Stohl: "Verstehe Vorgangsweise von Citroën nicht"
Die erste Saisonhälfte verlief für Manfred Stohl frustrierend: Der Citroën Xsara ist nur noch ein Schatten des Weltmeisterautos von Sébastien Loeb
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Saisonstart sah es optimal aus für Manfred Stohl: Der Österreicher hatte Gesamtrang vier der Fahrerwertung 2006 im Rücken und mit dem Citroën Xsara das aktuelle Weltmeisterauto zur Verfügung. Doch schon bei den ersten Rallyes ging es los: Probleme verhinderten bessere Ergebnisse und seitdem scheint Stohl in den Regionen um Rang acht nahezu festgenagelt zu sein.

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Schon bald kam die Erkenntnis: Als Privatteam kann Kronos nicht mit der Werksauto Armada von Ford, Citroën und Subaru mithalten. Und während Ford das Stobart-Team als eigene B-Mannschaft betreibt und unterstützt, scheint Kronos, nachdem man im vergangenen Jahr zusammen den Fahrer-Titel geholt hat, von Citroën allein gelassen zu sein.#w1#
Dennoch: "Ich stehe auch heute noch zu der Entscheidung, Citroën gewählt zu haben", sagte der Österreicher im Interview mit unseren Kollegen von 'Motorline.cc'. Allerdings: "Die Vorgangsweise von Citroën ist für mich unverständlich." Denn klar ist auch: Der Xsara WRC in der Kundenvariante ist längst nicht mehr auf dem Niveau wie Sébastien Loebs Weltmeisterauto von 2006, das hatte schon der Italiener Gigi Galli, der seine WRC-Saison nun vorzeitig beendet hat, entnervt festgestellt.
Stohl könnte Ford Punkte wegnehmen
Dabei würde Citroën durchaus davon profitieren, wenn man Stohl und Kronos als derzeit einzigen Kunden in der WRC unterstützen würde: "Ford hätte heute drei oder vier Herstellerpunkte weniger, wenn man mir ein Topauto gegeben hätte. In Portugal wäre ich vor Grönholm und Hirvonen gewesen." So aber konnte Ford sich in der WM bereits einen komfortablen Vorsprung auf die Franzosen schaffen.
Der Frust sitzt tief bei Stohl, in der Öffentlichkeit werden die Fragen nach seiner Zukunft lauter: "Ich habe jetzt gesagt, dass ich zwei Wochen mit niemandem darüber sprechen möchte. Nicht mit Citroën, nicht mit der OMV, nicht mit der Ilka. Ich will zwei Wochen oder mindestens eine Woche nicht darüber nachdenken müssen."
Danach will er sich mit dem Team und seinem Sponsor OMV zusammensetzen und versuchen "das Vorhandene zu optimieren". Über einen Ausstieg von OMV aus der WRC wird ebenfalls bereits spekuliert. Persönlich setzt Stohl weiter auf seinen Partner: "Die OMV und ich arbeiten seit 14 Jahren zusammen und es gibt eine Loyalität - und ich glaube nicht, dass mich die OMV jetzt in schlechten Zeiten abserviert."
Was 2008 kommen soll, das weiß Stohl noch nicht - jetzt will er sich erst einmal darauf konzentrieren, dass es in der zweiten Saisonhälfte wieder besser läuft.

