Stobart: Gemischte Gefühle in Jordanien

Das Stobart-Team erlebte auf der ersten Etappe der Jordanien-Rallye ein Wechselbad der Gefühle - Wilson auf Platz sieben, Östberg und Solberg mit Problemen

(Motorsport-Total.com) - Nach der entgegen der ursprünglichen Planung erst am Freitag durchgeführten Auftaktetappe der Jordanien-Rallye liegt aus dem Lager des Stobart-Teams einzig Matthew Wilson in aussichtsreicher Position. Der Brite belegt mit seinem Fiesta RS WRC nach sechs von 14 Prüfungen des vierten WM-Laufs Rang sieben in der Zwischenwertung. Auf den vor ihm platzierten Kimi Räikkönen (Citroen) fehlen ihm zwölf Sekunden.

Titel-Bild zur News: Matthew Wilson

Matthew Wilson hält die Stobart-Farben nach der ersten Etappe hoch

"Wir haben ein gutes Gefühl im Auto", gab Wilson im Ziel der Etappe zu Protokoll. "Auf den schnellen Bergabpassagen haben wir etwas Zeit verloren. Daran müssen wir für morgen arbeiten." Im Unterschied zum Focus RS WRC, den der 24-Jährige in der Vorsaison pilotierte, spüre er im aktuellen Fiesta "die Hitze im Cockpit deutlich intensiver", wie er sagt. Bezugnehmend auf die neuen Michelin-Reifen äußerste sich Wilson stellvertretend für die Aussagen seiner WRC-Kollegen positiv: "Die neuen Reifen sind sehr stark. Trotz einiger scharfer Steine unterwegs hatten wir keinen Schaden zu verzeichnen."

Östberg und Solberg in Nöten

Teamkollege und Jordanien-Debütant Mats Östberg ließ es zunächst ruhig angehen, fand aber schnell einen guten Rhythmus. Nach den ersten drei Prüfungen am Vormittag lag der Norweger bereits auf Rang sechs in der Zwischenwertung unmittelbar hinter Ford-Werksfahrer Mikko Hirvonen. Auf SS10 schlug dann allerdings der Defektteufel zu. Nach einem Getriebeschaden verlor Östberg massiv an Boden und wird am zweiten Tag nach dem SupeRally-Reglement einen neuen Anlauf nehmen.

In der Gesamtwertung der Rallye liegt der Norweger nach der ersten Etappe mit einem Rückstand von knapp 16 Minuten auf Rang 17. "Ich bin natürlich enttäuscht, wie der Nachmittag verlaufen ist", so die Reaktion von Östberg, der sich gute Chancen ausrechnete, auf der langen SS12 weiter Boden gutzumachen. "Es ist frustrierend, dass wir schon wieder Probleme hatten. Jetzt müssen wir es eben morgen erneut versuchen", lautete die Kampfansage des leidgeprüften Ford-Piloten.


Fotos: WRC: Rallye Jordanien


Dem dritten Stobart-Piloten, Henning Solberg, der in Jordanien seinen 100. WRC-Einsatz absolviert, erging es ähnlich. Nach zuvor problemloser Fahrt erwischte der Norweger auf SS9 einen Felsen. Die Kollision hatte eine Beschädigung der Ölwanne zur Folge, weshalb Solberg die zweite Etappe ebenfalls nach SupeRally-Regularien vom 21. Gesamtrang aus in Angriff nehmen muss.

"Der Öldruck fiel kurz nach dem Einschlag in den Keller", berichtete Solberg. "Ich hatte zunächst gehofft, dass es nur vom Motor kommt. Im Servicepark stellten wir allerdings fest, dass die Ölwanne schweren Schaden genommen hat." Beifahrerin Ilka Minor freundete sich bereits früh mit dem Gedanken an, am Samstag nach SupeRally-Regeln anzutreten. "Ich sehe keinen Grund, warum wir die Rallye nicht fortsetzen sollten - außer es ist etwas Gröberes am Motor", sagte sie gegenüber 'motorline.cc'.