• 24.05.2008 22:45

Servicepark: Betriebsamkeit von früh bis spät

Im Servicepark herrscht bei einer Rallye tagelang geschäftiges Treiben - Blick hinter die Kulissen beim Subaru-Team

(Motorsport-Total.com) - Während die Rallye-Piloten draußen auf den Pisten auf die Jagd nach Zehntelsekunden gehen, herrscht auch im Servicepark geschäftiges Treiben. Die Techniker haben während eines WM-Laufs fast eine Woche lang ein volles Arbeitsprogramm. Das beginnt meistens mit der Anreise am Montag. Am Dienstag und Mittwoch werden die Autos vorbereitet für den Start. Jeder Zentimeter wird noch einmal unter die Lupe genommen, damit kein noch so kleines Problemchen übersehen wird.

Titel-Bild zur News: Servicepark

Der Servicepark ist der Mittelpunkt jeder Rallye-Veranstaltung

Wenn alles nach Plan verläuft, haben die Techniker, zum Beispiel bei Subaru, von 7:00 Uhr morgens bis 19:00 Uhr abends zu tun. Manchmal können aber auch noch Probleme auftreten, die eine komplette Nachtschicht erfordern. Am Donnerstagmorgen ist schon früheres Aufstehen angesagt, denn die Autos müssen ja startklar gemacht werden für den Shakedown. Der restliche Donnerstag ist verplant mit weiteren Vorbereitungsarbeiten.#w1#

Jede Sekunde zählt

Richtig ernst wird es für die Teams, wenn am Freitag die eigentliche Rallye beginnt. Die Ingenieure verfolgen die Fahrten ihrer Piloten an den Monitoren im Servicepark. Sie analysieren alle Daten und entscheiden dann, was beim nächsten Service getan werden muss. Gleichzeitig bereiten sich die Techniker schon auf den Service vor: Jedes Werkzeug und jedes Ersatzteil muss an seinem Platz bereit liegen, damit dann keine wertvolle Zeit verloren geht.

Alles ist strikt vorgeben und die Zeiten für den Service sind festgelegt - an die müssen sich die Teams halten. Wer zu früh oder zu spät zum Service kommt oder den Servicepark nicht in der vorgegebenen Zeit wieder verlässt, bekommt eine Zeitstrafe. Morgens gibt es einen Zehn-Minuten-Service, zwischen den Schleifen folgen ein oder zwei 30-Minuten-Services. Am Abend steht noch der 45-minütige Flexi-Service an.

Zwölf Techniker dürfen insgesamt am Auto arbeiten, aber nur sechs zur gleichen Zeit. Sie tragen ein Armband, das sofort darauf hinweist, dass sie im Moment zu den Technikern gehören, die am Auto arbeiten. Die Armbänder werden von Techniker zu Techniker weitergegeben - denn jeder hat seine ganz spezielle Aufgabe. Nur im Flexi-Service am Abend dürfen alle zwölf gleichzeitig am Auto Hand anlegen.

Ballett am Schraubenzieher

Der Service gleicht einem Ballett am Schraubenzieher - jede Sekunde zählt. Ein falsches Werkzeug in der Hand oder ein heruntergefallenes Teil kann wertvolle Zeit kosten. Die Arbeitsabläufe sind Routine und das Team übt vor jeder Rallye zu Hause in der Fabrik in Banbury. Alle Techniker sind so auf ihre Aufgabe konzentriert, dass sie schnell arbeiten, ohne dabei in Hektik zu verfallen. Und so kann ein Getriebe schon einmal in zehn Minuten ausgewechselt werden.

Sobald Pilot und Auto zurückfahren auf die Piste, geht die Arbeit für die Techniker weiter. Nun ist aufräumen angesagt. Die Werkzeuge kommen zurück an ihren Platz, der Boden wird gekehrt und die alten Teile verstaut. Erst dann kann sich auch das Team eine kurze Auszeit nehmen, um etwas zu essen und einmal durchzuatmen. Aber auch wenn der Fahrer noch ein paar Stunden weg ist, wird niemanden langweilig. Zu den Beschäftigungsmaßnahmen gehören Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten an der Ausrüstung.

Am Sonntagnachmittag, während sich die Piloten auf dem Podium feiern lassen oder mit ihren Ingenieuren analysieren, warum es diesmal nicht geklappt hat mit einem Erfolg, wird von den Technikern zusammengepackt. Die gesamte Ausrüstung wird in den Trucks verstaut und dann geht es schon auf den Weg in die Fabrik oder direkt zum nächsten Lauf.