Petter Solberg: Dringende Suche nach neuem Deal

(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg hätte sich die beschauliche Weihnachtszeit sicher anders vorgestellt. Statt mit seiner Familie die Feiertage zu genießen, muss sich der frühere Rallyeweltmeister plötzlich ernsthafte Sorgen um seine sportliche Zukunft machen. Am Montag erfuhr er, dass Subaru sich aus der WRC zurückzieht. Am Dienstag flüchtete Solberg nach Schweden, um Ruhe vor den norwegischen Medien zu haben und um schnell einen Deal zu finden, der ihm den Verbleib in der WRC sichert.

© xpb.cc

Petter Solberg arbeitet daran, für 2009 einen neuen Arbeitgeber zu finden

Viel hat "Hollywood" zu seiner Zukunft noch nicht gesagt, aber in einem kurzen Interview mit der schwedischen Internetseite 'nwt.se' hat er bestätigt, dass er unter Hochdruck daran arbeitet, auch weiter in der höchsten Rallyeliga zu fahren. "Es besteht die Chance, dass ich nächstes Jahr in der Rallyeweltmeisterschaft fahre. Aber das muss auch einem hohen Level sein, damit ich die Chance auf Siege habe", sagte er.#w1#

Die Hoffnung, wieder mit Subaru an den Start zu gehen, hat der Norweger dabei noch nicht aufgegeben. Zudem läuft sein Vertrag noch bis einschließlich 2009: "Ich spreche mit den Teams in Japan und mit Prodrive in Japan, um herauszufinden, wie Subaru zu den Dingen steht." So besteht die Möglichkeit, dass Subaru 2009 nur pausiert und 2010 mit einem neuen, dem dann gültigen Reglement entsprechenden Auto zurückkehrt.

Auf den Rückhalt seiner privaten Sponsoren könne er sich verlassen, betonte Solberg auf seiner Internetseite: "Sie alle möchten unsere Partnerschaften fortsetzen, selbst in dieser schwierigen Situation. Mehr kann ich im Moment leider nicht sagen."

Adapta würde nicht nein sagen

Vielleicht fährt der Norweger aber auch in einem privat eingesetzten Subaru. Das neue Adapta-Team wird mit Subaru 2009 in der WRC an den Start gehen und wäre nicht abgeneigt, den früheren Weltmeister zu verpflichten. "Wir sind natürlich an ihm interessiert. Es wäre ja schon beinahe dumm, da 'nein' zu sagen", sagte Adapta-Teammanager Morten Östberg der norwegischen Zeitung 'VG Nett'. Bisher steht als Fahrer des Teams nur Mads Östberg fest.

Morten Östberg betonte, dass die Adapta-Pläne und die Verträge mit Prodrive durch den Rückzug von Subaru nicht beeinflusst würden. "Mads Programm wird exakt so bleiben wie bisher geplant und wir arbeiten immer noch hart daran, gute Fahrer zu finden, die unser zweites Auto fahren wollen", sagte er gegenüber 'wrc.com'.

Man muss sich bei Adapta jetzt jedoch selbst überlegen, wie das operative Geschäft nun laufen soll. Bisher war der Plan, an acht Rallyes teilzunehmen und dabei neben das Subaru-Werksteam in den Servicepark zu ziehen. "Unsere Verträge mit Prodrive sahen vor, dass Prodrive unser Team neben seinem eigenen betreut - so wie das bei Stobart und Ford der Fall ist - aber das kann nun so nicht funktionieren", sagte Östberg.

Damit kommen auf Adapta auch ungeahnte Kosten zu: "Nach den bisherigen Vereinbarungen mussten wir bei den WRC-Events nu rein paar Zelte aufbauen, das war's. Alles andere war in unserem Paket mit dem Subaru-WRT enthalten", so Östberg. "Ich weiß, dass wir die Kapazitäten haben, alleine zwei oder drei Autos an den Start zu bringen, aber wir können das nicht wie ein richtiges Herstellerteam tun, außer in Kooperation mit Prodrive."

Wie es nun weitergehen soll, wird in Gesprächen mit dem Subaru WRT jetzt geklärt. "Es gibt viele Möglichkeiten, aber es hängt davon ab, was Prodrive will", so Östberg. Auch die Fahrer werden dabei ein Thema sein, doch die Vertragssituation sei sehr komplex: "Ich glaube, dass Petter bis Ende 2009 bei Subaru unter Vertrag steht, währen Chris Atkinson einen Deal mit Prodrive hat. Ich weiß es nicht sicher, aber wir wollen uns jetzt alle Möglichkeiten einmal anschauen."