Citroen-Piloten mit unterschiedlicher Taktik

Sebastien Ogier und Sebastien Loeb liegen nach unterschiedlichen Strategien auf SS12 in Jordanien auf den Plätzen eins und zwei der Gesamtwertung

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Citroen-Werksfahrer Sebastien Ogier und Sebastien Loeb liegen nach der ersten Etappe der Jordanien-Rallye gemeinsam an der Spitze. Ogier hat nach sechs von 14 Wertungsprüfungen 31,6 Sekunden Vorsprung auf seinen französischen Landsmann und peilt seinen zweiten WRC-Sieg in Folge an. Anders als Teamkollege Loeb blieb der Portugal-Sieger bis ins Ziel der ersten Etappe voll auf dem Gas und hofft, seinen Vorsprung am Samstag verteidigen zu können.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb war schnell unterwegs, ging dann aber erneut vom Gas...

Die Tatsache, dass er am Samstag als erster auf die Schotterpisten der jordanischen Wüste gehen muss, dürfte sich allerdings nicht gerade zum Vorteil für Ogier herausstellen. Weltmeister Loeb sieht dies genauso, weshalb er wie schon in Portugal auch diesmal wieder zur fragwürdigen Taktik griff und im Verlauf der letzten Wertungsprüfung des Tages massiv verlangsamte, um so den zweiten Tag nicht als Erster in Angriff nehmen zu müssen.


Fotos: Citroen, WRC: Rallye Jordanien


Ogier lag bereits nach den ersten drei Prüfungen des Freitags in Front. "Wir waren gut unterwegs ohne dabei zu viel Risiko eingehen zu müssen", resümierte er im Servicepark am Toten Meer. "Um in Führung zu bleiben und morgen als erster auf die Strecke zu gehen, müssten wir rund 20 Sekunden auf die anderen herausfahren", rechnete Ogier vor Beginn von SS10 vor. Gesagt, getan - als Vierter auf die lange SS12 gehend, blies er anders als Loeb und Ford-Pilot Jari-Matti Latvala zur Attacke.

"Wir haben uns dazu entschieden, so hart wie möglich zu attackieren, um einen größtmöglichen Vorsprung herauszufahren", schildert Ogier und ergänzt: "30 Sekunden sind nicht schlecht, aber auch alles andere als ein beruhigendes Polster. Wir müssen am Samstag weiter hart angreifen. Schließlich haben noch drei andere Piloten die Chance auf den Sieg." Hinter Ogier liegen Loeb, Latvala und Citroeon-Privatier Petter Solberg innerhalb von nur 3,7 Sekunden.

Anders als in Portugal und im Unterschied zu Latvala nach ihm, entschloss sich Loeb bereits früh auf SS12 Tempo herauszunehmen. "Wir mussten etwas versuchen. Anderenfalls wären wir morgen die Straßenfeger gewesen und hätten kaum Chancen auf einen Podiumsplatz gehabt", verteidigt der Weltmeister seine Taktik. Ganz wohl ist ihm dabei allerdings nicht, wie er zugibt: "Vielleicht habe ich zu viel hergeschenkt. Wir werden es sehen." Latvala und Solberg lauern mit knappem Abstand hinter ihm und gehen zudem am Samstag nach dem Weltmeister auf die Strecke.