Stohl ist ein "sehr positiv denkender Mensch"
OMV-Pilot Manfred Stohl und das Kronos-Team bereiten sich auf die zweite Saisonhälfte vor - Rallyes Neuseeland und Wales sind die Lieblingsläufe
(Motorsport-Total.com) - Die Füße hochlegen und den Sommer genießen - das steht bei Manfred Stohl und seinem Kronos-Team derzeit auf alle Fälle nicht an. Sie nutzen die zweimonatige Sommerpause, um die erste Saisonhälfte intensiv zu analysieren und zu schauen, warum es nicht so geklappt hat, wie geplant. Warum es nicht gelungen ist, ernsthaft in die Phalanx der Werksteams einzugreifen. Neun Zähler konnte der Österreicher in den bisherigen acht Saisonläufen sammeln, damit liegt er in der WM-Wertung auf Rang zehn. Das Team ist Fünfter, 14 Punkte fehlen auf das viertplatzierte Stobart-Team.

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Manfred Stohl geht mit der richtigen Motivation in die zweite Saisonhälfte
Der Frust war in der ersten Saisonhälfte relativ groß, doch das scheint Stohl abgehakt zu haben. Nun gilt es, vorauszuschauen. "Ich bin immer ein sehr positiv denkender Mensch", berichtete er unseren Kollegen von 'Sportnet.at'. "Für mich ist jede Rallye wie ein neuer Start in die Saison. Ich freue mich auf Finnland, an Motivation mangelt es also nicht."#w1#
Das Team werte derzeit die Daten der bisherigen Saisonläufe aus, und das werde sicher noch einige Tage in Anspruch nehmen: "Dann werden die Aussagen der Fahrer, die es nach jeder Sonderprüfung gibt, genau mit den Computer-Daten vom eigenen Auto und von einem anderen Citroen verglichen", schilderte der Wiener. "Es wird ja alles aufgezeichnet, daher gibt es Unmengen von Daten."
"Schönste Schotterprüfungen auf der Erde"
Die Motivation für den nächsten Lauf Anfang August in Finnland stimmt also schon mal, und dann freut sich der Österreicher vor allem auf die Rallye Neuseeland und den Lauf in Wales. "Die Prüfungen sind bei beiden Rallyes extrem schnell, das macht immer Spaß", so Stohl. "England ist auch toll, weil es dort so rutschig ist - das macht es extrem anspruchsvoll. In Neuseeland ist die Streckenführung supergenial, das ist wie ein Meter Neuschnee für einen Skifahrer - einfach traumhaft. Das sind die schönsten Schotterprüfungen, die es auf der Erde gibt."
Gleichzeitig beginnt bei Stohl aber auch die Zukunftsplanung. Einen Umstieg in einen Ford bezeichnete er als zumindest für dieses Jahr "uninteressant". Gespräche gebe es aber, bestätigte er. Und auch zu Suzuki hat er Kontakt, auch wenn man über eine mögliche Zusammenarbeit noch nicht gesprochen habe. Auf alle Fälle beobachtet Stohl den WRC-Einsteider, der 2007 zwei Läufe und ab 2008 dann die gesamte WRC-Saison bestreiten will, mit kritischem Interesse.
"Sie machen viel zu wenige Tests, und ich glaube, sie sind viel zu spät dran", sagte Stohl über Suzuki. "Wenn man 2008 die komplette WM fahren möchte, dann sollte das Auto längst fertig sein, damit man sich auf die Feinarbeiten konzentrieren kann. Suzuki ist aber noch bei der groben Arbeit. Wir werden sehen, es kann auch ganz anders kommen, ich lass' mich gerne vom Gegenteil überzeugen."

