• 01.01.2009 11:19

  • von Britta Weddige

Latvala: Von Höhenflügen und tiefen Tälern

Jari-Matti Latvala hat seine erste Saison als Ford-Werks-Pilot hinter sich, in der er durch ein Wechselbad der Gefühle gab - Rückkehr zu Stobart war hilfreich

(Motorsport-Total.com) - Als Jari-Matti Latvala in die Saison 2008 startete, war seine Rolle klar: Teamkollege Mikko Hirvonen war die Nummer eins im Ford-Werksteam, Latvala sollte ihn als Werksneuling unterstützen. Doch schon bald überflügelte er seinen älteren Landsmann und setzte deutliche Akzente. Nun ist er - mindestens - auf Augenhöhe mit Hirvonen, für viele gilt sogar Latvala als größerer Titelanwärter 2009.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala zog sich aus dem Tal selbst wieder heraus

Das Jahr 2008 hielt für Latvala Höhen und Tiefen bereit. Nach seinen Höhenflügen zu Saisonbeginn fiel er im Sommer in ein Loch und verlor an Selbstbewusstsein. Erst zum Saisonende hin fand er zurück zu alter Stärke. Beim Saisonfinale in Wales zeigte er, was er kann, und lieferte sich mit Weltmeister Sébastien Loeb bis zum Schluss ein Sekundenduell.#w1#

Seinen bisher größten Erfolg feierte der junge Finne mit seinem Sieg bei der Rallye Schweden. Doch dieser frühe Triumph war vielleicht gar nicht so gut, räumte Latvala nun ein. Denn er hatte danach eine falsche Vorstellung davon, was nötig ist, um in der WRC erfolgreich zu sein.

"Es war ein tolles Gefühl, die Rallye Schweden zu gewinnen, aber wenn ich jetzt zurückblicke, muss ich sagen, dass es nicht die schwierigste Rallye war", erklärte Latvala gegenüber 'wrc.com'. "Sébastien war abgeflogen und Mikko hatte Zeit verloren. Erst in der zweiten Saisonhälfte habe ich wirklich gelernt, wie man um Siege kämpft. In Japan und Wales hatte ich richtige Duelle. Jetzt weiß ich wirklich, welche Herausforderung mich im kommenden Jahr erwartet."

Als es zur Saisonmitte nicht mehr lief, wurde Latvala im Werksteam für die Asphaltläufe durch Francois Duval ersetzt. Er selbst kehrte zurück in die B-Mannschaft Stobart, um dort neues Selbstvertrauen zu tanken. Was auf den ersten Blick wie ein Rückschlag wirkt, hat dem Finnen eigentlich wirklich weitergeholfen.

"Es war eine schwierige Zeit", räumte Latvala ein. "In den Medien hat das natürlich nicht so gut ausgesehen, aber es hat mir ein bisschen den Druck genommen und ich konnte mich wieder an das Toplevel heranarbeiten. Mein Selbstvertrauen war damals am Nullpunkt angelangt. Rückblickend muss ich sagen, dass es eine gute Entscheidung meines Teamchefs Malcolm Wilson war. Es hat mich mental stärker gemacht und hat mir geholfen, eine schwierige Zeit durchzustehen."