• 18.02.2007 18:15

  • von Britta Weddige

Fréquelin: "Skandinavien war immer schon schwer"

Die Plätze 14 für Sébastien Loeb und 25 für Daniel Sordo kosteten Citroën die Führung in beiden WM-Wertungen

(Motorsport-Total.com) - Für Citroën war die Rallye Norwegen eine große Enttäuschung. Die Franzosen mussten mit gerade mal einem gewonnen Punkt in der Herstellerwertung wieder nach Hause reisen. Teamchef Guy Fréquelin hatte schon eine Vorahnung. Er konnte die gesamte Strecke schon vorher besichtigen und hatte prophezeit: "Mit all diesem blinden Kurven, Sprüngen und technisch hoch anspruchsvollen Abschnitten, die ich gesehen habe, glaube ich nicht, dass diese Rallye für uns einfach wird."

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb, Daniel Sordo

Betretene Mienen bei Sébastien Loeb und Daniel Sordo

Dass sein Team allerdings das schlechteste Ergebnis seit dem vollen Einstieg in die WRC einfahren würde, damit hatte Fréquelin aber wohl weniger gerechnet. So musste er eine enttäuschte Bilanz ziehen: "Die Schnee-Rallyes in Skandinavien waren schon immer schwer für uns, und das letzte Mal, dass wir ein ähnlich schlechtes Ergebnis geholt haben, war Schweden 2005. Dieses Wochenende hat nur bewiesen, was ich immer predige: Um zu gewinnen, muss man sich sehr anstrengen, aber ein kleines Deteil kann zur Folge haben, dass deine besten Pläne schief gehen."#w1#

Der erste Tag sei noch ganz positiv verlaufen, so Fréquelin weiter, am zweiten Tag sei es dann schwiriger geworden. "Die neunte Prüfung lief nicht gut für uns, Daniel Sordo machte einen Fehler und Sébastien Loeb verlor Zeit. Beim Versuch, das wieder aufzuholen blieb er kurz darauf stecken. Frischer Schnee und dicker Nebel machten die Sache außerdem schwieirg, aber so ist der Rallyesport."

Gesamteindruck des C4 ist positiv

"Man darf nicht vergessen, dass Sébastien die meisten Bestzeiten geholt hat." Guy Fréquelin

Obwohl am Ende nur Platz 14 für Loeb und 25 für Sordo heraussprangen, sei der Gesamteindruck der beiden Winter-Rallyes nicht unbedingt negativ, so Fréquelin: "Natürlich wollten wir mehr Punkte holen, aber wir haben viel darüber gelernt, wie sich der C4 auf rutschigem Untergrund verhält und das hilft uns für die nächsten Läufe weiter. Man darf auch nicht vergessen, dass Sébastien an diesem Wochenende die meisten Bestzeiten von allen geholt hat."

Nun sei es wichtig, auf den Leistungen, die bei Prüfungen mit mehr Grip gezeigt wurden, aufzubauen. "Außerdem haben wir gesehen, dass unser Auto zuverlässig ist. Nur in Schweden hatten wir ein Hdyraulik-Problem. Das ist ein weiterer positiver Punkt."

Auch Loeb sieht nicht nur Negatives

"Es war ein hartes Wochenende, es war einfach nicht unsere Rallye", bilanzierte Weltmeister Loeb, "aber es war nicht völlig negativ, denn wir haben sehr viel über unser Auto erfahren, das wir Stück für Stück besser kennen lernen, in dem wir auf unterschiedlichsten Oberflächen fahren. Die Zeiten, die wir am Freitag auf hartem Untergrund gefahren sind haben unseren starken Auftritt in Schweden bestätigt und uns gezeigt, dass wir auf Schotter ganz gut mithalten können sollten. Wir müssen jetzt hart weiterarbeiten - vor allem an den Differentialen und den Aufhängungen - um die Lücke in der Weltmeisterschaft wieder zu schließen."

Teamkollege Sordo verlässt Skandinavien mit vielen neuen Erkenntnissen zum Tham Fahren auf Schnee: "Auf diesem Untergrund brauchst du viel Erfahrung. Ich habe die Technik noch nicht ganz raus und fahre auch noch zu zögerlich. Allerings werden wir es bis nächstes Jahr auch nicht mehr mit Eis zu tun haben, und das ist für mich nicht schlimm. Jetzt freue ich mich einfach darauf, wieder in den Schotter zu kommen, auf dem ich hoffe, besser zu sein. Der C4 war hier schnell und er verspricht auch in Mexiko schnell zu sein."