Loeb: Erst Vollgas, dann Vorsicht
Sébastien Loeb erlebte einen weiteren perfekten Tag, an dem ausgerechnet Marcus Grönholms Reserverad sein einziges Problem war
(Motorsport-Total.com) - In den Prüfungen der morgendlichen Schleife gab Weltmeister Sébastien Loeb Vollgas. Er war schon mit einem guten Vorsprung auf seinen Verfolger Marcus Grönholm in den Tag gestartet und dann holte der Citroën-Pilot eine Bestzeit nach der anderen. "Ich wollte nicht, dass er denkt, er könne mich einholen", erklärte "Super-Seb" danach schmunzelnd sein Vorgehen.

© xpb.cc
Wer soll ihn schlagen? Sébastien Loeb ist mal wieder das Maß aller Dinge
Alles sei nach Plan gelaufen, berichtete der Franzose weiter: "Das Auto lief hervorragend, unsere Reifenwahl war perfekt und ich habe keinen einzigen Fehler gemacht." Nur ein Problem hatte Loeb an diesem Tag, und das hatte mit Rivale Marcus Grönholm zu tun: Sein Reserverad lag im Weg, das hatte der Finne in der zweiten Prüfung verloren. "Das war ein ziemlicher Schreckmoment, als ich da beinahe drüber gefahren wäre", erzählte der Franzose. "Es lag sehr gefährlich mitten auf der Strecke. Ich habe kurz gezögert und habe mich dann für das geringere Risiko entschieden und habe gebremst und bin außen rum gefahren. Wenn ich drüber gefahren wäre, hätte das ernste Folgen haben können."#w1#
Bis zur Mittagspause hatte Loeb seinen Vorsprung - auch dank der Probleme bei Grönholm - auf über vierzig Sekunden ausgebaut. "Danach musste ich weder pushen noch Risiken eingehen", umschrieb er sein Vorgehen am Nachmittag. "Ich habe versucht, schnell zu fahren, um die Konzentration zu halten und wollte gleichzeitig keine Fehler machen. Die Prüfungen morgen sind alle neu und kurz, aber wir haben keinen Service mehr und deshalb werde ich sie vorsichtig angehen, um den Sieg nicht noch zu riskieren."
Sein Teamkollege Daniel Sordo hatte sich als Tagesziel gesetzt, Stobart-Pilot Henning Solberg von Platz vier zu verdrängen. Nach einem Dreher des Norwegers in der letzten Prüfung hatte er das auch erreicht. "Wir haben heute weiter an der Feinabstimmung meines C4 gearbeitet und am Nachmittag hatte ich ein sehr gutes Gefühl im Auto", berichtete der Spanier. "Ich habe weiter gepusht und freue mich sehr, mein Ziel erreicht zu haben. Es war eng und die Rallye ist noch nicht vorbei, also ich mein Ziel für morgen, meinen Platz zu verteidigen."
Teamchef Guy Fréquelin ermahnte seine Piloten vor dem letzten Tag: "Wir dürfen die letzte Etappe nicht unterschätzen. Mit einem Vorsprung von 36,5 Sekunden muss Sébastien einen klaren Kopf behalten und Dani muss weiter pushen."

