Ford folgt Citroen auf der Strecke und in Sachen Taktik

Jari-Matti Latvala geht nach Verlangsamung als Dritter in den zweiten Tag der Jordanien-Rallye - Mikko Hirvonen als Fünfter bereits abgeschlagen

(Motorsport-Total.com) - Im Ford-Lager hat man nach der ersten Etappe der vierten WM-Station in Jordanien nur noch ein Eisen im Kampf um den Sieg im Feuer. Jari-Matti Latvala liegt mit nur 1,5 Sekunden Rückstand auf den Zweitplatzierten, Weltmeister Sebastien Loeb, auf Rang drei. Loebs Teamkollege Sebastien Ogier führt die WRC-Meute am Samstag in die verbleibenden acht Prüfungen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala liegt in Jordanien nach wie vor aussichtsreich im Rennen

Unterdessen kommen an der Spitze des WRC-Feldes die taktischen Spielereien groß in Mode. Nachdem beim vorangegangenen WM-Lauf in Portugal bereits das Citroen-Team auf die Verlangsamungstaktik zurückgegriffen hat, bediente sich in Jordanien auch Ford mit Latvala dieser Strategie.

Nachdem der Finne die drei Vormittagsprüfungen allesamt auf Platz drei beenden konnte, markierte er auf SS10 und SS11 jeweils die Bestzeit und stieß zwischenzeitlich auf Rang zwei im Gesamtklassement nach vorn. Kurz vor Ende von SS12 nahm er dann allerdings Gas weg, um so hinter Loeb zurückzufallen und am Samstag nach ihm und dessen Teamkollegen Ogier auf die Schotterpisten gehen zu können.

"Ich bin angesichts meiner Ausgangsposition für morgen sehr glücklich", ließ Latvala verlauten. "Von ganz vorn wird es extrem schwierig, zu gewinnen. Ich wollte daher hinter Loeb zurückfallen und das habe ich geschafft." Für den Abschlusstag rechnet sich der Vizeweltmeister des Vorjahres nun gute Siegchancen aus.

Hirvonen aus der Entscheidung draußen

Diese musste Teamkollege Mikko Hirvonen am Freitag bereits begraben. Nachdem er als WM-Führender jeweils als Erster auf die Bahn gehen musste, verlor der Finne im Vergleich zu seinen Konkurrenten einiges an Zeit. Nach den drei Vormittagsprüfungen fehlten ihm bereits 50 Sekunden auf den führenden Ogier. Einen Teil des Rückstands schrieb sich Hirvonen dabei allerdings selbst zu. "Ich ging auf den ersten beiden Prüfungen zu vorsichtig zu Werke. Dadurch habe ich sicher die Hälfte der Zeit verloren, die andere Hälfte lag in meiner Startposition begründet", so der Finne.

Am Nachmittag kam es dann noch dicker für Hirvonen. Nach einem Ausfall der Servolenkung am Fiesta RS WRC legte er auf SS12 eigener Aussage zufolge 15 Kilometer ohne diese zurück und verlor im Zuge dessen eine weitere Minute auf die Spitze. Die zweite Etappe muss Hirvonen mit zweieinhalb Minuten Rückstand auf den führenden Ogier als Fünfter in Angriff nehmen.


Fotos: Ford, WRC: Rallye Jordanien


Angesprochen auf die Probleme am Fiesta von Latvala, gab Teamchef Malcolm Wilson zu Protokoll: "Mikko erwischte einen schwierigen Tag. Die Schwierigkeiten mit der Servolenkung machten es nicht einfacher. Wir können bei ihm wohl nur noch darauf hoffen, dass er seine Position halten wird." Gleichzeitig verteidigte er die taktischen Spielereien seiner Mannschaft in Bezug auf Hirvonens Teamkollegen Latvala. "Wir konnten Jari-Matti dadurch in eine großartige Position für den morgigen Tag bringen", so der nüchterne Kommentar des Briten.