• 01.04.2007 14:58

  • von Britta Weddige

Loeb gewinnt Rallye Portugal

Sébastien Loeb holte in Portugal den dritten Sieg der Saison und den 31. seiner Karriere vor dem Ford-Werksduo Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn der Rallye Portugal hatte Ford-Werkspilot Marcus Grönholm dominiert, doch in der letzten Prüfung am Freitag wendete sich das Blatt: Weltmeister Sébastien Loeb übernahm die Führung mit knappem Vorsprung von etwas mehr als drei Sekunden. Der gestrige Samstag brachte die Vorentscheidung: Der Citroën-Pilot hatte im Reifenpoker das glücklichere Händchen und konnte seinen Vorsprung bis zum Abend auf über 40 Sekunden ausbauen. Die Konkurrenz konnte angesichts dieser Dominanz nur ratlos-verzweifelt die Haare raufen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb brachte seine Gegner auch in Portugal zur Verzweiflung

Am heutigen letzten Tag der Rallye galt es für Loeb nur noch, den Sieg ohne Risiko ins Ziel zu retten. Am Ende siegte er mit einer Zeit von 3:53:33.1 Stunden und einem Vorsprung von 37,1 Sekunden auf Grönholm. Es war Loebs zweiter Schottersieg mit den neuen C4 WRC bei der zweiten Schotterrallye. "Das ist fantastisch und sehr wichtig für die Weltmeisterschaft", sagte der Franzose dem 'WRC-Radio'. "Die meisten Läufe sind auf Schotter und wir haben gesehen, dass unser Auto dort richtig gut ist, es sieht also gut aus für die WM. Der Kampf gegen Marcus wird zwar eng, aber interessant."#w1#

Grönholm hatte bis zum gestrigen Vormittag noch die Hoffnung, Loeb wieder von der Spitze verdrängen zu können, resignierte aber im Lauf des gestrigen Nachmittags, fand sich mit Platz zwei ab und nutzte den heutigen Tag als Testtag.

Grönholm weiter WM-Leader

Mit dem zweiten Platz konnte Grönholm aber acht wichtige Punkte einfahren und führt in der Fahrerwertung der Weltmeister weiter mit 40 Punkten. Loeb konnte allerdings weiter aufholen und hat nur noch zwei Zähler Rückstand. In der Herstellerwertung bleibt Ford in Führung mit 72 Zählern und 15 Punkten Vorsprung auf Citroën.

Denn auch Mikko Hirvonen hat sechs wichtige Zähler für sein Ford-Team gesammelt. Der Finne holte mit Rang drei seinen nächsten Podestplatz. Er hatte gehofft, bei der neuen Rallye auch um den Sieg kämpfen zu können, erkannte aber am Samstagnachmittag, dass mehr als Rang drei nicht drin sein würde. "Das war eine fantastische Rallye, sie hat mir wirklich Spaß gemacht, auch wenn ich mir vielleicht mehr erhofft hatte, aber jetzt bin ich mit Platz drei zufrieden", so Hirvonen.

Solberg konnte nicht mehr angreifen

Lange musste Hirvonen diesen Podestplatz gegen Subaru-Pilot Petter Solberg verteidigen, doch der bekam heute Morgen Motorprobleme und konnte nicht mehr mithalten, sondern musste sich mit Rang vier begnügen. "Vor allem die beiden letzten Prüfungen waren sehr schwer für mich, aber bei der nächsten Rallye wird unser Auto noch besser sein, wir gehen jetzt testen und an der Balance arbeiten", erklärte Solberg.

Auf Rang fünf landete Loebs Teamkollege Daniel Sordo, der vor der Rallye Portugal erklärt hatte, sich eigentlich auf Asphalt wohler zu fühlen. Aber der Spanier hat seine Aufgabe erfüllt, für Citroën Punkte zu sammeln.

Latvala holte wichtige Punkte

Der sechste Platz ging an Stobart-Pilot Jari-Matti Latvala. Der junge Finne hatte sich am Freitagnachmittag sensationell von ganz hinten auf diesen Platz vorgearbeitet und ihn seitdem nicht mehr hergegeben. "Ich bin sehr glücklich über diesen Platz und die wichtigen Punkte für unser Team, auch wenn ich mit den Superprüfungen irgendwie gar nicht zurechtgekommen bin", sagte Latvala, der sowohl am Donnerstag als auch zum Abschluss im Algarve-Stadion viele Sekunden verlor.

Auf Platz sieben landete Kronos-Pilot Daniel Carlsson. Der Schwede profitierte am gestrigen Samstagnachmittag vom Pech seines Teamkollege Manfred Stohl und vom vorzeitigen Aus von Subaru-Pilot Chris Atkinson und wurde auf Rang sieben vorgespült, den er heute Morgen noch gegen Stobart-Pilot Henning Solberg verteidigen musste.

Galli jubelt über WM-Punkt

Doch Solberg musste in der vorletzten Prüfung mit Kupplungsproblemen kämpfen, verlor mehrere Minuten und rutschte ab auf Rang neun. Davon profitierte der italienische Aimont-Pilot Gigi Galli, der Rang acht und damit einen WM-Punkt erbte. "Das ist fantastisch", freute sich der Publikumsliebling, "am Freitag hatten wir große Probleme und heute bin ich auch noch gegen einen großen Felsen gerast, also ein Punkt ist wirklich toll."

Der Österreicher Manfred Stohl, der am Samstagnachmittag einen sicheren Punkterang nach einem Ausritt verlor, belegte in der Endabrechnung Rang zehn. "Das Wochenende war nicht so glücklich für mich, es lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber bei der nächsten Rallye greifen wir wieder an", erklärte der Österreicher. "Die Prüfungen waren hier ganz okay, aber ganz ehrlich hat mir die alte Rallye Portugal besser gefallen." Der nächste Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft steht vom 4. bis 6. Mai in Argentinien an.