• 18.02.2007 19:05

Jubeltag beim Ford-Werksteam

Ford holte in Norwegen einen Dreifachsieg sowie den zweiten Sieg in Folge und führt nun in den WM-Wertungen

(Motorsport-Total.com) - Das Ford-Werksteam hat in der Rallye-Weltmeisterschaft mit deutlichem Abstand die Führung übernommen. Das Team konnte die Rallye Norwegen dominieren: Mikko Hirvonen für den Lauf vom Start weg an und gewann 9,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen Marcus Grönholm. Es war der zweite Sieg für Ford innerhalb einer Woche, damit führt das Team in der Hersteller-Wertung jetzt mit einem Vorsprung von 16 Zählern Vorsprung auf Citroën.

Titel-Bild zur News: Podium Rallye Norwegen

Drei Ford-Crews auf dem Podium - das gab es zuletzt 1979

In der Fahrerwertung übernahm Grönholm die Führung vor Hirvonen. Da auch Stobart-Pilot Henning Solberg auf das Podium kam, erlebte Norwegen ein reines Ford-Podest. Das gelang zuletzt vor 365 WM-Läufen, 1979 in Neuseeland.#w1#

Hirvonen startete mit einem Vorsprung von 19,3 Sekunden auf Grönholm in den letzten Tag. Da der nächste Verfolger über dreieinhalb Minuten weg war, konnte es das Duo die letzten vier Prüfungen entspannt angehen. Grönholm konnte den letzten Test für sich entscheiden, er holte insgesamt ebenso wie Hirvonen vier Bestzeiten.

Hirvonen: "Mein erster richtiger Sieg"

"Ich bin so froh, dass die Rallye vorbei ist", sagte Hirvonen. "Ich hatte seit Freitag geführt und mit Marcus und Sébastien Loeb seit Freitagmorgen hart gekämpft. Ich habe hier beide fair und verdient geschlagen. Bei meinem Sieg in Australien vergangenes Jahr musste ich nicht gegen die beiden ankämpfen, also ist das mein erster richtiger Sieg." Natürlich habe ihm geholfen, dass die Rallye für alle neu war, gab der Finne zu, niemand habe Kenntnisse über die Prüfungen gehabt und das habe für gleiche Bedingungen gesorgt.

"Unter solchen Voraussetzungen kann man sich leicht zurücklehnen und einen Fehler machen." Mikko Hirvonen

"Weder Marcus noch ich mussten heute ans Limit gehen", fuhr Hirvonen fort, "aber unter solchen Voraussetzungen kann man sich leicht zurücklehnen und einen Fehler machen. Ich habe versucht, mich in jeder einzelnen Kurve zu konzentrieren und habe Marcus' Splitzeiten verfolgt. Die Prüfungen haben Spaß gemacht aber waren gleichzeitig extrem schwierig."

Grönholm immer auf dem Podium

Teamkollege Grönholm ist es gelungen, in jeder der drei Rallyes in diesem Jahr auf das Podium zu fahren. "Ich führe die Fahrerwertung an und BP-Ford führt bei den Herstellern, besser geht es doch nicht", kommentierte der zweimalige Weltmeister. "Es war ein schweres Wochenende mit viel Schnee, mit meiner eigenen Leistung war ich nicht völlig zufrieden, weil ich keinen perfekten Rhythmus gefunden habe. Aber ich betrachte die vergangenen beiden Wochen als Ganzes. Ich bin froh, einen Sieg und einen zweiten Platz geholt zu haben."

"Mikko hat seinen Speed gehalten und wirkte nie kopflos." Malcolm Wilson

Teamchef Malcolm Wilson feierte an diesem Wochenende seinen 51. Geburtstag und bekam das perfekte Geschenk: "Es waren drei intensive Tage mit einem fantastischen Ergebnis. Mikko führte vom Start weg und stand immer unter Druck. Er hat seinen Speed gehalten und wirkte nie kopflos. Als Loeb zurückfiel, hatten wir einen großen Vorsprung und es wäre verrückt gewesen, Mikko und Marcus noch gegeneinander kämpfen zu lassen. Wir haben ihnen gesagt, ihre Positionen zu halten und so viele Punkte wie möglich zu holen."

TeamRS-Direktor Jost Capito strahlte angesichts des reinen Ford-Podiums: "Es ist ein großartiger Moment für Ford, wir hatten schon gehofft, irgendwann während der Saison die ersten drei Plätze zu holen, hatten aber nicht erwartet, dass es so früh gelingt. Es ist der perfekte Beweis dafür, wie konkurrenzfähig das Auto ist."