• 09.06.2009 17:46

  • von Britta Weddige

Wales-Rallye: Die Zukunft entscheidet sich

Morgen entscheidet die Britische Motorsportvereinigung MSA, ob sie der Wales-Rallye nach dem Rückzug der Regierung finanziell unter die Arme greift

(Motorsport-Total.com) - Im Tauziehen um die Zukunft der Wales-Rallye könnte morgen eine wichtige Entscheidung fallen. Dann berät die Britische Motorsportvereinigung MSA, ob sie den Organisatoren finanziell unter die Arme greift. Denn die Wales-Rallye ist in Geldnöte geraten, nach dem die walisische Regierung kurzfristig mitgeteilt hatte, dass man ab sofort keine Fördermittel mehr bereit stellt.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Morgen könnte die Entscheidung fallen, ob die WRC weiter in Wales fährt

Damit ist sogar die Austragung des WRC-Saisonfinales 2009 im Oktober gefährdet. Die Regierung hat ihre Haltung vergangene Woche nochmals bekräftigt: Der Vertrag mit der Wales-Rallye sei ausgelaufen und es werde sich auch nichts ändern, falls Großbritannien doch noch in den WRC-Kalender 2010 aufgenommen wird.#w1#

"Veranstalter IMS hat über einen sehr langen Zeitraum hinweg immer wieder versprochen, dass die FIA ihre Entscheidung (dass Wales wegen der Rotation 2010 aus dem Kalender fällt; Anm. d. Red.) überdenken könnte", hieß es in einem Statement der Walisischen Regierung. "Die Regierung musste nun einen Schlussstrich ziehen. Das geschah, indem der Vertrag aufgelöst wurde - dazu war die Regierung berechtigt, was auch die IMS klar anerkannt hat."

"Diese Auflösung hat bereits vor mehreren Monaten stattgefunden und damit ist der Vertrag schon seit Langem nicht mehr gültig", teilte die Regierung weiter mit. "So, wie die Dinge im Augenblick stehen, wird die Wales-Rallye eher alle zwei Jahre statt und nicht jährlich." Eine jährliche Durchführung sei aber die Vertragsgrundlage dafür gewesen, dass die Regierung Gelder bereitstellt.

Seitens der IMS sieht man allerdings die große Chance darin, dass die FIA die Wales-Rallye nun offenbar wirklich wieder in den Kalender für 2010 aufnehmen will, nachdem drei Kandidaten herausgefallen sind. Laut IMS müsse die Regierung dann wieder Fördergelder bereitstellen. Doch bei der Regierung sieht man das anders: "Selbst falls die Wales-Rallye wieder eine jährliche Veranstaltung wird, bleibt die Tatsache, dass der Vertrag beendet ist. Die Regierung hat vollkommen im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten gehandelt - und immer im Interesse von Wales."

Rallyechef Andrew Coe hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: "Wir versprechen weiter, eine richtungsweisende Veranstaltung zu organisieren, die dem Land ein immenses Einkommen bringt. Wir sprechen von geschätzt mindestens 10 Millionen Pfund pro Jahr - im Gegenzug zu zwei Millionen Pfund öffentlichen Fördergeldern. Diese Investition verspricht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sie hilft der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt in Wales."