BMW: Priaulx trotz Crash in den Top 10 von Macao
Die beiden BMW Werksfahrer Augusto Farfus und Andy Priaulx fuhren in der Qualifikation von Macao in die Top 10 - Unfall wirft Priaulx nur kurzzeitig zurück
(Motorsport-Total.com) - Vier rote Flaggen, zahlreiche Zwischenfälle und die Verschiebung des zweiten Qualifying-Abschnitts auf Samstag: Der erste Teil des Zeittrainings zum 21. Lauf der WTCCin Macao war an Spannung kaum zu überbieten. Trotz eines Unfalls gelang Andy Priaulx für das BMW Team RBM auf Platz acht der Sprung in Q2. Der dreimalige Weltmeister fuhr seine Zeit von 2:33.331 Minuten gleich in der ersten gezeiteten Runde auf dem engen Guia Circuit.

© xpb.cc
Andy Priaulx schleppte seinen BMW 320si auf drei Rädern zurück in die Boxengasse
Damit war Priaulx 0,279 Sekunden schneller als sein Teamkollege Augusto Farfus, der sich als Neunter ebenfalls für den zweiten Abschnitt qualifizierte. Wegen einbrechender Dunkelheit konnte die für die Startaufstellung in den ersten fünf Reihen maßgebliche zweite Sitzung nach dem fast zweistündigen Q1 nicht mehr gestartet werden. Damit müssen die zehn für Q2 qualifizierten Piloten am eigentlich trainingsfreien Samstag um 9Uhr noch einmal auf die Strecke, um die Startpositionen zu ermitteln.
BMW mit beiden Werksautos in den Top 10
Das Fahrerduo vom BMW Team RBM hatte gerade seine ersten fliegenden Runden absolviert, als SEAT-Pilot Tom Coronel in die Streckenbegrenzung einschlug und sie dabei so sehr beschädigte, dass aufwändige Reparaturarbeiten nötig wurden. Es dauerte fast eine Stunde, ehe das Qualifying wieder freigegeben werden konnte. Nach dem Restart kollidierte auch Priaulx in der R-Bend mit der Streckenbegrenzung, wobei die linke Frontpartie seines Autos beschädigt wurde.
Auch dank zweier weiterer Rotphasen, die zusätzliche Zeit einbrachten, gelang es der Mannschaft vom BMW Team RBM, den BMW 320si wieder einsatzbereit zu machen. Allerdings waren schon die bei der ersten Ausfahrt erreichten Zeiten der beiden BMW Piloten gut genug, um das Ticket für den zweiten Abschnitt zu lösen. Nach einem weiteren Zwischenfall wurde Q1 wenige Minuten vor Ablauf der 30 Trainingsminuten vorzeitig abgebrochen.
"Das war eine schwierige Session", sagt Teamchef Bart Mampaey. "Wir haben das Glück gehabt, gleich am Anfang mit beiden Fahrern schnelle Runden zu fahren. Diese Zeiten haben sich im Verlauf der Qualifikation als wertvoll erwiesen. Im Qualifying auf dieser Strecke passieren einfach immer unvorhersehbare Dinge. Es gab viele Unfälle, und letztlich hat uns die Dunkelheit einen Strich durch die Rechnung gemacht."
Priaulx wirft sein Auto in die Reifenstapel
"Wir sind in jedem Fall froh, dass wir unter diesen Umständen mit beiden Autos in Q2 stehen", gibt der Belgier zu Protokoll. Priaulx schildert sein Malheur aus seiner Sicht: "Ich bin ein bisschen weit herausgetragen worden und habe die Reifenstapel am Kurvenausgang berührt. Die Bedingungen wurden immer schlechter, deshalb musste man wirklich alles versuchen", meint der dreimalige Weltmeister.
"Auf meiner Runde zurück in die Box konnte ich mit nur noch drei Rädern nur sehr langsam fahren und habe eine gefühlte Ewigkeit für die beinahe 6,117 Kilometer gebraucht. Ich schaffte es letztlich zurück in die Box, wo das Team fantastisch gearbeitet hat. So konnte ich fünf Minuten vor Ende der Session noch einmal für eine Runde heraus gehen", berichtet Priaulx. Stallgefährte Farfus ist indes fasziniert vom Mythos Macao.
"Das war wirklich ein kurioses Qualifying", sagt der brasilianische Rennfahrer und fügt erläuternd hinzu: "Ich habe über zwei Stunden am Stück im Auto gesessen - das kommt in einem Zeittraining nicht allzu oft vor. Es ist schön, dass wir gleich in der ersten Phase Zeiten aufstellen konnten, die uns in Q2 gebracht haben", meint Farfus. "Einmal mehr hat Macao heute bewiesen, dass hier einfach alles passieren kann."

