• 01.04.2007 19:34

  • von Britta Weddige

Grönholm: "Es war gut, aber nicht perfekt"

Ford schaffte mit beiden Piloten den Sprungs auf Podest, musste sich aber dem übermächtigen Sébastien Loeb geschlagen geben

(Motorsport-Total.com) - Das Ford-Werksteam verlässt Portugal und hat weiter die Führung in beiden WM-Wertungen im Gepäck. Deutlich weiter ist der Vorsprung des amtierenden Weltmeisters in der Herstellerwertung: Mit Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen auf dem Podest hat das Team 14 weitere Zähler gesammelt und führt weiter mit 15 Punkten Vorsprung vor Citroën. In der Fahrerwertung spürt Grönholm allerdings schon den Atem von Sébastien Loeb im Nacken: der Franzose konnte mit seinem dritten Saisonsieg bis auf zwei Punkte aufholen.

Titel-Bild zur News: Marcus Grönholm Ford

Marcus Grönholm muss in Sachen WM wieder einen Zahn zulegen

Nachdem er auf der ersten Etappe noch weitgehend geführt hatte, begann Grönholm den heutigen dritten Tag mit 40 Sekunden Rückstand an zweiter Stelle liegend. Da er keine realistische Chance mehr hatte, Loeb einzuholen und da er auch von hinten keinen Druck mehr hatte, konnte sich der Finne ganz auf seine eigene Pace konzentrieren. Grönholm holte noch zwei Bestzeiten, fünf waren es in Portugal insgesamt und hatte am Schluss einen Rückstand von 37,1 Sekunden.#w1#

"Es war ein gutes Wochenende, aber kein perfektes", bilanzierte der 39-Jährige. "Ich führe immer noch in der Weltmeisterschaft, das ist gut, aber ich wollte hier gewinnen. Der erste Tag war gut, vor allem wenn man meine Startposition und meinen gebrochenen Stoßdämpfer mit in Betracht zieht."

"Ich darf mir keinen Fehler erlauben, denn ich darf Loeb nichts schenken, wenn ich Erster sein will." Marcus Grönholm

Doch am zweiten Tag war es mit der Freude vorbei: "Da habe ich mit schlechter Reifenwahl viel Zeit verloren und das konnte ich nicht mehr aufholen. Heute war ich dann sehr vorsichtig, denn ich konnte nichts mehr gewinnen und alles verlieren." Und er fügte hinzu: "Wenn ich Weltmeister warden will, muss ich Rallyes gewinnen. Ich darf mir keinen Fehler erlauben, denn ich darf Loeb nichts schenken, wenn ich Erster sein will."

Für Hirvonen zählen die Punkte

Teamkollege Hirvonen verbrachte die meiste Zeit der Rallye auf dem dritten Platz. Den heutigen Tag startete er mit einem Vorsprung von 13 Sekunden auf Verfolger Petter Solberg, den konnte er aber gleich in der ersten Prüfung verdoppeln, als er Bestzeit holte. "Mehr als Rang drei war für mich nicht drin, aber ich habe wichtige Punkte für mich und das Team geholt", sagte Hirvonen.

Heute morgen habe er sich dann vorgenommen, in der ersten Prüfung volle Attacke zu fahren: "Ich habe mir gestern Abend das Onboard-Video der Recce angesehen und habe dann beschlossen, Gas zu geben, um die Lücke zu Petter zu vergrößern. Ich habe alles gegeben und das hat funktioniert, deshalb konnte ich den Rest des Tages nach meiner eigenen Pace fahren."

"Die Zeiten von Marcus und Sébastien waren ein Schock für mich." Mikko Hirvonen

Die Rallye habe ihm viel Spaß gemacht, fügte Hirvonen hinzu, aber: "Am Samstagmorgen war ich frustriert, weil die Zeiten von Marcus und Sébastien ein Schock für mich waren. Ich muss auch eine Antwort auf die Frage finden, warum meine Reifen unter solchen Bedingungen so schnell abbauen."

Teamchef Malcolm Wilson hob das Positive hervor, nämlich dass Ford die WM-Führungen behalten konnte. Allerdings räumte er ein, dass das Team nicht die optimale Reifenwahl getroffen und auch in anderen Bereichen noch viel Arbeit vor sich habe. Das Teamergebnis sei jedoch hervorragend, so Wilson.

Und der Chef von Ford TeamRS, Jost Capito, fügte hinzu: "Zwei Autos auf dem Podium zu haben ist eine sehr gute Leistung, aber wir haben jetzt das Toplevel erreicht, wo nur Siege wirklich zählen. Ich hoffe, dass wir in Argentinien wieder gewinnen und unsere Führung in der Meisterschaft ausbauen können."