Hirvonen: "Eine fantastische Rallye!"
Drei Ford-Piloten stehen in Norwegen auf dem Podest: Mikko Hirvonen siegte vor Marcus Grönholm und Henning Solberg
(Motorsport-Total.com) - Mikko Hirvonen hat es geschafft, drei Weltmeister hinter sich zu lassen. Vom Start weg führte der Finne die Rallye Norwegen an und konnte seine Führung bis ins 358,74 Kilometer und 18 Wertungsprüfungen entfernte Ziel halten. Dieser Sieg sei für ihn noch wichtiger als sein erster Erfolg im vergangenen Jahr in Australien: "Hier habe ich von Anfang an geführt, es war einfach eine fantastische Rallye!" Insgesamt benötigte Hirvonen 3:28:17.0 Stunden für die Distanz.

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Mikko Hirvonen wertet diesen Sieg höher als seinen ersten in Australien
Der Kampf gegen seinen Ford-Werkskollegen Marcus Grönholm betrug im Ziel gerade noch 9,5 Sekunden. Doch Routinier Grönholm hatte vor der letzten Prüfung zugestimmt, Hirvonen ziehen zu lassen und den sicheren Doppelsieg nicht mehr zu gefährden. "Natürlich hätte ich gern gewonnen, aber was hätten wir tun sollen? Der zweite Platz ist gut, denn Sébastien Loeb hat keine Punkte geholt und deshalb habe ich in der WM die Führung übernommen", sagte Grönholm dem WRC Radio.#w1#
Solberg-Brüder feiern gemeinsam
Auch der dritte Platz auf dem Podest ging an einen Ford-Piloten: Lokalmatador Henning Solberg im Stobart-Ford ließ sich von seinen Fans feiern. Der Norweger ging mit Bestzeiten heute Morgen an seinem Bruder Petter Solberg vorbei. In einem Krimi sicherte sich Henning dann in der letzten Prüfung diesen Podestplatz, obwohl er seinen Focus am Start noch abwürgte: "Das ist wirklich toll, ich habe alles gegeben bei dieser Rallye und mein Bestes versucht, super, ich habe es gepackt!"
Bruder Petter eilte im Ziel sofort zu Henning, um zu gratulieren und gemeinsam zu feiern. Der Subaru-Pilot sagte den Journalisten danach: "Ich freue mich wirklich für Henning und bin mit meinem vierten Platz sehr zufrieden, der ist wirklich gut." Der erste WM-Lauf in seiner Heimat sei ein aufregendes Erlebnis gewesen, fügte der Norweger hinzu.
Der Gesamtfünfte, Stobart-Pilot Jari-Matti Latvala, hat ebenfalls ein aufregendes Wochenende hinter sich. Am Freitag brach die Lenkstange an seinem Ford, er bekam eineinhalb Strafminuten und fiel zurück. Mit konstant schnellen Zeiten arbeitete sich der 21-Jährige dann wieder vor bis auf Platz fünf. "Alles war gut an diesem Wochenende, bis auf unser Freitags-Drama, aber ich war zuversichtlich und alles hat funktioniert" erklärte er dem WRC-Radio.
Galli in letzter Prüfung vor auf Platz sechs
Ein Drama spielte sich auch um Platz sechs ab. Dort war bis zur letzten Prüfung Manfred Stohl im Kronos zu finden. Der Österreicher blieb aber zum Schluss stehen, verlor über zehn Minuten und rutschte ab auf Gesamtrang 12. Damit hatte der Italiener Gigi Galli das Glück, Platz sechs zu erben. "Ich habe über GPS mitbekommen, dass Manfred ein Problem hat, da bin ich die letzte Prüfung nur noch ganz vorsichtig zu Ende gefahren, das Wochenende war nämlich schwer für mich, ich konnte nicht so Gas geben, wie ich wollte", berichtete der Aimont-Pilot.
Stohls Teamkollege Daniel Carlsson hatte das Ziel, Achter zu werden und einen Punkt zu holen. Das Pech der anderen spülte ihn aber vor auf Rang sieben: " Das, was Manfred passiert ist, freut mich natürlich weniger, ich hätte ihm den sechsten Platz schon gegönnt. Aber dass Pons stehen geblieben ist, das kam uns natürlich entgegen, das ist schon okay."
Mitsubishi-Pilot Xavier Pons war in der letzten Prüfung ebenfalls nicht ohne längeren Stopp durchgekommen. Damit kam auch Jan Kopecky zu einem unerwarteten Punktgewinn: Als Achter der Gesamtwertung holte der Tscheche noch einen WM-Zähler.
Loeb konnte noch für Citroën punkten
Weltmeister Sébastien Loeb ging es nach seinem Debakel gestern nur noch um Schadenbegrenzung. Er belegte in der Endabrechnung Rang 14 mit 18:13.4 Minuten Rückstand auf Hirvonen. Der Citroën-Pilot sagte danach im WRC-Radio: "Nach unserem Fehler gestern hatten wir so viel Zeit verloren, dass es uns heute nur noch darum ging, einen Punkt für die Herstellerwertung zu holen, das war knapp, aber es ist uns gelungen."
Und weiter: "Ansonsten haben wir heute vor allem am Handling des Autos gearbeitet. Es war kein gutes Wochenende für uns, das nächste wird besser. Unser neues Auto ist gut, aber auf rutschigen Abschnitten macht es noch Probleme, das versuchen wir, zu verbessern."

