• 03.08.2007 22:15

  • von Britta Weddige

Ford: Dominanz der fliegenden Finnen

Da konnte das Ford-Team entspannt zuschauen: Den Fight um die Führung machten Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen unter sich aus

(Motorsport-Total.com) - Der Fight um die Führung bei der Rallye Finnland war den ganzen Tag über spannend, beim Ford-Werksteam konnte man das allerdings mit einer gewissen Ruhe verfolgen. Denn schließlich waren es die beiden eigenen Piloten, die diesen Kampf untereinander austrugen - und zwar lange Zeit als Duell im Zehntelsekundenbereich.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen konnte Marcus Grönholm hartnäckig Widerstand leisten

Zwischen 1000 Seen und über 1000 Sprünge wurde es nun ernst für den neuen Ford Focus RS WRC 07, und das neue Fahrzeug hat seine Feuerprobe bestanden. Nach dem ersten Tag führen Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen die Rallye Finnland mit einem schon angenehmen Vorsprung auf Verfolger Sébastien Loeb an. 20,1 Sekunden liegt Grönholm vor seinem drittplatzierten WM-Rivalen.#w1#

Am Ende nur 4,4 Sekunden Abstand

Gegenseitig schenkten sich die beiden Ford-Teamkollegen allerdings nichts. Grönholm konnte am Morgen die Führung übernehmen, musste sie dann aber gleich an Hirvonen abgeben. Eine Prüfung später schlug Rekordsieger "Bosse" zurück und ging wieder an die Spitze. Dort blieb er bis zum Abend. Aber obwohl er in den zehn Wertungsprüfungen des heutigen Tages achtmal zur Bestzeit fuhr, konnte er seinen Kollegen nicht abschütteln. Einmal waren sie sogar zeitgleich, ansonsten blieb Hirvonen mit einem Rückstand im Zehntelsekundenbereich an Grönholm dran. Erst am späten Nachmittag konnte sich der Ältere der beiden etwas Luft verschaffen und den Vorsprung auf 4,4 Sekunden ausbauen.

"Die Geschwindigkeiten waren heute unglaublich schnell und die Zeitunterschiede nicht groß", sagte Grönholm am Abend. "Ich wusste, dass es heute schwer werden würde, da ich als Erster auf die Strecke musste und so war es dann auch. Ich hatte mir schon einen engen Fight mit Mikko erwartet. Er ist sehr gut gefahren und ich dachte, dass er wieder überholen könnte, aber ich konnte ihn doch hinter mir halten."

"Wir haben mit dem neuen Auto einen Schritt nach vorn gemacht und Loeb muss sich wirklich anstrengen." Marcus Grönholm

"Wenn es so eng ist, ist jede Prüfung wichtig", fuhr Grönholm fort. Heute Morgen war es noch recht rutschig und ich habe etwas an den Stoßdämpfern geändert. Meine Reifenwahl war sehr gut, vor allem heute Nachmittag, wo ich auf die härtere Mischung mit tiefen Cuts gesetzt habe. Wir haben mit dem neuen Auto einen Schritt nach vorn gemacht und Loeb muss sich wirklich anstrengen. Die Lücke zwischen uns ist fast doppelt so groß wie vor einem Jahr nach der ersten Etappe."

Hirvonen: "Jede Minute genossen"

Hirvonen holte zwei Bestzeiten und war sechsmal hinter seinem routinierten Kollegen Zweitschnellster. "Ich habe jede Minute dieses Tages genossen und es ist ein fantastischer Fight. Unsere Splitzeiten waren fast identisch. Es wäre großartig, wenn das das ganze Wochenende über so weitergehen würde. Mein Ziel war schon immer, hier zu gewinnen und eigentlich hätte ich heute Abend gern vorn gelegen, da Marcus die morgigen Prüfungen sehr gut kennt. Aber jetzt freue ich mich darauf, dass der Fight morgen weitergeht."

Sein Debüt im Ford-Werksteam und in einem WRC gab Khalid Al Qassimi. Er beendete den Tag auf Rang 25. Ihm ging es vor allem darum, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. "Ich bin es sehr vorsichtig angegangen, um die Rallye, die Prüfungen und das Auto erst einmal kennen zu lernen ohne Fehler zu machen", berichtete der Pilot des Teams Abu Dhabi. "Die Prüfungen sind wunderbar, sehr technisch und schnell mit vielen Kurven direkt hinter Kuppen und Sprüngen. Deshalb suche ich einen Mittelweg zwischen Speed und Weiterentwicklung meines Aufschriebs."