Loeb: Verliert der Champion die Nerven?

Sebastien Loeb fuhr Mikko Hirvonen am Schluss von SS8 ins Heck, nachdem er sich von ihm aufgehalten fühlte - Der Finne zeigt Verständnis

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Loeb war am zweiten Tag der Rallye Portugal gar nicht gut auf Ford-Pilot Mikko Hirvonen zu sprechen. Nachdem der Finne nach einem Radwechsel auf SS8 unmittelbar vor dem französischen Citroen-Piloten wieder auf die Strecke gegangen war, verlor der Rekordchampion in dessen Staubwolke rund eine halbe Minute auf seinen eigenen Teamkollegen Sebastien Ogier.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb war mit der Politik von Ford nicht einverstanden

Um seinen Unmut deutlich zu machen, fuhr Loeb Hirvonen am Schluss der Prüfung ins Heck. Nach kurzer Zeit hatte sich der Franzose allerdings beruhigt und entschuldigte sich für den Vorfall. "Er konnte nicht wissen, dass ich von hinten angeflogen kam" so Loeb gegenüber 'Autosport'.

"Ich habe kein Problem mit Mikko", stellt er klar und fügt an: "Mit der Entscheidung von Ford war ich allerdings nicht glücklich." Seiner Ansicht nach hat die Ford-Truppe nichts unternommen, um ihn vorbeizulassen, als er in der Staubwolke des Fiesta RS WRC wertvolle Zeit verlor.

Bei Ford ist man sich keiner Schuld bewusst

Mikko Hirvonen

In der Staubwolke von Mikko Hirvonen verlor Loeb entscheidend an Boden Zoom

Im Ford-Lager sah man die Sache naturgemäß anders. Teamchef Malcolm Wilson sah keinen Grund, seinen Fahrer bei voller Fahrt zum Langsamfahren aufzufordern, nur um die Konkurrenz vorbeizulassen. "Sie haben uns aufgefordert, auf die Seite zu fahren", bestätigt Wilson den Funkspruch aus dem Citroen-Lager. "Wir haben ihnen zu verstehen gegeben, dass wir unsere Piloten nicht bei Topspeed zurückpfeifen."

Hirvonen seinerseits kann den Ärger Loebs nachvollziehen, ist sich selbst aber keiner Schuld bewusst. "Was hätte ich tun sollen", so der Finne fragend. "Wir mussten unsere Fahrt fortsetzen." Zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Fahrt habe er keine Staubwolke von Loebs DS3 WRC wahrgenommen. "An seiner Stelle hätte ich mich wahrscheinlich genauso gefühlt. Seine Reaktion hinterher hat mich kein bisschen überrascht", gibt sich Hirvonen verständnisvoll.


Fotos: WRC: Rallye Portugal


Nach der Entschuldigung Loebs war der Fall für den Ford-Piloten erledigt. Citroen-Teamchef Olivier Quesnel zeigte ebenfalls Verständnis: "Wenn die Situation umgekehrt gewesen wäre, wäre wahrscheinlich das gleiche passiert. Ich bin mir sicher, Mikko hat nichts falsch gemacht", so der Franzose.