• 03.08.2007 20:01

  • von Britta Weddige

SS11: Grönholm gewinnt erste Etappe

Nach leichten Anfangsschwierigkeiten holte sich Marcus Grönholm eine Bestzeit nach der anderen - Manfred Stohl auf Punkterang und endlich wieder zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Marcus Grönholm hat die erste Etappe der Rallye Finnland gewonnen, gefolgt von Mikko Hirvonen und Sébastien Loeb. Zu Beginn der ersten Etappe hatten noch andere Piloten das Sagen, doch spätestens heute Vormittag hat Rekordsieger Grönholm das Ruder bei der Rallye Finnland wieder an sich gerissen. Die zur ersten Etappe gehörige Zuschauerprüfung gestern Abend konnte Subaru-Pilot Chris Atkinson für sich entscheiden, heute hatten dann immer Ford-Piloten die Nase vorn.

Titel-Bild zur News: Marcus Grönholm

Marcus Grönholm übernachtet mit einem Vorsprung von 4,4 Sekunden

Die erste Bestzeit des Tages holte sich am Morgen sensationell der 22-jährige Stobart-Pilot Jari-Matti Latvala, der damit auch kurz die Führung übernahm. Doch dann leistete sich Latvala mehrere Fahrfehler und fiel zurück. Er konnte noch mal gute Zeiten fahren, musste aber schließlich den Tag vorzeitig beenden, als er sich bei einem Ausritt das rechte Hinterrad abriss. Dank der SupeRallye-Regel darf er morgen wieder fahren.#w1#

Heißes Duell der Ford-Teamkollegen

Nach Latvalas Bestzeit begann das heiße Zehntelsekundenduell zwischen den Ford-Teamkollegen Grönholm und Hirvonen. Grönholm holte in der dritten Prüfung die Bestzeit und übernahm die Führung, Hirvonen war in der Prüfung danach Schnellster und verdrängte seinen Teamkollegen. Dann konterte wieder Grönholm und in der sechsten Wertungsprüfung holten sich die beiden sogar zeitgleich die Bestzeit. Erst am späten Nachmittag gelang es dem Routinier, der sich alle weiteren Bestzeiten (auch in der abschließenden Zuschauerprüfung) sicherte, seinen Vorsprung auf den jungen Teamkollegen auf mehr als eine Sekunde auszubauen. Am Ende waren es 4,4 Sekunden.

"Das Auto ist gut, Mikko ist schnell, wir liegen beide vorn, sehr gut." Marcus Grönholm

Grönholm hatte heute leichte Probleme damit, als Erster auf die Strecke zu gehen. Am Nachmittag sei dann wenigstens der Grip besser gewesen, so der Finne. Und morgen will er noch einmal richtig aufdrehen: "Morgen sollte es besser für mich laufen", erklärte "Bosse". "Denn die morgigen Prüfungen kenne ich. Ansonsten kann ich nur sagen: Das Auto ist gut, Mikko ist schnell, wir liegen beide vorn, sehr gut."

Hirvonen bilanzierte: "Ich habe am Nachmittag etwas Zeit verloren. Es ist ein harter, aber toller Fight gegen Marcus." Und er hat sich eine Taktik zurechtgelegt: "Ich werde ihn die ganze Nacht wach halten, dann habe ich morgen meine Chance", erklärte er lachend.

Loeb konnte nichts ausrichten

Nicht zum Lachen zumute war Sébastien Loeb. Der Citroën-Pilot war den ganzen Tag auf Platz drei festgenagelt. Am Morgen leistete sich der Weltmeister einen Fehler und würgte seinen Motor ab. Dabei verlor er rund vier Sekunden. Aber auch sonst konnte er nicht viel gegen die Ford-Piloten ausrichten. Sein Rückstand auf Grönholm beträgt nach der ersten Etappe 20,2 Sekunden.

"Ich glaube nicht, dass ich die beiden morgen angreifen kann." Sébastien Loeb

"Ich glaube nicht, dass ich die beiden morgen angreifen kann", stöhnte Loeb. "Ich habe den ganzen Tag über mein Bestes versucht, aber ich konnte nichts ausrichten." Und was ist sein Plan für morgen? "Ich weiß es wirklich nicht." In der abschließenden Zuschauerprüfung holte sich Loeb noch die zweitschnellste Zeit.

Probleme mit Solbergs Subaru

Auf den Plätzen vier und fünf beendeten die beiden Subaru-Piloten Chris Atkinson und Petter Solberg die erste Etappe. Solberg klagte am Morgen über Lenkungsprobleme, konnte dann zwar zulegen, war aber nicht wirklich zufrieden: "Das Auto ist nicht so gut, wie wir es uns erhofft hatten", sagte der Norweger. "Wir werden jetzt im Service versuchen, etwas zu ändern - wir müssen etwas versuchen!"

Dahinter läuft das Duell um Platz sechs. Dort übernachtet Loebs Teamkollege Daniel Sordo, der den Rang am Nachmittag kurzfristig an Stobart-Pilot Henning Solberg abgeben musste, ihn dann aber wieder zurück erobern konnte. Der Abstand zwischen den beiden beträgt jetzt 10,2 Sekunden. Sordo konnte als Drittschnellster in der letzten Prüfung noch etwas Boden gut machen.

Stohl trotz Missgeschick guter Laune

Auf dem letzten Punkterang übernachtet Kronos-Pilot Manfred Stohl als Achter. Der 35-Jährige stellte gleich zu Beginn des Tages seine Schnelligkeit unter Beweis. Nach drei Sonderprüfungen lag er an fünfter Stelle. Auf SP 4 folgte dann ein kleiner Ausrutscher. Stohl: "Wir sind in einer rechten Spitzkehre, wahrscheinlich die langsamste Stelle der ganzen Rallye, mit dem rechten Hinterreifen in einen Graben gerutscht. Das dauerte dann knapp 25 Sekunden, bis wir wieder auf der Straße waren." Doch Stohl konnte sich schnell wieder hoch kämpfen in die Punkteränge und berichtete nach jeder Prüfung, wie "happy" er mit seinem Auto sei.

Da heute bis auf drei Ausnahmen relativ kurze Sonderprüfungen zu bewältigen waren, war es auch schwer die verlorene Zeit aufzuholen. Doch das kann sich morgen schlagartig ändern. Auf dem Programm stehen acht Sonderprüfungen zwischen 13,46 und 33,01 Kilometer. "Da kannst du schon bei einer SP gleich zehn bis 15 Sekunden gut machen. Aber natürlich auch verlieren", so Stohl.