• 30.03.2008 16:00

  • von Britta Weddige

SS20: Loeb vor viertem Argentinien-Sieg

Sébastien Loeb holte noch einmal die deutliche Bestzeit - Vor der abschließenden Zuschauerprüfung sind die Positionen in Argentinien bezogen

(Motorsport-Total.com) - Nur noch die kurze Zuschauerprüfung in Cordoba trennt Citroën-Star Sébastien Loeb von seinem vierten Sieg bei der Rallye Argentinien. In der letzten "richtigen" Wertungsprüfung, der berühmten "Condor"-Prüfung, holte der Franzose noch einmal die deutliche Bestzeit. Mit 15:08.6 Minuten war er zehn Sekunden schneller als der Zweitschnellste Jari-Matti Latvala (Ford). Die Prüfung forderte von den Piloten noch einmal alles ab, tiefer Matsch paarte sich mit Nebel und Regen - die Bedingungen waren noch schlechter als am Freitag.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Nicht zu stoppen: Sébastien Loeb ist auf dem Weg zum Sieg

In der Gesamtwertung hat Loeb vor der abschließenden Zuschauerprüfung zweieinhalb Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Chris Atkinson (Subaru). Doch der Franzose ärgerte sich über die Bedingungen und die Reifenregeln: "Wir haben einen so großen Vorsprung, dass wir nicht mehr puschen müssen", sagte Loeb trotz seiner deutlichen Bestzeit. "Aber bei diesen Bedingungen ist es unmöglich, mit den harten Reifen zu fahren. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen. Wir haben noch eine Zuschauerprüfung vor uns, und wenn man sieht, was Petter Solberg passiert ist, müssen wir froh sein, wenn wir es ins Ziel schaffen." Solberg war auf Rang zwei liegend in der ersten Prüfung des Morgens mit einem Elektronikdefekt ausgeschieden.#w1#

Atkinson leidet mit dem Team

Der Gesamtzweite Atkinson ist auf dem besten Weg, seinen dritten Podiumsplatz in vier Rallyes zu holen. "Es ist unglaublich, wie heftig die Bedingungen am Ende dieser Prüfung waren, das war jenseits von Gut und Böse", berichtete der Subaru-Pilot. "Ich freue mich zwar über Platz, aber ich bin sehr enttäuscht über Petters Ausfall. Das ganz Team hatte sich darauf gefreut, beide Autos auf dem Podium zu haben und wir wollten das feiern."

"Platz drei ist wichtig für die Weltmeisterschaft und gibt mir auch viel Selbstvertrauen." Daniel Sordo

Weitere eineinhalb Minuten hinter Atkinson folgt Loebs Teamkollege Daniel Sordo als Dritter. Er hatte die Hoffnung auf einen Podestplatz schon aufgegeben. "Es war für alle ein sehr hartes Wochenende", erklärte Sordo. "Ich bin zufrieden mit dem Auto und meiner Performance. Die letzte Prüfung war allerdings wieder richtig heftig. Platz drei ist wichtig für die Weltmeisterschaft und gibt mir auch viel Selbstvertrauen."

Rautenbach, die große Überraschung

Für eine Überraschung sorgte Conrad Rautenbach: Der Pilot aus Zimbabwe, der in dieser Saison erstmals mit einem privat eingesetzten Citroën C4 fährt, wird den vierten Platz holen. Er hat zwar auf Sordo fast 16 Minuten Rückstand, aber auch sechs Minuten Vorsprung auf seinen "Verfolger" Mikko Hirvonen. "Das ist einer der größten Erfolge meiner Karriere, es ist fantastisch", freute sich Rautenbach. "Aber die letzte Prüfung jetzt war das heftigste, was ich je erlebt habe. Man konnte gar nicht langsam genug fahren, man ist nur gerutscht. Jetzt bin ich froh, dass es bald vorbei ist."

"Sébastien kann nicht allzu weit davonziehen - der Fight geht weiter!" Mikko Hirvonen

Ford-Pilot Hirvonen gelingt die Schadensbegrenzung. Am Freitag hatte er souverän geführt, dann aber am Nachmittag einen Felsen gerammt. Das bedeutete das vorläufige Aus. Gestern nahm Hirvonen als 25. das Rennen wieder auf. "Ich hätte nie damit gerechnet, wieder so weit nach vorn zu kommen", erklärte Hirvonen. "Am Freitag war ich sehr enttäuscht. Wir hatten so deutlich geführt und dann kam der unglückliche Unfall. Gestern habe ich versucht, wieder irgendwie in die Punkte zu kommen. Jetzt bin ich Fünfter, das ist gut für die Weltmeisterschaft. Sébastien kann nicht allzu weit davonziehen - der Fight geht weiter!" Auf Rang sechs liegt kurz vor dem Ziel Lokalmatador Federico Villagra im Munchi's-Ford.

Der siebte Rang geht an Gigi Galli. Der Stobart-Pilot war gestern auf Rang vier liegend mit brennendem Motor ausgeschieden. Als Re-Starter schaffte er es nun zurück auf Platz acht. "Ich bin zufrieden", so Galli. "Das, was gestern passiert ist, war natürlich enttäuschend. Aber das heute waren die schlechtesten Bedingungen, die ich in meinem Leben je erlebt habe. Es ist gut, dass wir jetzt fast im Ziel sind." Für die Herstellerwertung wird Galli drei Punkte holen - wenn er es ins Ziel schafft.

Aigner vor P-WRC-Sieg

"Jetzt möchte ich mich beim Team und dem Sponsor bedanken, dass sie an mich geglaubt haben." Andreas Aigner

Dahinter sorgt Andreas Aigner für Jubel im Red-Bull-Lager. Er musste endlich ein Spitzenergebnis holen - und es sieht so aus, als ob es ihm gelingt. Aigner ist Achter der Gesamtwertung, viel wichtiger ist aber, dass er in der P-WRC-Wertung deutlich führt und kurz vor seinem ersten Sieg steht: "Die letzte Prüfung war sehr schwierig", berichtete der Österreicher. "Wir hatten Matsch und Nebel und ich habe einen Felsen gerammt. Dabei habe ich mir die Hand angeschlagen, die jetzt ziemlich weh tut. Aber wir müssen ja nur noch durch die Zuschauerprüfung kommen. Ich habe in der Vergangenheit viele Fehler gemacht. Jetzt möchte ich mich beim Team und dem Sponsor bedanken, dass sie an mich geglaubt haben." In der P-WRC ist Aigner nun einer der Titelkandidaten.

Herstellerpunkte gehen auch noch an Ford-Pilot Jari-Matti Latvala und an Suzuki-Pilot Per-Gunnar Andersson. Beide liegen als Re-Starter zwar weit zurück, vor ihnen haben sich aber nur P-WRC- und Gruppe-N-Piloten eingereiht. Auch in dieser Prüfung gab es einen Ausfall: Re-Starter Matthew Wilson (Stobart) rammte einen Felsen und schied aus.

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