• 18.09.2016 12:23

Wenig Glück trotz starkem Speed: Audi in Austin Zweiter

Geringer Lohn für starke Leistung beider Audi R18 in Texas - Lucas di Grassi/Loic Duval/Oliver Jarvis Zweite, Kein Glück für den Audi mit Startnummer 7

(Motorsport-Total.com) - Audi führte mit beiden R18 souverän den sechsten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in der ersten Rennhälfte an. Doch für die starke Vorstellung gab es am Ende mit einem Pokal für Rang zwei nicht den erhofften Lohn. Die Nummer 7 verlor in der fünften Rennstunde viel Zeit durch eine unverschuldete Kollision. Bei einem Überholmanöver traf ein überrundeter Rennwagen den Audi, der sich dann in die Leitplanken drehte. Das Schwesterauto mit der Nummer 8, das lange Zeit vorn lag, fiel nach mehreren Zwischenfällen zurück und kämpfte sich wieder bis auf Platz zwei vor.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Loic Duval, Oliver Jarvis

Audi zeigte ein starkes Tempo, aber Zwischenfälle kosteten die Siegchance Zoom

Audi begann das Wochenende dominant: In allen Trainings lag der Hybrid-Sportwagen R18 vorn, im Zeittraining qualifizierten sich beide Rennwagen des Joest-Teams für die erste Startreihe. Auch das Rennen begann stark. Bei Außentemperaturen von 36 Grad Celsius bauten die Audi-Piloten einen Vorsprung von fast einer Minute vor den besten Verfolgern auf. Zunächst führte Marcel Fässler und anschließend Andre Lotterer in der Nummer 7, dann übernahm Lucas di Grassi mit der Nummer 8 die Spitze.

Seinem Teamkollegen Loic Duval gelang die schnellste Runde des Rennens. In Runde 99 büßte er die Führung ein, als ein elektrisches Problem seinen Audi rund 50 Sekunden lang lahmlegte. Später kam der Franzose eher als geplant zum Boxenstopp, denn seine Getränkezufuhr funktionierte nicht mehr. Als die Rennleitung kurz danach eine Gelbphase ausrief, gewannen die Gegner bei ihren Boxenstopps wertvolle Zeit. In der fünften Rennstunde schließlich musste di Grassi kurz nach einem Stopp erneut an die Box, um eine offene Tür schließen zu lassen. Im Ziel fehlten di Grassi, Duval und Oliver Jarvis nur 23 Sekunden auf die Spitze.

Bis zur fünften Rennstunde rechneten sich auch die Piloten der Nummer 7 Chancen auf den Sieg aus. Benoit Treluyer lag mit nur 19 Sekunden Rückstand an zweiter Stelle, als ein überrundeter GT-Pilot den Audi ins Kiesbett drehte. Sechs Runden vergingen, um die Box zu erreichen und die Schäden reparieren zu lassen, am Ende blieb Fässler/Lotterer/Treluyer der undankbare sechste Platz.

"Es ist kaum zu glauben, wie viel im Lauf von sechs Rennstunden schiefgehen kann", sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Unsere Fahrer haben eine tolle Vorstellung abgegeben und sich im Audi R18 sehr wohl gefühlt. Wir waren in allen Sessionen schnell, auch im Rennen fuhr niemand schnellere Rundenzeiten als wir. Die Rückschläge haben uns hart getroffen, denn heute war ein Doppelsieg möglich. Da ist Platz zwei nur ein schwacher Trost."

In der Markenwertung liegt Audi drei Läufe vor Schluss als Zweiter weiterhin in der Verfolgerposition. In der Fahrerwertung verbesserten sich di Grassi/Duval/Jarvis um einen Platz und sind nun Zweite. Die Titelentscheidungen fallen im letzten Saisondrittel, das in vier Wochen auf dem Kurs von Fuji in Japan beginnt.

Audi-Stimmen zum WEC-Lauf in Austin:

Lucas di Grassi: "Als Fahrer haben wir nur einen bestimmten Anteil am Rennergebnis. Es kommen immer auch Faktoren wie Boxenstopps oder Rennglück hinzu. Im Gegensatz zu uns gelang Porsche ein perfektes Rennen. Zum Schluss habe ich mich gegen einen Toyota gewehrt, der angegriffen hat, und wollte zugleich nach vorn zu Porsche aufschließen. Das hat Spaß gemacht, war bei der Hitze aber auch ganz schön anstrengend."

Audi

Nur in der Anfangsphase lagen beide Audi R18 an der Spitze des Feldes Zoom

Loic Duval: "Ich habe das Rennen ohne großes Risiko begonnen, denn ich wusste, dass wir schneller waren als Porsche. Wir haben an diesem Wochenende hart und gut gearbeitet, haben aber schon wieder ein Rennen verloren. Als ich im Cockpit war, ist das Auto wegen eines Problems mit der Elektrik einfach stehen geblieben. Das hat uns viel wertvolle Zeit gekostet."

Oliver Jarvis: "Das ganze Team hat nach Le Mans unermüdlich weitergearbeitet und uns ein tolles Auto aufgebaut. Es genügt nicht, nur schnell zu sein, man muss in allen Bereichen perfekt arbeiten. Wir haben heute nicht alles hinbekommen. Deshalb fühlt sich Platz zwei wie ein Verlust an - wir haben den Sieg verpasst."

Marcel Fässler: "Das Rennen hat sehr gut begonnen, der R18 hat sich fantastisch gefahren. Wir waren zuversichtlich, aber uns hat die Gelbphase wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch beim Überrunden hatten wir kein Glück. Wir waren heute schnell genug, um zu gewinnen - ebenso unser Schwesterauto. Und dann hat es doch wieder nicht gereicht."

Andre Lotterer: "Nach sechs Stunden gab es ein trauriges Ende. Dabei hat alles so vielversprechend begonnen. Beide Audi hätten gewinnen können. Schon die Gelbphasen liefen für uns nicht glücklich und dann hatte Ben Pech im Verkehr. Wichtig ist, dass wir ein sehr gutes Auto hatten. Das stimmt uns zuversichtlich für das nächste Rennen in Fuji."

Benoit Treluyer: "Als ich fuhr, hat unser Auto vorn etwas Abtrieb verloren. Ich habe mich damit abgefunden und war noch einigermaßen schnell. Die Gelbphase hat uns wieder mal Zeit gekostet, danach habe ich attackiert. Dann habe ich einen GT-Rennwagen überholt, aber es gab eine Berührung. Für mich war es ein Rennunfall, denn mein Gegner hat mich nicht mit Absicht getroffen, sondern selbst die Kontrolle über sein Auto verloren."

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