• 26.05.2008 12:53

Ford und die Hitzeschlacht unter der Akropolis

Ford will beim Härtetest in Griechenland die WM-Führungen verteidigen, Tabellenführer Mikko Hirvonen peilt erneut Podiumsplatz an

(Motorsport-Total.com) - Mit ihren steinigen Bergpfaden und der zu erwartenden glühenden Hitze in den Cockpits zählt die Rallye Griechenland (29. Mai bis 1. Juni 2008) zu den härtesten Aufgaben im diesjährigen Kalender der Rallye-
Weltmeisterschaft. Die Tabellenführer Ford und Mikko Hirvonen schreckt die Herausforderung aber nicht im Geringsten: In den vergangenen acht Jahren stand bei der sogenannten "Akropolis" sechsmal der Pilot eines Ford Focus ganz oben auf dem Siegerpodest.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen will in Griechenland die Tabellenführung verteidigen

Ein Highlight erwartet die WRC-Stars schon zu Beginn der Rallye: Die Startzeremonie findet nach vielen Jahren im "Exil" nun wieder zu Füßen
des berühmten Tempelkomplexes der Akropolis statt. Der siebte von 15 Saisonläufen verlangt nach einer Kombination aus Robustheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. In Abwandlung eines Udo-Jürgens-Klassikers könnte das Motto der 339,94 Wertungsprüfungs-Kilometer auch "Griechischer Stein" lauten. In den Bergen westlich von Athen erwarten die World Rally Cars wahre Marterstrecken - entweder in Form von Schotterwegen, die mit groben Steinen übersät sind, oder gleich als purer Felsgrund anstelle einer Straßenoberfläche.#w1#

Die Hitze von vermutlich 30 Grad im Schatten wird nicht nur die Besatzungen in ihren kaum belüfteten Cockpits aufs Äußerste fordern, auch die Autos bekommen auf den eher winkligen und langsamen Strecken kaum einmal kühlenden Fahrtwind ab.

Die in der Fahrerwertung führenden Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen beendeten die Rallye Griechenland in den beiden Vorjahren jeweils als Dritte auf dem Podium. "Gegenüber dem Lauf in Jordanien wird die Hitze nicht mehr viel schlimmer werden - die Abnutzung der Reifen hingegen schon", erwartet der 27-jährige Finne Hirvonen. "Beim ersten Passieren der Prüfungen müssen wir mit den losen Steinen klarkommen. Die zweite Durchfahrt, die oft auf nacktem Fels stattfindet, hat der Rallye ihren Ruf als Härtetest eingetragen. Unser Ford Focus hat aber seine Robustheit oft genug bewiesen. Und die Pirelli-Schotterreifen haben sich in diesem Jahr als bemerkenswert haltbar erwiesen. Wegen der Kombination aus großer Hitze und rauen Straßen müssen wir auf sie aber ganz besonders aufpassen."

Die Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila wollen genau wie Hirvonen dort anknüpfen, wo sie auf Sardinien aufgehört haben: mit den eindeutig besten Zeiten des gesamten Feldes. "Ich habe hier als 18-Jähriger mein Debüt am Steuer eines WRC erlebt. Das war ein ganz besonderer Moment, auch wenn ich im Ziel am Ende meiner Kräfte war", erinnert sich der heute 23 Jahre alte Latvala. "Jetzt starte ich zum
fünften Mal hier und es wird bestimmt kein bisschen einfacher als zuvor. Mein Podestplatz in Italien hat mir viel Selbstvertrauen gegeben, und ich bin sicher, dass wir unsere starken Leistungen bestätigen können. Im Vorjahr bekam ich auf einer 48 Kilometer langen Wertungsprüfung Reifenprobleme - doch diese WP ist jetzt aufgesplittet, sodass es für Reifen, Auto und Fahrer eine kleine Erholungspause gibt."

Khalid Al Qassimi und Beifahrer Michael Orr werden einen weiteren Ford Focus des Werksteams steuern. Mit guten Aussichten auf vordere Platzierungen starten fünf privat eingesetzte Ford Focus RS WRC. Gigi Galli und Henning Solberg sind vom Stobart-Team für WM-Punkte nominiert, Matthew Wilson pilotiert das dritte Auto des Teams. Das
Munchi's-Team geht mit Federico Villagra und dem griechischen Lokalmatador Aris Vovos auf Punktejagd.