• 10.09.2023 13:58

  • von Tom Howard, Übersetzung: Stefan Ehlen

WRC Griechenland: Rovanperä holt Sieg bei brutaler Akropolis-Rallye

Kalle Rovanperä baut mit dem Sieg bei der anspruchsvollen Akropolis-Rallye in Griechenland seine Führung in der Rallye-WM (WRC) 2023 weiter aus

(Motorsport-Total.com) - Toyota-Fahrer Kalle Rovanperä hat bei der Akropolis-Rallye in Griechenland seinen dritten Saisonsieg erzielt und die Gesamtführung in der Rallye-WM (WRC) 2023 weiter ausgebaut - als einer von nur zwei Rally1-Teilnehmern, die sämtliche 15 Prüfungen ohne Verzögerung absolvierten. Das bedeutete im Ziel einen Vorsprung von 1:31.7 Minuten auf Teamkollege und Titelrivale Elfyn Evans.

Titel-Bild zur News: Kalle Rovanperä bei der WRC-Rallye Griechenland 2023

Kalle Rovanperä bei der WRC-Rallye Griechenland 2023 Zoom

Rovanperä führte die Rallye an, nachdem er am Donnerstagabend die Asphalt-Superspezialprüfung in Athen gewonnen hatte, fiel aber auf den dritten Platz zurück, als die Rallye die berüchtigten Schotterstraßen Griechenlands in Angriff nahm.

Die Prüfungen wurden durch sintflutartige Regenfälle, die Anfang der Woche durch den Sturm Daniel ausgelöst worden waren, noch schwieriger, was die Vorbereitungen beeinträchtigte und die Organisatoren zwang, den Shakedown am Donnerstag abzusagen.

Rovanperä beginnt die Rallye mit Rückstand

Rovanperä hatte den Nachteil, als Erster fahren zu müssen, konnte aber den Zeitverlust in Grenzen halten, was ihm durch die nassen und schlammigen Bedingungen am Freitagmorgen erleichtert wurde. Sein einziger Schreck war, als er sich auf der dritten Etappe fast überschlug, nachdem er auf eine durch das extreme Wetter verursachte Kompression gestoßen war.

Der Finne ging mit einem Rückstand von 25,5 Sekunden auf den führenden Hyundai-Fahrer Thierry Neuville in die wesentlich trockeneren und traditionellen Prüfungen des Samstags. Neuville und Toyota-Teilzeitfahrer Sebastien Ogier lieferten sich einen Kampf um den Sieg, wobei Letzterer am Samstagmorgen kurzzeitig vorbeizog, bevor Neuville zurückschlug und einen Vorsprung von 10,9 Sekunden herausfuhr.

Rovanperä hatte sich mit vier Etappensiegen in Folge in den Kampf um den Sieg eingeschaltet und ging am Samstagnachmittag überraschend in Führung, als sowohl Neuville als auch Ogier Probleme bekamen: Neuville fuhr auf der neunten Etappe in ein Loch, wodurch die rechte Vorderradaufhängung seines i20 N schwer beschädigt wurde.

Auch Ogier ereilt das Technikpech

Auf der zwölftenEtappe, der letzten Prüfung der Nachmittagsschleife, zog sich Ogier einen doppelten Reifenschaden am Heck zu. Der Zusammenbruch der linken Hinterradaufhängung nach einem Aufprall zwang den achtfachen Weltmeister wenig später zur Aufgabe.

Da Rovanperä von Reifenschäden und mechanischen Problemen verschont blieb, hatte er einen beträchtlichen Vorsprung von 2:04,4 Minuten, der es dem Meisterschaftsführenden ermöglichte, locker zum Sieg zu fahren. Rovanperä gewann schließlich die Power-Stage mit 2,5 Sekunden Vorsprung vor Evans und baute damit seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 33 Punkte aus.

Evans kämpfte sich nach einem mechanischen Problem am Samstag eindrucksvoll zurück und wurde Zweiter. Der Waliser war auf der neunten Etappe wegen eines vermuteten Überhitzungsproblems an seinem GR Yaris plötzlich langsamer geworden, was ihn mehr als eine Minute kostete und ihn zwischenzeitlich auf Platz fünf zurückwarf.

Evans bleibt vorne beim Kampf um den dritten Platz

Eine Reparatur am Straßenrand hielt Evans im Kampf. Nach den Ausfällen von Neuville und Ogier kletterte er wieder auf den dritten Platz hinter Hyundai-Fahrer Dani Sordo. Evans lieferte sich dann einen engen Kampf mit Sordo und blieb am Ende um 4,2 Sekunden vorne.

Ott Tänak von M-Sport erholte sich von einer 3:40-Minuten-Strafe, weil er am Freitag wegen eines plötzlichen Wasserpumpenschadens 22 Minuten zu spät aus der Reifenmontagezone gekommen war, und wurde Vierter (+4:28.4 Minuten). Tänak war nach der Strafe auf den 32. Platz zurückgefallen, arbeitete sich aber wieder auf die Position zurück, die er vor dem mechanischen Problem innegehabt hatte.

Hyundai-Fahrer Esapekka Lappi musste auf seinem Weg zum fünften Platz (+6:22.3 Minuten) mehrere Verzögerungen in Kauf nehmen: Der Finne beschädigte am Freitag seinen Kühler, sodass er ein Restaurant aufsuchen musste, um Wasser zu holen, damit sein i20 N weiterlaufen konnte. Er wurde außerdem durch Defekte an der Lichtmaschine und der Antriebswelle aufgehalten, konnte das Auto aber ins Ziel bringen.

Mikkelsen bestimmt die WRC2-Wertung

Takamoto Katsuta von Toyota war der letzte der permanenten Rally1-Fahrer, der die volle Distanz als Sechster (+7:20.9 Minuten) absolvierte. Der Japaner verlor mehr als vier Minuten nach einem doppelten Reifenschaden in Prüfung elf.

In der WRC2 zeigte Andreas Mikkelsen eine unglaubliche Aufholjagd nach drei Reifenschäden am Freitag und kämpfte sich von Platz zwölf in der Klasse auf den siebten Gesamtrang vor. Gus Greensmith, Yohan Rossel und Ogier, der am Sonntag wieder in das Geschehen eingriff, komplettierten die Top 10.

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