• 19.08.2007 22:23

  • von Britta Weddige

Loeb: "Wollte meine Fans nicht enttäuschen"

Sébastien Loeb gewann zum sechsten Mal in Folge seinen "Heimlauf" - Er gab aber zu, vor der Rallye ziemlich unter Druck gestanden zu sein

(Motorsport-Total.com) - Seit 2002 hat die Rallye Deutschland WM-Status, und seitdem hat der Lauf nur einen Sieger gesehen: Sébastien Loeb. Zum sechsten Mal in Folge hat der gebürtige Elsässer seinen "Heimlauf" gewonnen. Bei der Siegerehrung an der Porta Nigra in Trier gab es Standing Ovations für den Citroën-Piloten. Mit seinem 33. WRC-Sieg verkürzte Loeb in der WM seinen Rückstand auf Leader Marcus Grönholm auf acht Punkte. Dabei profitierte er auch davon, dass der Ford-Pilot in der letzten Prüfung einen Unfall hatte und von Rang zwei zurückfiel auf Rang vier.

Titel-Bild zur News: Daniel Elena Sébastien Loeb

Gewohntes Bild: Sébastien Loeb und Daniel Elena feiern ihren Sieg in Trier

Da Teamkollege Daniel Sordo allerdings schon am Freitag ausfiel, konnte nur Loeb für Citroën punkten, Ford holte einen Zähler mehr für die Teamwertung und konnte den Vorsprung bei den Herstellern auf 41 Punkte ausbauen. Obwohl Loeb gestern die Führung übernommen hatte, blieb man bei Citroën angespannt bis ins Ziel. "Der heutige Tag ist kurz, aber er kann nervenaufreibend werden", sagte Teamchef Guy Fréquelin am Morgen. "Vor der Ziellinie ist es nicht vorbei, Rallye ist vielleicht der Motorsport, den man am wenigsten vorhersagen kann." Danach konnte der Teamchef aufatmen: "Jeder bei Citroën Sport war heute Morgen hoch motiviert und wollte gewinnen - es ist großartig, dass es uns gelungen ist."#w1#

Am letzten Tag war Taktieren angesagt

"Heute Morgen hatte ich 37,8 Sekunden Vorsprung auf Marcus Grönholm und hatte keinen Grund mehr, Risiken einzugehen", erklärte Loeb. "Wir haben ein Auge auf die Zeiten der anderen Piloten geworfen und unsere Pace entsprechend angepasst. Da ihm Francois Duval eng auf den Fersen war, konnte sich Marcus nicht erlauben, vom Gas zu gehen. Wir wiederum mussten schauen, dass er uns nicht zu nahe kam. So eine Situation ist nie einfach, weil man immer Gefahr läuft, in einen falschen Rhythmus zu kommen. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass man in Führung liegt, und das ist natürlich toll! Ich habe versucht, schnell genug zu fahren, um konzentriert zu bleiben und keine Fehler zu machen."

"Vor dem Start wussten wir, dass wir den Punkterückstand verkürzen müssen, wenn wir im Titelkampf bleiben wollen", fuhr Loeb fort. "Ich habe mich in Deutschland immer wohl gefühlt, deshalb war es der ideale Ort, um damit anzufangen. Gleichzeitig wollte ich auch nicht meine vielen Fans enttäuschen, die jedes Jahr hierher kommen. Wir standen also unter einem sehr großen Druck, aber dank der Hilfe von Citroën Sport konnten wir ihm standhalten."

Sein 33. Sieg ist etwas Besonderes für den Franzosen: "Es ist immer schön diesen Lauf zu gewinnen. Er ist in der Nähe meiner Heimat im Elsass und hier habe ich 2002 meinen ersten WRC-Sieg geholt - es ist also etwas seht Besonderes. Ich freue mich, dass ich wieder gewinnen konnte. Abgesehen von unserer schlechten Reifenwahl am Freitag lief es sehr gut und mein Citroën war sehr konkurrenzfähig. Ich habe auf meinen Hauptkonkurrenten in der WM fünf Punkte gut gemacht und alles ist noch drin. Der Fight wird allerdings ganz schön hart."