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Loeb: "Das war einer meiner besten Siege"
Sébastien Loeb sprach in der FIA-Pressekonferenz über sein Comeback nach der Verletzungspause, Teamchef Guy Fréquelin über weitere Sparmöglichkeiten
(Motorsport-Total.com) - Bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz nach der Rallye Monte Carlo standen unter anderem die drei Topplatzierten Sébastien Loeb, Daniel Sordo (beide Citroën) und Marcus Grönholm (Ford) sowie Citroën-Teamchef Guy Fréquelin Rede und Antwort.

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Souveräner Sieger nach vier Monaten Verletzungspause: Sébastien Loeb
Frage: "Sébastien, Gratulation, nach vier Monaten ohne Rallye hast Du gleich wieder einen Sieg geholt, Deinen vierten in Monte Carlo und das mit einem völlig neuen Auto. Wie schwer war dieser Sieg im Vergleich zu den anderen hier?"
Sébastien Loeb: "Für mich war dieser Sieg einer meiner besten, da wir vor dem Start noch viele offene Fragen hatten. Am Donnerstag war ich noch recht hin und her gerisssen, es gab vieles, was wir noch nicht wussten. Das Gefühl war gut, aber im Rennen muss man improvisieren können und Vertrauen in das Auto haben, und das hatten wir noch nicht."#w1#
"Dazu kam die Sache mit meinem Arm, es war mein erstes Rennen seit vier Monaten, es gab neue Prüfungen, Regen und Dunkelheit - vieles war neu. Für uns war es toll zu sehen, dass der C4 konkurrenzfähig ist und dass wir mit ihm gewinnen können. Ich freue mich wirklich für das Team, sie haben hart gearbeitet, um dieses Auto zu entwickeln, und jetzt haben wir ein tolles Ergebnis geholt."
Frage: "Hattest Du noch Schmerzen in deinem gebrochenen Arm und wird er dir im weiteren Verlauf der Saison noch Probleme bereiten?"
Loeb: "Während der Prüfungen hatte ich keine Schmerzen, weil ich hochkonzentriert war und nicht an den Arm gedacht habe. Nach der langen Prüfung hat es schon etwas wehgetan, aber nicht allzu sehr. Nach einer Stunde wird es dann immer besser und am nächsten Morgen spüre ich nichts mehr, es sollte also schon okay sein."
Sordo glücklich über Doppelsieg
Frage: "Dani, ein fast perfekter Start für Dich mit dem neuen Auto und in deinen ersten Lauf als Werksfahrer. Du warst hier sehr schnell unterwegs, dachtest du, dass du vom Speed her bei Sébastien mithalten kannst? Hat dich Teamchef Guy Fréquelin speziell eingewiesen? Und bei der Prüfung im Hafen bist du nicht richtig weggekommen, was war da los?"
Dani Sordo: "Es ist schwer, bei Sébastien mitzuhalten, er ist wirklich sehr schnell, aber das ist jetzt mein Job. Ich versuche es, aber manchmal ist es unmöglich. Über unseren Doppelsieg in der ersten Rallye mit dem C4 bin ich sehr glücklich, das ist perfekt. Was Guy anbetrifft, er hat mir nur gesagt, dass ich die Rallye beenden soll."
"Die Spezialprüfung im Hafen hat mir nicht viel Spaß gemacht, am Start hatte ich ein Problem, aber es war nichts Ernsthaftes. Es hat keine Rolle gespielt, weil ich sowieso langsam gefahren bin, um sicher ins Ziel zu kommen. Die richtigen Prüfungen sind wichtiger."
Grönholm vom Citroën-Erfolg nicht überrascht
Frage: "Marcus, Gratulation zum dritten Platz. Hat dich der Speed der Citroëns überrascht? Hattest du erwartet, näher an ihnen dran zu sein? Gab es einen Moment, in dem du das Gefühl hattest, mit Loeb und Sordo mithalten zu können?"
Marcus Grönholm: "Nein, ich war nicht überrascht. Gut, am ersten Abend war ich schlecht drauf und habe eine Menge Zeit auf Sébastien verloren. Am zweiten Tag haben wir dann festgestellt, dass wir nicht die geeigneten Reifen und ein falsches Gesamtpaket hatten. Das war es dann und wir könnten nicht mehr viel gegen sie ausrichten."
"Aber das ist kein Problem, die nächste Rallye wird ja etwas völlig anderes. Nach dem zweiten Morgen habe ich schon gar nichts Großartiges mehr versucht, ich hatte dazu noch ein kleineres Getriebe-Problem, das hat mich noch etwas zurückgeworfen. Aber die Lücke hinter mir war auch sehr groß, deshalb musste ich mich auch nicht mehr groß anstrengen - ich bin auf dem dritten Platz festgesessen."
C4 soll sich auch auf Schotter bewähren
Frage: "Sébastien, welchen Eindruck hattest Du vom C4? Wieviel besser kann das Auto dieses Jahr noch werden, das war ja erst der Anfang? Hattest du Bedenken, was die Zuverlässigkeit angeht? Wie konkurrenzfähig wird das Auto bei den nächsten beiden Rallyes auf Schnee sein?"
Loeb: "Man kann ein Auto nicht einfach immer schneller und schneller machen, die Regeln haben sich ja nicht verändert. Wir sind froh, dass das Auto so schnell oder schneller ist wie der Xsara, mit dem wir die vergangenen fünf Jahre gearbeitet haben. Wir wissen jetzt, dass der C4 auf Asphalt sehr konkurrenzfähig ist und werden jetzt versuchen, Marcus Grönholm in Schweden das Leben schwer zu machen."
"Jetzt müssen wir abwarten, ob wir auf Schotter genauso gut sind wie auf Teer, auf Teer ist es schwer, sich noch weiter zu verbessern. Bei der Zuverlässigkeit hatte ich keine Bedenken, da hatten wir ein paar sehr gute Tests. Im Dezember habe ich sechs Tage lang getestet ohne das kleinste Problem zu haben, das hat mir sehr weitergeholfen. Ich hatte mir mehr über den Speed als über die Zuverlässigkeit Sorgen gemacht.

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Sébastien Loeb wünscht sich noch mehr Action für die Zuschauer Zoom
Frage: "Was hälst du von der Spezialprüfung im Hafen von Monte Carlo, was das eine große Herausforderung? Denkst du, dass gerade sie viele Zuschauer angelockt hat?"
B#Loeb:#b "So eine Spezialprüfung ist schon nett, aber es ware auch schön, wenn wir den Zuschauern noch mehr Action und Show bieten könnten. Es wäre doch toll, wenn wir für die Fans ein paar Donuts drehen könnten, aber das Reglement verbietet das. Es wäre an der Zeit, das zu ändern und die Show noch etwas attraktiver zu machen."
B#Frage:#b "Dani, wie sehr haben dir die Bedingungen hier geholfen? Wie viel schwieriger wäre es auf Eis und Schnee gewesen? Hattet ihr vorher die richtigen Reifen ausgesucht oder hat euch das warme Wetter überrascht?"
Sordo: "Diese Rallye war perfekt für mich, kein Wasser auf der Strecke, keine rutschigen Stellen, die Bedingungen war toll für mich, auf Eis und Schnee habe ich keinerlei Erfahrung. Die Reifen waren okay, da bin ich sehr mit der Arbeit des Teams zufrieden, wir haben immer perfekte Reifen und das ist sehr wichtig."
Frage: "Marcus, was hälst du von der neuen Route hier in Monte Carlo, mit dem Servicepark in Valence und den Prüfungen in der Ardèche? Haben dir die Prüfungen Spaß gemacht und vor allem, was sagst du zu den Nachtprüfungen?"
Grönholm: "Es war nicht allzu schlecht in der Dunkelheit, aber es hatte kurz zuvor geregnet und das hat es schwerer gemacht, Grip zu finden und das hat mir nicht so viel Spaß gemacht. Es war auch ein bisschen zu schnell, aber darüber sollte man sich nicht zu sehr beschweren. Es waren sehr viele Fans an der Strecke, aber alles war gut organisiert."
Sordo soll Erfahrung sammeln
Frage: "Guy, wie schwer war es, die Situation mit beiden Autos das Feld anzuführen, zu managen? Hast du ein bisschen an 2005 gedacht, als ihr auch auf Platz eins und zwei gestanden seid, bis François Duval seinen Unfall hatte?"
Guy Fréquelin: "Ja, so eine Situation möchte ich nicht noch einmal haben. Ich habe Dani instruiert, zu Ende zu fahren und das hat er sehr gut hinbekommen. Citroën fährt dieses Jahr nur noch mit zwei, nicht mehr mit drei Piloten, deshalb haben wir Dani für alle Läufe nominiert. Aber da er ein fester Fahrer ist, müssen wir sicherstellen, dass er in jeder Rallye ins Ziel kommt und Erfahrung sammelt. Wenn er Schritt für Schritt dazulernt und Erfolge holt, dann wird er merken, dass auch er eines Tages ein großartiger Pilot werden kann, selbst wenn er das Niveau von Sébastien jetzt noch nicht erreicht hat."
B#Frage:#b "Citroën hat jetzt ein kleineres Budget als 2005, inwiefern beeinträchtigt das eure Planungen?
B#Fréquelin:#b "Die Regeln für diese WM-Saison haben uns sehr geholfen, mit dem kleineren Budget zurechtzukommen. 2003 zum Beispiel durfte jedes Team drei Autos einsetzen, die alle Punkte holen konnten und die Teams durften auch fast zu jeder Rallye ein neues Auto mitbringen. Jetzt hat man ein neues Auto alle zwei Läufe und ein neues Auto alle drei Läufe. Das hat die Kosten enorm reduziert."
"Daran haben wir mit den anderen Herstellern sehr hart gearbeitet und wir müssen auch Jacques Berger von der FIA erwähnen, der sich da auch sehr engagiert hat. Citroën ist wegen dieser Änderungen in die WRC zurückgekommen und gleichzeitig ist unser Ziel, neue, andere Hersteller ins Boot zu holen."
"Auch dank des neuen Kalenders lässt sich Geld einsparen, aber ich denke, mit ein paar kleinen Änderungen lassen sich die Kosten noch weiter senken. Ich bin auch immer noch davon überzeugt, dass es mit weniger als 16 Rallyes noch billiger werden würde und freue mich schon auf den Tag, an dem das der Fall sein wird."
"Abschließend möchte ich mich aber auch bei den Organisatoren bedanken. Sie hatten den Mut, die Rallye zurück in die Ardèche zu bringen, auf die legendären Straßen, die die Rallye Monte Carlo zu dem gemacht haben, was sie ist. Sie waren mutig und aufgeschlossen genug, etwas Anderes auszuprobieren. Es war ein fantastischer Lauf und viele Zuschauer waren dabei. Und schließlich muss ich noch Marcus Grönholm und Ford gratulieren: Sie werden in Schweden und Norwegen wesentlich schwerer zu schlagen sein."

