Loeb: Lotteriespiel unter der Akropolis

(Motorsport-Total.com) - Bevor sich der WRC-Tross in die zweimonatige Sommerpause verabschiedet, will Citroën-Pilot Sébastien Loeb nach seinem verhängnisvollen Fehler auf Sardinien die WM-Führung zurückerobern. Als letzter Lauf vor der langen Pause steht die Rallye Griechenland an, ein Klassiker und eine ganz spezielle Herausforderung für Teams und Piloten. Die Prüfungen rund um Athen gelten als einmalig im WRC-Kalender.

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Sébastien Loeb bezeichnet die Rallye Griechenland als "Lotteriespiel"

"Diese Rallye ist wirklich sehr schwer", sagte Citroëns Technikchef Xavier Mestelan-Pinon. "Auf Sardinien haben wir schon einen kleinen Vorgeschmack bekommen, aber das hier wird der erste Auftritt des neuen C4 unter Bedingungen, die hohe Temperaturen und harte Prüfungen verbinden. Die Prüfungen sind extrem und hart, die Aufhängung muss all die unzähligen Steine auf den Straßen schlucken. Die Zuverlässigkeit spielt hier eine Schlüsselrolle und das Reglement macht es uns nicht einfacher: Da Seb auf Sardinien vorzeitig ausgeschieden ist, darf er ein neues Chassis und einen neuen Motor einsetzen, aber für den Motor von Daniel Sordo ist es schon der dritte Lauf, für sein Chassis die zweite Rallye. Unter so harten Bedingungen ist das für uns eine weitere Unbekannte, die uns Probleme bereiten könnte."#w1#

Zudem lief es für Citroën bisher nicht allzu gut in Griechenland, fünf Mal sind die Franzosen dort angetreten, einmal konnten sie dort erst gewinnen. "Vielleicht können wir die Statistik dort heuer etwas verbessern", sagte Teamchef Guy Fréquelin. "In den vergangenen Jahren waren wir auf solche Bedingungen einfach schlechter vorbereitet als die anderen. Hoffentlich können wir das Blatt mit dem neuen C4 WRC nun wenden. Außerdem spielt in Griechenland das Glück eine große Rolle - hoffen wir also, dass es diesmal auf unserer Seite ist."

Dem kann Citroën-Star Loeb nur zustimmen: "Man braucht schon ein bisschen Glück, um die Akropolis-Rallye zu gewinnen", sagte der Franzose. "Die Prüfungen sind sehr unterschiedlich und interessant, allerdings können sie stellenweise so heftig sein, dass der Lauf zu einer Art Lotterie wird. Man muss sehr aufpassen, wenn man richtig pusht, denn das geht sehr auf die Reifen." Loebs Co-Pilot Daniel Elena hat deshalb eine ganz einfache Taktik für den nächsten Lauf: "Wenn du schon einen platten Reifen hast, dann versuche, dass dir das möglichst nah am Ziel passiert."

Teamkollege Sordo, auf Sardinien als Dritter auf dem Podest, will den Lauf mit der nötigen Vorsicht angehen: "Diese Hitze ist nie einfach, aber in Greichenland leidet alles und jeder, die Crews, die Autos und die Reifen", sagte der Spanier. "Um zu vermeiden, dass alles kaputt geht, muss man die richtige Pace finden. Dieses Jahr gibt es auch viele neue Prüfungen, das sollte mir entgegen kommen."

Für Teamchef Fréquelin ist klar: Citroën muss in Griechenland auf Sieg fahren. "Angesichts unserer Position in beiden WM-Wertungen dürfen wir uns kein geringeres Ziel setzen", so Fréquelin. "Der für uns enttäuschende Lauf auf Sardinien hat gezeigt, dass sogar die Besten nicht vor Problemen gefeit sind. Wir müssen in Griechenland so angreifen, dass wir unsere Titelchancen nicht schon vor der Sommerpause verspielen."