• 30.03.2008 14:57

  • von Britta Weddige

SS19: Aus für Solberg!

Drama um Petter Solberg: Der Norweger fiel mit Elektrikproblemen aus - Sébastien Loeb führt vor Chris Atkinson und Daniel Sordo

(Motorsport-Total.com) - Der größte Erfolg seit 2003 war für Subaru zum Greifen nah - Beide Piloten auf dem Podium. Doch auch der letzte Tag der Rallye Argentinien begann dramatisch. "Wir müssen mit beiden Autos ins Ziel kommen. Vor allem die Herstellerpunkte sind wichtig", hatte Solberg noch vor dem Start in den letzten Tag erklärt. "Wir fahren vorsichtig, da immer noch alles passieren kann und ich will nichts mehr riskieren." Leider sollte der Norweger rechtbehalten: Solberg blieb in der 19. Prüfung "Mina Clavero - Giulio Cesare" stehen. Offenbar waren aber nicht die schweren Bedingungen, die heute bei starkem Regen wieder herrschen, die Ursache, sondern ein Elektrikproblem am Impreza.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solbergs Traum vom zweiten Platz in Argentinien ist geplatzt

Damit hat Gesamtleader Sébastien Loeb zwei Prüfungen vor Schluss einen uneinholbaren Vorsprung von 2:11.0 Minuten auf den neuen Zweitplatzierten Chris Atkinson. "Der gestrige Tag war schwierig, auch wenn wir schon einen großen Vorsprung hatten", sagte Loeb. "Denn wegen des Reglements durften wir nur mit harten Reifen fahren. Auf den matschigen Pisten mit dem geringen Grip war es schwer, Vollgas zu fahren. Es ist schade, dass wir die Reifen nicht nachschneiden dürfen. Es wurden schon viele Entscheidungen für unsere Sicherheit getroffen und das wäre eine Maßnahme, die man leicht wieder einführen könnte. Aber wir sind bisher heil durchgekommen und so müssen wir jetzt weitermachen, um unsere Führung bis ins Ziel zu behalten."#w1#

Sordo wieder auf Podiumskurs

Atkinson ist durch das Aus seines Subaru-Teamkollegen Solberg wieder Zweiter. Er hatte sich schon mit Rang drei begnügt und beschlossen, Solberg nicht mehr anzugreifen. Über seinen zweiten Platz kann er sich wohl eher nur mit gemischten Gefühlen freuen. Citroën-Pilot Daniel Sordo ist nun als Dritter wieder auf Podiumskurs. Sein Rückstand auf Gesamtleader Loeb beträgt dreieinhalb Minuten, nach hinten hat er 15 Minuten Vorsprung. Dennoch will der Spanier nicht unvorsichtig werden: "Der letzte Tag ist der kürzeste der Rallye, aber wir müssen voll konzentriert bleiben, wenn wir wichtige Punkte holen wollen", sagte Sordo.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Plätze gut machen könnte." Mikko Hirvonen

Citroën-Privatier Conrad Rautenbach ist nun neuer Vierter. Auch er kann sich die Suppe nur noch selbst versalzen. Denn der neue Gesamtfünfte Mikko Hirvonen folgt mit einem Rückstand von sechs Minuten. Hirvonen, der die Rallye am Freitagvormittag souverän angeführt hatte, musste nach seinem Unfall gestern als 25. wieder in die Rallye starten. Jetzt ist er wieder vorn mit dabei. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Plätze gut machen könnte", räumte Hirvonen ein. "Es war schwer, sich zu motivieren, aber dann gab es die vielen Ausfälle. Heute gebe ich Vollgas, denn es kann noch alles passieren und ich könnte noch viele Punkte holen. Ich will nicht, dass sich Loeb in der WM einen zu großen Vorsprung sichern kann."

Aigner weiter auf Rang sieben

Auf Rang sechs hat sich wieder Federico Villagra (Munchi's) geschoben. Der Lokalmatador konnte im Gesamtklassement Andreas Aigner überholen. Der Österreicher ist damit weiter Siebter. Wichtiger als Punkte in der WRC ist für den Red-Bull-Piloten aber, seinen ersten Sieg in der P-WRC-Wertung zu holen. Von diesem Erfolg trennen ihn noch knapp 19 Kilometer.

Gigi Galli

Stobart-Pilot Gigi Galli ist nun wieder in den Punkten Zoom

Gigi Galli, einer der tragischen Helden des gestrigen Samstags, ist inzwischen als Gesamtachter wieder auf Punktekurs. Galli musste am Mittag auf Rang vier liegend aufgeben, weil er seinen Auspuff beschädigt hatte und so im Motor ein kleiner Brand ausgelöst wurde. Allerdings hatte er eine so gute Gesamtzeit, dass er trotz seiner 25 Strafminuten nicht ins Niemandsland zurückfiel. Auch seine Stobart-Teamkollegen Matthew Wilson und Henning Solberg sahen gestern das Ziel nicht. Teamchef Malcolm Wilson bezeichnete den Samstag als "schwierigsten Tag in der Geschichte des Teams". Auch Wilson und Solberg sind heute unter SupeRally-Bedingungen angetreten, Solberg schied jedoch wie sein Bruder schon in der ersten Prüfung wieder aus.

Nicht weit gekommen ist auch Toni Gardemeister im Suzuki. Der Finne hatte gestern nach der 15. Prüfung aufgegeben, weil er zunächst nur Heckantrieb hatte und dann ein Hydraulikproblem. Heute kam er zwar durch die 19. Prüfung, blieb aber auf dem Weg zur 20. Prüfung mit einer defekten Servolenkung stehen. Sein Teamkollege Per-Gunnar Andersson, der gestern mit gebrochener Aufhängung ausfiel, startet heute wieder, "um so viel wie möglich zu lernen."