Zukunft der Jordanien-Rallye unsicher

Wie es mit der Rallye in Jordanien in Zukunft weitergeht, ist im Detail noch nicht entschieden - Im kommenden Jahr wird in Abu Dhabi gefahren

(Motorsport-Total.com) - Die Jordanien-Rallye sorgte bis zur Ziellinie für Spannung. Schließlich holte sich Sebastien Ogier (Citroen) mit nur 0,2 Sekunden Vorsprung den Sieg vor Jari-Matti Latvala (Ford). Es handelte sich dabei um den knappsten Zielleinlauf der WRC-Geschichte. Sportlich gesehen hatte die Veranstaltung einiges zu bieten, aber trotzdem stand die Rallye unter keinem guten Stern.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier hat in Jordanien die knappste Rallye der Geschichte gewonnen

Bereits Anfang April wurde diskutiert, ob Jordanien ganz abgesagt werden sollte. Der Grund lag an den Unruhen in Syrien. Ursprünglich hätten die Servicetrucks der Teams durch dieses Land anreisen sollen. Man entschloss sich kurzerhand um und schickte das Schiff mit der Fracht nach Israel. Technische Probleme und schlechtes Wetter verzögerten den Transport, weshalb die erste Etappe komplett gestrichen werden musste.

Die Organisatoren der Jordanien-Rallye traf keine direkte Schuld, aber dennoch ist die Zukunft offen. Im kürzlich veröffentlichten Kalender für 2012 scheint sie nicht auf. Stattdessen wird Abu Dhabi erstmals Gastgeber für die WRC sein. Ob in Zukunft zwischen diesen beiden Länder rotiert werden wird, ist derzeit ungewiss.

Prinz Feisal bin Al Hussein über die aktuelle Situation: "Im Jahr 2009 hat sich die FIA für das Rotationssystem entschieden. Soweit uns mitgeteilt worden ist, wurde daran nichts verändert. Wir haben unsere Rallye im Jahr 2010 veranstaltet und FIA-Präsident Jean Todt hat uns gefragt, ob wir sie auch 2011 durchführen. Das haben wir getan und wollen das auch in den kommenden Jahren tun."

"Theoretisch hält uns davon nichts ab", wird der Prinz von 'Autosport' zitiert. "Die WRC ist nicht mehr so wie vor fünf Jahren, als wir in den Kalender gekommen sind. Der FIA-Präsident arbeitet hart daran, die Marke und den Ruhm der WRC wieder herzustellen. Er möchte den Rallye-Sport weltweit aufbauen und wir wollen definitiv ein Teil davon sein. Seit es nur noch zwei Hersteller gibt, hat der Sport nicht mehr die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient."

"Wir freuen uns, dass weitere Teams in Zukunft einsteigen werden. Andere Länder zeigen ebenfalls Interesse an der WRC. Ich finde es toll, dass sich Länder im mittleren Osten dafür interessieren. Sollte es eine Rotation geben, dann wäre es in Ordnung. Wir würden anderen Ländern helfen. Wir verfügen über wertvolle Erfahrung. Man ist zufrieden damit, wie wir alles organisieren. Wir haben eine gute und langfristige Partnerschaft mit der FIA."


Fotos: WRC: Rallye Jordanien


In Jordanien ist man mit der Arbeit von Todt zufrieden und steht der Zukunft der Rallye-WM positiv gegenüber. "Die Türen stehen offen. Es hängt von der FIA ab", so Al Hussein. "Wenn sie Jordanien jedes Jahr haben wollen, dann werden wir uns das ansehen. Wir sagen nicht nein dazu. In den vergangenen Jahren wurde viel verändert. Es gibt keine klare Richtung, in die der Sport steuert."

"Ich glaube, Präsident Todt macht einen guten Job, um den Sport wieder zu beleben, der leider auf dem absteigenden Ast war. Wir wollen unsere Rolle dabei spielen und den Sport wieder erfolgreich machen. In unserem Land ist die Leidenschaft für Rallyes sehr groß. Wenn wir wissen, wie sich der Sport entwickelt, werden wir alles tun um ihn zu unterstützen."