Citroen oder Ford: Welche Taktik geht auf?

Im Citroen-Lager erwartet man auf der zweiten Etappe ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Ford - Unterschiedliche Taktiken prägen die Situation in den beiden Werksteams

(Motorsport-Total.com) - Die Werksteams von Citroen und Ford liegen nach der ersten Etappe der Rallye Portugal auf Augenhöhe. Gleichzeitig haben die vier Piloten Jari-Matti Latvala, Mikko Hirvonen (beide Ford) sowie die beiden Citroen-Fahrer Sebastien Loeb und Sebastien Ogier bereits rund zwei Minuten Vorsprung auf die verbleibende Konkurrenz. Den Sieg in Portugal werden die vier Piloten aller Voraussicht nach unter sich ausmachen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala geht als Führender in den zweiten Tag der Rallye Portugal

Am Ende des ersten Tages entschieden sich die beiden Werksteams allerdings für unterschiedliche Strategien. Während die Ford-Piloten voll auf dem Gas blieben und die erste Etappe auf den Plätzen eins und zwei beendeten, verzögerten beide Citroen-Piloten kurz vor dem Ziel, um so am Samstag nicht als Erste auf die Schotterprüfungen gehen und den "Straßenfeger" spielen zu müssen.

"Es wird genauso spannend weitergehen wie am ersten Tag", ist Citroen-Teamchef Olivier Quesnel gegenüber 'WRC.com' überzeugt. Angesprochen auf die Verzögerungstaktik seiner Mannschaft antwortet der Franzose: "Wir haben uns dazu entschieden, weil wir den zweiten Tag nicht aus der Führungsposition heraus eröffnen wollten." Ob die Entscheidung die richtige war, wird sich freilich erst im Verlauf des Samstags herausstellen. "Womöglich war es auch die falsche Entscheidung, das glauben wir allerdings nicht", so Quesnel.


Fotos: WRC: Rallye Portugal


Im Gegensatz dazu vertritt man bei Ford die Angriffsstrategie. Teamchef Malcolm Wilson zeigte sich im Servicepark in Faro von der Leistung seiner beiden finnischen Werksfahrer überrascht. "Angesichts unserer Startpositionen haben wir nicht erwartet, den ersten Tag auf den Positionen eins und zwei abzuschließen", so der Brite gegenüber 'WRC.com'. Dabei spielte der Truppe natürlich die Taktik der Konkurrenz aus Frankreich in die Hände.

Nachdem Hirvonen am ersten Tag als Vorausfahrender weniger Zeit eingebüßt hatte als erwartet, entschied sich Wilson gegen eine Verzögerungstaktik. "Wir fühlten uns wohl in unserer Haut und wollten keine Zeit verlieren", so Wilson. Dies gilt vor allem für Hirvonens Teamkollegen Latvala, der die siebte Wertungsprüfung als Schnellster beendete und als Führender der Rallye in den zweiten Tag startet.