Loeb: "Ogier vielleicht sogar ein Titelkandidat"
Sebastien Loeb ist gespannt, wie gut sein Teamkollege in diesem Jahr ist - Sein Wunsch: Rivalen auf der Rallyepiste, Freunde im normalen Leben
(Motorsport-Total.com) - Einen Fehler begeht Sebastien Loeb nicht: Der siebenmalige Rallyeweltmeister unterschätzt seinen neuen Teamkollegen im Citroen-Werksteam, den aufstrebenden Jungstar Sebastien Ogier, nicht. "Wir müssen akzeptieren, dass er vielleicht einer der Titelkandidaten ist", sagt Loeb gegenüber 'wrc.com'. Ogier sei im vergangenen Jahr auf fast jedem Belag sehr schnell gewesen und werde 2011 ein guter Fahrer sein: "Das wird interessant."

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Sebastien Loeb rechnet mit einem interessanten teaminternen Fight
Die beiden Citroen-Piloten gehen gleichberechtigt in die neue WRC-Saison, die in zwei Wochen in Schweden beginnt. Doch für Loeb ist das nicht ungewöhnlich. Für ihn habe es zu Saisonbeginn noch nie einen Nummer-Eins-Fahrer gegeben, beide Piloten hätten immer ein gleich gutes Auto bekommen. "Selbst als ich gegen Ende der vergangenen Saison die Weltmeisterschaft angeführt habe, hatten Seb und Dani Sordo am Start einer Rallye die gleichen Chancen wie ich", betont der 36-jährige Franzose.
Im Moment verstehe er sich recht gut mit Ogier, so Loeb weiter: "Wir haben hier beide den gleichen Job zu erledigen, und einer will den anderen schlagen. Es wird so ein ziemlicher Fight werden. Aber wir können immer noch abseits der Rallyepiste Freunde sein, und während des Rennens gegeneinander kämpfen."
Welchen der beiden Ford-Piloten Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen stärker einzuschätzen ist, kann der Rekordweltmeister nicht genau sagen. Denn im vergangenen Jahr hat Hirvonen stark angefangen, während Latvala dann im weiteren Saisonverlauf der Schnellere war. Und Loeb glaubt auch nicht, dass Ford durch den Testunfall Latvalas in Schweden weit zurückgeworfen wird. "Nein, denn ich denke, dass sie weitgehend gerüstet sind. Ich weiß nicht, wie weit sie mit ihrer Entwicklung sind, aber ich bin sicher, dass sie konkurrenzfähig sind", sagt er.
Er selbst und das Citroen-Werksteam sind derzeit noch dabei, sich auf den Auftakt in Schweden vorzubreiten. Zwei Mal haben die Franzosen in Schweden schon getestet, ein weiterer Test folgt. Loeb selbst konnte diese Rallye bisher einmal gewinnen, räumt aber ein, "dass dies nicht die Rallye ist, bei der ich mich am besten fühle".
Zudem sei der neue DS3 WRC in schnellen Abschnitten und auf Schnee nervöser als sein Vorgänger, der C4. Das mache die Aufgabe nicht einfacher. Deshalb warnt Loeb davor, den Saisonauftakt bereits als Standortbestimmung zu nutzen: "Ich denke nicht, dass wir in Schweden schon das volle Potenzial unseres Autos sehen werden."

