• 26.04.2008 17:49

  • von Britta Weddige

Sordo: "Das hat nichts mit Sport zu tun!"

Citroën-Pilot Daniel Sordo ist mächtig sauer über die Ford-Taktik, die ihm zwar Platz eins, aber morgen die deutlich schlechtere Startposition eingebracht hat

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise freut man sich als Rallye-Pilot, wenn man nach einer Etappe in Führung liegt. In Jordanien ist aber alles ein bisschen anders und so ist Citroën-Pilot Daniel Sordo mächtig sauer. Sauer auf die Ford-Piloten Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen, die vor der letzten Prüfung des Tages noch in Führung gelegen hatten, dann aber vom Gas gingen. Der freiwillige Rückschritt geschah natürlich nicht aus Freundlichkeit gegenüber Sordo. Sondern als Zweiter und Dritter hat man am morgigen letzten Tag die weitaus besseren Startpositionen, als wenn man als Spitzenreiter und damit als Erster auf die mit einer leichten Schotterschicht bedeckten, rutschigen Pisten geht.

Titel-Bild zur News: Daniel Sordo

Daniel Sordo fand die Ford-Taktik in Jordanien gar nicht lustig

Dabei gingen die Ford-Piloten präzise zu Werke: Gleich als Sordo, der auch heute als Erster auf die Piste ging und dabei enorm viel Zeit verlor, das Ziel der letzten Prüfung erreicht hatte, teilte Ford den Piloten mit, welche Zeiten sie selbst fahren müssen, um im Gesamtklassement mit möglichst geringem Abstand HINTER dem Spanier zu landen. 8,5 Sekunden Vorsprung hat Sordo jetzt auf den Zweitplatzierten Latvala und etwas mehr als zehn Sekunden auf Hirvonen.#w1#

"Das hat nichts mit Sport zu tun", schimpfte Sordo gegenüber 'autosport.com'. "Sport wäre, in allen Prüfungen Vollgas zu geben. Es ist nicht toll, wenn eine Rallye so entschieden wird."

Der Konter von Ford-Teamchef Malcolm Wilson folgte sofort: "Warum fragt man ihn nicht, was er in dieser Situation getan hätte? Er hätte genau dasselbe getan. So etwas ist jetzt auch ein Teil des Sports."

Diese Taktik mache seit dieser Saison wieder Sinn, so Wilson. Das Reglement wurde nämlich für 2008 dahingehend geändert, dass die Piloten nicht mehr in umgekehrter Reihenfolge, sondern in der richtigen Reihenfolge der Ergebnisliste auf due Piste gehen - der Spitzenreiter zuerst. Ford habe sich diese Taktik schon vor dem Start der Rallye ausgedacht, berichtete Wilson weiter. Denn dem Team sei schon nach der Recce klar geworden, dass die Rallye auf der morgigen 41 Kilometer langen Wertungsprüfung entschieden wird. Dort liegt so viel Schotter, dass der Erste auf der Piste enorm viel Zeit verlieren wird.

In einem stimmt Sordo zu: Auch der Spanier geht davon aus, dass er dort den Sieg verlieren wird. Er rechnet damit, dort wegen des vielen Schotters 30 Sekunden langsamer zu sein als die Piloten, die nach ihm auf die Piste gehen.