Drei Runden danach hatte Huff die Bestzeit bereits auf 2:07.447 Minuten gedrückt. Dann ließen auch seine Teamkollegen ordentlich fliegen und lieferten sich ein spannendes Duell um den ersten Platz.

Alain Menu (Chevrolet) verdrängte Huff zwischenzeitlich von Rang eins, ehe der Brite konterte, um seinerseits von Yvan Muller (Chevrolet) unterboten zu werden. Kurz vor Ablauf der Zeit setzte Menu jedoch den Schlusspunkt und in 2:07.992 Minuten den neuen Topwert auf dem Circuito da Boavista. Schneller war die WTCC auf dem schwierigen Stadtkurs im Nordwesten von Porto noch niemals.


Fotos: WTCC in Porto


Auch die Abstände ganz vorne waren interessant: Muller lag nach 30 Minuten 0,088 Sekunden hinter Menu auf Platz zwei, Huff folgte weitere 0,005 Sekunden dahinter als Dritter. Hinter dem Führungstrio ging es - mit etwas Luft - ebenfalls eng zur Sache. Die Positionen in den Top 10 hatten im ersten Freien Training ständig den Besitzer gewechselt. Am Ende erreichte Tom Coronel (ROAL) Platz vier.

Der Niederländer fuhr in 2:07.587 Minuten fast sechs Zehntel langsamer als Menu, blieb damit aber vor Lokalmatador und Publikumsliebling Tiago Monteiro (Sunred/+ 0,833 Sekunden) und Fredy Barth (SEAT-Swiss/+ 1,034). Letzterer war zugleich bester Privatfahrer und hielt den erneut stark fahrenden Stefano D'Aste (Wiechers) um 0,015 Sekunden in Schach. Norbert Michelisz (Zengö) wurde Achter.

Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) und Pepe Oriola (Sunred) rundeten die Top 10 einer über weite Strecken recht ereignislosen Trainingseinheit ab, Franz Engstler (Engstler) klassierte sich in 2:08.477 Minuten als Elfter. Dessen Teamkollege Kristian Poulsen (Engstler/15.) räuberte meist heftig über die Randsteine in den Schikanen, allerdings nicht so sehr wie D'Aste, der sein Auto aber wieder einfing.

Der Italiener hatte seine Linie etwas zu knapp bemessen und war regelrecht über die Curbs hinweg geflogen, konnte das Training jedoch ohne Weiteres fortsetzen. Auch Javier Villa (Proteam/14.) war einmal nicht ganz bei der Sache und rauschte in den Notausgang, aus dem er sich aber aus eigener Kraft wieder befreien konnte. Einen Verbremser leistete sich Menu - und fuhr trotzdem nach vorne.