• 09.09.2023 19:05

  • von Tom Howard, Übersetzung: Stefan Ehlen

WRC Griechenland: Rovanperä in Führung, Drama um Neuville

Kalle Rovanperä geht als Spitzenreiter in den Finaltag der WRC-Rallye Griechenland, nachdem Thierry Neuville und Sebastien Ogier technische Probleme ereilt haben

(Motorsport-Total.com) - Toyota-Fahrer Kalle Rovanperä führt bei der WRC-Rallye Griechenland vor den finalen Wertungsprüfungen am Sonntag, obwohl er mit 25,5 Sekunden Rückstand in den Samstag gestartet war. Doch technische Probleme bei Thierry Neuville und Sebastien Ogier ebneten ihm den Weg an die Spitze. Und jetzt hat er einen Vorsprung von 2:04.4 Minuten auf Hyundai-Fahrer Dani Sordo.

Titel-Bild zur News: Kalle Rovanperä bei der WRC-Rallye Griechenland 2023 vor Publikum

Kalle Rovanperä bei der WRC-Rallye Griechenland 2023 vor Publikum Zoom

Neuville war im Hyundai auf der ersten Prüfung des Nachmittags mit Aufhängungsschaden ausgeschieden und hatte die Führung an Ogier übergeben. Ogier aber verlor auf der letzten Prüfung des Nachmittags vier Minuten durch ein Aufhängungsproblem, wodurch er auf den vierten Platz zurückfiel.

Elfyn Evans von Toyota beendete den Tag als Dritter (+2:09.4 Minuten) hinter Rovanperä und Sordo, obwohl er am Samstagmorgen wegen eines Überhitzungsproblems an seinem GR Yaris mehr als eine Minute verloren hatte.

Ott Tänak von M-Sport erbte den fünften Platz (+4:49.7). In seinem Rückstand enthalten ist eine Strafe über 3:40 Minuten, die er am Freitag aufgrund eines Problems mit der Wasserpumpe erhalten hatte, durch das er zu spät aus der Reifenmontage-Zone losgekommen war.

Hyundai-Fahrer Esapekka Lappi brachte seinen beschädigten i20 N als Sechster über die letzte Prüfung des Tages vor Toyota-Fahrer Takamoto Katsuta, der am Nachmittag zwei Reifenschäden erlitt.

Der Samstag in Griechenland im Rückspiegel

Die Nachmittagsschleife hatte auf dramatische Weise begonnen, als die Hoffnungen des Führenden Neuville, seinen Akropolis-Sieg vom letzten Jahr zu wiederholen, auf der Prüfung 10 "Pavliani" über 24,25 Kilometer schwanden.

Denn Neuville schlug nach elf Kilometern in ein Loch in der Straße ein, wodurch sein rechtes Vorderrad verbogen und die Aufhängung so beschädigt wurde, dass eine Reparatur am Straßenrand nicht mehr möglich war. Durch Neuvilles Ausfall ging die Führung der Rallye an Ogier über, der die Etappe mit der zweitschnellsten Zeit hinter Rovanperä beendete.

Auf den im Vergleich zum ersten Durchgang deutlich trockeneren, aber noch raueren Straßen setzte sich Rovanperä um 0,2 Sekunden von Ogier ab und verkürzte den Rückstand auf den neuen Rallye-Leader auf 12,6 Sekunden.

Sordo übernahm den dritten Platz (+1:48.2 Minuten), 1,6 Sekunden vor Evans, der auf der letzten Prüfung der Vormittagsschleife wegen eines vermuteten Überhitzungsproblems an seinem GR Yaris eine Minute verlor. Toyota konnte das Problem während des Mittagsservices beheben, sodass Evans die drittschnellste Zeit auf Etappe 10 fuhr.

Auf der elften Etappe "Karoutes" machten sich die rauen Schotterpisten Griechenlands weiter bemerkbar, da sowohl Lappi als auch Katsuta durch Probleme aufgehalten wurden.

Katsuta verlor 4:35.7 Minuten, nachdem er zweimal angehalten hatte, um den linken und rechten Vorderreifen zu wechseln. Die Verzögerung reichte aus, um Lappi in der Prüfung an dem Japaner vorbeiziehen zu lassen, obwohl das Auto des Finnen wegen eines Lichtmaschinenschadens und eines Getriebeproblems nicht in bester Verfassung war. Diese Probleme brachten Tänak zurück in den Kampf und er wurde Fünfter vor Katsuta und Lappi.

An der Spitze ging der Kampf um den Sieg weiter: Rovanperä gewann die Etappe erneut mit 0,2 Sekunden Vorsprung vor Ogier und kam bis auf 12,4 Sekunden an den Franzosen heran.

Eine weitere positive Nachricht gab es für Toyota, denn Evans überholte Sordo um 4,1 Sekunden und sorgte damit für eine Toyota-Dreifachführung. Diese Positionsveränderung gelang, obwohl Evans gegen Ende der Prüfung einen Reifenschaden erlitt, der die Felge beschädigte.

Die letzte Etappe des Tages "Eleftherochori" über 18,02 Kilometer bot eine weitere Wendung, als Ogier als Schlussfahrer ein technisches Problem bekam: Der Franzose erlitt einen Defekt an der linken Hinterradaufhängung und einen Reifenschaden, was den achtfachen Weltmeister die Führung und vier Minuten kostete und ihn in der Gesamtwertung auf den vierten Platz zurückwarf.

Ogier konnte bis zum Etappenende durchhalten und wurde dabei beobachtet, wie er an seinem Auto arbeitete, um die 27 Kilometer bis zum Servicepark in Lamia zurücklegen zu können. Sein Teamkollege und neuer Rallye-Leader Rovanperä holte sich den Etappensieg mit 12,9 Sekunden Vorsprung vor Sordo.

Rovanperä meint: "Es war ein schöner Kampf, natürlich nicht der einfachste mit Seb [Ogier], denn wir kämpfen um den Titel. Ich denke, wir hatten einen guten Tag, wir waren schnell, aber wir haben auch das Auto in einem Stück gehalten."

In der WRC2 beendete Andreas Mikkelsen die Wertungsprüfungen mit einem Vorsprung von 0,4 Sekunden auf Gus Greensmith.

Die Rallye Griechenland wird nach den drei Etappen am Sonntag beendet.

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