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Ford hat sich bei den Reifen verzockt
Ford hat sich bei der Reifenwahl für die ersten drei Prüfungen gründlich verzockt - Malcolm Wilson über die Hintergründe der falschen Entscheidung
(Motorsport-Total.com) - Bereits nach den ersten drei Prüfungen könnte eine Vorentscheidung bei der Rally-Deutschland gefallen sein. Die erste und die dritte Prüfung waren trocken, aber in der zweiten war es nass. Die Citroen-Werksmannschaft setzte auf einen Mix zwischen harten und weichen Reifen, während Ford komplett hart bereift fuhr. Die harte Mischung der Michelin-Pneus war bei trockenen Bedingungen die richtige Wahl, wie die Bestzeit von Jari-Matti Latvala in SS1 und die zweitbeste Zeit in SS3 von Mikko Hirvonen zeigte.

© xpb.cc
Mikko Hirvonen hat in der nassen zweiten Prüfung eine halbe Minute verloren
In der zweiten Prüfung verlor das Duo aber massiv an Zeit. Hirvonen büßte aufgrund der Reifenwahl 30 und Latvala 40 Sekunden ein. "Wir wussten genau, dass es zwischen drei und fünf Minuten regnen wird. Wir haben unsere Entscheidung anhand unserer Informationen getroffen", sagt Ford-Teamchef Malcom Wilson gegenüber 'WRC.com' "Wir dachten, dass die Straßen aufgrund der Windbedingungen und der Streckentemperatur rasch trockenen würde. Das ist auch passiert, aber wir wurden genau vom Regenschauer erwischt."
"Vor der Prüfung hatte auch Sebastien Loeb Panik, denn zehn Minuten vor dem Start war es noch komplett trocken. Wir haben den Preis gezahlt", sagt Wilson offen. "Es war ein Fehler, weil wir genau wussten wie das Wetter sein wird. Wir haben unsere Kalkulation anhand der Testinformationen gemacht. Der Regen ist dann zur absolut falschen Zeit gefallen."
Im Gegensatz zu Ford machte Citroen alles richtig. "Wir haben vier, fünf Leute, die alles mit den Leuten besprechen, die an den Strecken stehen. Dazu wird ein wenig mit Meteo France beraten", sagt Citroen-Teammanager Sven Smeets. "Dann treffen wir die Entscheidung. Wir versuchen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Mischungen zu kalkulieren. Es war eine gute Entscheidung, weil es aufgegangen ist."
"Es ist aber noch zu früh zu sagen, dass wir die Rallye gewonnen haben, weil wir noch nicht auf mit den gleichen Reifen wie die Konkurrenz gefahren sind. Darum ist unsere Performance schwierig einzuschätzen. Ich glaube, dass am Nachmittag alle mit den gleichen Reifen fahren werden. Dann wird man die Performance sehen."
Hirvonen liegt vor dem Nachmittag der ersten Etappe 35 Sekunden zurück auf Platz drei. Warum hat Ford keine andere Reifenwahl in Betracht gezogen? "Man denkt darüber nach, aber wir waren uns sehr sicher. Anhand unserer Testresultate und unserer Wetterinformationen gab es darüber keine Debatte", schildert Wilson. Hart war dafür im Trockenen die richtige Entscheidung.
"Es ist lange her seit ein Ford-Fahrer auf Asphalt ganz oben in der Zeitenliste gestanden ist. Für mich ist das für beide Fahrer sehr positiv. Jari war vor seinem Reifenschaden auch in der dritten Prüfung schnell unterwegs. Es geht einfach darum alles auf den Punkt zu bringen."

