• 26.09.2009 10:51

  • von Stefan Ziegler

Coronel: Durchs Kiesbett in die Punkte

SEAT-Pilot Tom Coronel wusste in Imola positiv zu überraschen und machte dank vieler Trophy-Zähler einen großen Schritt Richtung Privatiertitel

(Motorsport-Total.com) - Mit einer ungewöhnlichen Taktik gelang Tom Coronel in Imola ein wichtiger Erfolg. Um das Chaos in Kurve eins zu vermeiden, rodelte der niederländische Rennfahrer einmal quer durch den Kies der Tamburello-Kurve - und fand sich wenig später an vierter Stelle liegend wieder. Im weiteren Rennverlauf konnte sich "Major Tom" in der Spitzengruppe behaupten und strich satte Punkte ein.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Tom Coronel fegte mit seinem nun blauen SEAT in Imola als Fünfter ins Ziel

Doch eigentlich war der 37-Jährige vielmehr von einem weniger ersprießlichen Wochenende ausgegangen: "Anhand der vorangegangenen Rennen hatte ich mir schon ausgerechnet, dass wir in Imola eine schwierige Zeit haben würden", so Coronel. "Die Charakteristiken dieser Rennstrecke kommen unserem benzingetriebenen León einfach nicht so gut entgegen."#w1#

"In der Qualifikation fand ich keinen Windschatten und daher war nicht mehr drin als ein 17. Rang. Das war natürlich deutlich weiter hinten, als ich eigentlich stehen wollte", gesteht der niederländische Rennfahrer. "In der ersten Kurve gibt es aber immer reichlich Action, also hatte ich mich schon auf Probleme eingestellt. So kam es schließlich auch und ich bin durch das Kiesbett gefahren."


Fotos: WTCC in Imola


Auf diese Weise entging Coronel dem großen Tohuwabohu auf der Ideallinie, verschaffte sich durch sein Abkürzen allerdings auch einen kleinen Vorteil. In Anbetracht der speziellen Umstände in Kurve eins sah die Rennleitung aber von einer Bestrafung ab - und Coronel hatte freie Fahrt: "Letztendlich wurde ich Fünfter und das war natürlich klasse", fasst der SEAT-Pilot zusammen.

"Damit bekam ich nicht nur die maximalen Punkte für die Independents' Trophy, sondern auch noch einige zusätzliche Zähler für mein Top-8-Ergebnis. Dafür muss ich mich aber auch bei James Thompson bedanken: Er hat ein tolles Resultat für Lada eingefahren und durch seine defensive Fahrweise hat er die Konkurrenz aufgehalten", meint Coronel, der in Lauf eins 22 Punkte holte.

"Im zweiten Rennen hatte ich einfach nicht den Topspeed, um mit den Werksautos mitzuhalten. Mehr als Rang 14 und Platz vier bei den Privatiers war einfach nicht drin", erläutert der niederländische WTCC-Fahrer und fügt abschließend an: "Unterm Strich war es ein großartiges Wochenende für mich. Ich hatte nichts erwartet - und habe meinen Vorsprung nun sogar vergrößert" - auf 29 Zähler...