• 02.06.2007 19:03

  • von Britta Weddige

SS17: Grönholm nach zweiter Etappe auf Siegkurs

Marcus Grönholm beendete den zweiten Tag mit sicherem Vorsprung vor Sébastien Loeb und Petter Solberg, Manfred Stohl auf Rang acht

(Motorsport-Total.com) - Marcus Grönholm ist seiner Konkurrenz am zweiten Tag der Akropolis Rallye Griechenland enteilt. Der Ford-Werkspilot hatte den Tag als Führender mit einem Vorsprung von 8,3 Sekunden auf den Gesamtzweiten Petter Solberg begonnen. Schon in der ersten Prüfung des Tages, der fast 50 Kilometer langen Mammut-Prüfung "Agii Theodori" setzte sich "Bosse" mit einer überragenden Bestzeit ab.

Titel-Bild zur News: Marcus Grönholm

Einsame Spuren im Staub: Marcus Grönholm ist den anderen enteilt

Den ganzen Tag über kam er dann relativ problemfrei durch und setzte in der zweiten Durchfahrt der langen Prüfung noch einmal eins drauf. So konnte er seinen Vorsprung nochmals massiv ausbauen. Ansonsten genügten ihm durchschnittliche Ergebnisse, in der Zuschauerprüfung "Hippodrome 2" zum Abschluss des Tages war es die zweitschnellste Zeit. Danach konnte er beruhigt den Flexi-Service ansteuern: Mit einem Vorsprung von 43,3 Sekunden geht Grönholm in die fünf Prüfungen des letzten Tages.#w1#

Heißes Duell Loeb gegen Solberg

Heiß umkämpft war dagegen Platz zwei: Hier hatte es Weltmeister Sébastien Loeb mit einem hartnäckigen Petter Solberg im Subaru als Gegner zu tun. Solberg hatte den Tag auf Rang zwei begonnen und konnte sich vormittags dort gut halten. Dann kam der erste erfolgreiche Angriff von Loeb, doch der Citroën-Pilot konnte sich nicht lange freuen: Gleich in der nächsten Prüfung konterte Solberg mit Bestzeit und eroberte Platz zwei zurück.

Erst als der Norweger am Ende der Etappe von einem gebrochenen Dämpfer ausgebremst wurde, konnte Loeb sich Rang zwei wieder schnappen. Doch viel weiter nach vorn wird es für den Franzosen wohl nicht gehen: Er will kein Risiko mehr eingehen und überlässt Grönholm den Sieg, auch wenn er sich in der Zuschauerprüfung noch einmal eine Bestzeit holte. Platz zwei hat Loeb mit einem Vorsprung von 24,3 Sekunden auf Solberg beinahe schon sicher, und so könnte Grönholm in der Weltmeisterschaft seinen Vorsprung nur um zwei Zähler ausbauen. Und Loeb hat ja noch die Chance, dass dem bisher souveränen "Bosse" am letzten Tag noch ein Fehler unterläuft.

Zeitabstände sind enorm gewachsen

So knapp die Zeitabstände gestern Abend waren, so entzerrt sind sie nach den langen, harten Prüfungen heute. Mikko Hirvonen konnte sich trotz gebrochener Windschutzscheibe im Laufe des Tages auf Rang vier verbessern und sitzt dort relativ fest: Auf Platz drei hat er einen Rückstand von 1:24.5 Minuten, nach hinten hat er 37,2 Sekunden Vorsprung.

Auf Platz fünf ist Stobart-Pilot Henning Solberg, der im Laufe des Tages eine Zehn-Sekunden-Strafe kassiert hat und der sich einen interessanten Fight mit Subaru-Pilot Chris Atkinson geliefert hat. Da aber auch bei Atkinsons Impreza ein Dämpfer kaputt war, konnte sich Henning Solberg durchsetzen und einen Vorsprung von über zwei Minuten.

Pech der anderen ist Kopeckys Glück

Hinter dem Gesamtsechsten Atkinson klafft aber auch schon wieder ein großes Loch: Dort hat sich auf Gesamtrang sieben der Tscheche Jan Kopecky eingenistet. Der Skoda-Privatier profitierte vom vorläufigen Ausfall von Citroën-Pilot Daniel Sordo und massiven Problemen bei Stobart-Pilot Jari-Matti Latvala und rutschte so nach vorn. Noch weiter nach vorn klettern wird er aber nur schwer können - auf Atkinson hat er einen Rückstand von eineinhalb Minuten. Es sei denn, bei Subaru schlägt der Defektteufel am letzten Tag noch richtig zu.

Auf dem letzten Punkterang acht übernachtet Kronos-Pilot Manfred Stohl. Lange Zeit sah es so aus, als ob seine Taktik voll aufgeht: Als Neunter war er in den Tag gestartet und wartete nur die Probleme der anderen ab. Und tatsächlich brachte ihn das zwischenzeitlich bis auf den siebten Platz. Dann aber erwischte es den Österreicher selbst: Am Nachmittag verlor er dreieinhalb Minuten, als er nach einem Plattfuß anhalten und das Rad wechseln musste.