• 20.04.2010 12:09

  • von Britta Weddige

Neuseeland: Veranstalter sind weiter zuversichtlich

Den Teams geht die Zeit aus, doch trotz des allgemeinen Aschewolken-Chaos gehen die Neuseeland-Veranstalter weiter davon aus, dass ihr Lauf starten kann

(Motorsport-Total.com) - Auf Island bricht ein Vulkan aus - und auf der ganzen Welt ist der Motorsport davon betroffen. Bei der Rallye Türkei waren die Teams am Sonntag damit beschäftigt, sich abenteuerliche Routen für die Heimreise auszudenken, der Formel-1-Tross hängt zum Teil immer noch in China fest und der Motorrad-Grand-Prix am kommenden Wochenende in Japan wurde vorsorglich auf Oktober verschoben, da keiner weiß, ob die Teams aus Europa überhaupt anreisen können.

Titel-Bild zur News: Rallye Neuseeland

Derzeit soll die Rallye Neuseeland noch wie geplant Anfang Mai stattfinden

Und schon sind Spekulationen aufgekommen, die Rallye Neuseeland vom 6. bis 9. Mai könnte ebenfalls wackeln. Die Teams jedenfalls sehen sich durch die Aschewolke massiv unter Druck - und verzeichnen durch die umständlichen Rückreisen aus der Türkei gestiegene Kosten. "Ein Trip, der normalerweise 500 £ kostet, kostet nun 1.500. Wenn man das auf 88 Leute hochrechnet, kommt man auf immense Kosten", berichtet M-Sport-Manager Andrew Wheatley gegenüber 'Reuters'.#w1#

Doch laut Wheatley sei "das wesentlich größere Problem", dass die Rallye Neuseeland schon in drei Wochen ansteht: "Damit geraten wir unter Zeitdruck." Er rechnet damit, dass die Mechaniker der drei M-Sport-Teams Ford, Stobart und Munchi's erst am Donnerstag wieder zu Hause sind. Damit hätten sie nur eine Woche Zeit, die Autos komplett auseinander- und wieder aufzubauen. Denn eine Woche später geht schon der Frachtflieger nach Neuseeland.

"Etwa die Hälfte unserer Ausrüstung ist schon in Neuseeland, sie wurde per Schiff dorthin gebracht", so Wheatley. "Aber die Autos, das Personal und der Rest der Ausrüstung starten nächste Woche. Das ganze Equipment und die Autos müssen am Donnerstag nächster Woche in Heathrow sein. Und dann wird es mit der nächsten Rallye auch schon wirklich knapp. Wenn es dann immer noch Probleme mit dem Fracht- und Flugverkehr gibt, dann wäre unsere Teilnahme an dem Lauf davon betroffen. Und das wäre für unser Geschäft katastrophal."

"Das ganze Equipment und die Autos müssen am Donnerstag nächster Woche in Heathrow sein." Andrew Wheatley

Veranstalter und FIA bleiben zuversichtlich

Doch die Veranstalter teilen jetzt in einem Statement mit, dass die derzeit noch davon ausgehen, dass ihr Lauf wie geplant stattfindet. "Es ist ein Lauf zur FIA-Weltmeisterschaft. Nur die FIA kann die Entscheidung treffen, den Lauf zu verschieben oder abzusagen. Und wir haben noch nichts davon gehört, dass über eine dieser Optionen nachgedacht wird", betont Chris Carr, der Chef der Rallye Neuseeland.

Carr und andere Offizielle stehen in regelmäßigem Kontakt mit den WRC-Teams. "Natürlich habe alle europäischen Teams Schwierigkeiten, aus der Türkei wieder nach Hause zu kommen - manche fahren mit Bussen und andere haben Privatflugzeuge gechartert, um über eine Route zu fliegen, die nicht von der Aschewolke betroffen ist", so Carr.

"Manche Teams berichten, dass ihre Vorbereitung auf Neuseeland ernsthaft beeinträchtigt ist, bevor der Frachtflieger in etwa acht Tagen von Europa nach Neuseeland startet", fährt Carr fort. "Wir wissen, dass die Teams unter beachtlichem Druck stehen, um für Neuseeland gerüstet zu sein. Aber Tatsache ist: Solange wir von der FIA nicht das Gegenteil hören, wird die Rallye Neuseeland wie geplant stattfinden."

"Nach aktuellem Stand wird die Rallye Neuseeland wie geplant stattfinden." Morrie Chandler

Auch Morrie Chandler, der Präsident der WRC-Kommission, sieht die Neuseeland-Rallye noch nicht in Gefahr: "Nach aktuellem Stand wird die Rallye Neuseeland wie geplant stattfinden. Alles ist vorbereitet und die Offiziellen der Rallye haben alles unternommen, was sie nach FIA-Reglement tun müssen. So weit ich weiß, suchen manche Teams nach anderen, späteren Möglichkeiten für den Transport der Fracht. Wenn wir an den Punkt kommen, an dem manche Teams es nicht nach Neuseeland schaffen, ist die Situation vielleicht eine andere. Aber derzeit ist das unwahrscheinlich."

Und Rallyechef Carr ergänzt: "Es fliegen inzwischen wieder mehr Flugzeuge. Ich bin Zuversichtlich, dass die Teams nach Neuseeland kommen können, trotz ihrer langen Heimreisen aus der Türkei. Wir geben alles, damit die Teams eine perfekte Veranstaltung vorfinden, wenn sie hierher kommen. Wir werden am 6. Mai in Auckland bereit sein."

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