Spa-Sieger Lucas di Grassi: "50 Kilogramm Last sind weg..."

(Motorsport-Total.com) - Das 6-Stunden-Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 in Spa-Francorchamps hat den Audi-Piloten Loic Duval, Oliver Jarvis und Lucas di Grassi den Sieg beschert. Das Trio im R18 mit der Startnummer 8 kam mit den geringsten technischen Sorgen und den wenigsten Zwischenfällen über die Distanz - der Schlüssel zum Sieg in einer intensiven Materialschlacht der LMP1-Werksteams (hier zum Rennbericht!).

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Seit 2013 fest im Audi-WEC-Aufgebot: Jetzt gelang Lucas di Grassi endlich ein Sieg Zoom

Während Duval bereits die großen 24 Stunden von Le Mans im Jahr 2013 gewinnen konnte und im gleichen Jahr mehrere WEC-Erfolge und letztlich den WM-Titel bejubeln durfte, war es der WEC-Permierensieg für die Kollegen Jarvis und di Grassi. Entsprechend stolz und glücklich präsentierte der Brasilianer am Samstagabend seinen ersten "großen Pott" aus der Langstrecken-WM: den silbernen Siegerpokal aus Spa-Francorchamps.

"So richtig riesig ist der Pokal gar nicht, aber er ist mir sehr, sehr wichtig. Es steht darauf, dass wir Erster geworden sind", strahlt di Grassi im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Dem 31-Jährigen, der in der Formel E zahlreiche Erfolge feiern durfte, ist die Erleichterung deutlich anzumerken. "Mir fallen 50 Kilogramm von den Schultern. Wir haben es so lange versucht, sind immer wieder knapp gescheitert - zum Beispiel im Vorjahr in Silverstone. So oft waren wir nicht in der richtigen Position oder nicht zum passenden Moment zur Stelle. Dieser Sieg ist eine ganz besondere Errungenschaft in meiner Karriere."

Standfestigkeit: Es ist nicht nur Glück allein

"Jetzt, da diese Last von 50 Kilogramm von meinen Schultern weg ist, schüttele ich alles ab und genieße es erst einmal. Seit 2013 gebe ich in der WEC alles, fahre mir immer wieder regelrecht den Hintern ab. Dass es jetzt endlich mit dem ersten Sieg geklappt hat, ist irgendwie befreiend. Ich bin stolz", sagt di Grassi. "Bei diesem Sieg geht es nicht nur um mein persönliches Wohlgefühl. Es geht vor allem auch darum, dass wir zum richtigen Moment allen deutlich gemacht haben, dass wir zur Stelle sind. Als nächstes Rennen kommt Le Mans. Da geht man gern mit einem Sieg im Rücken hin."

"Wir lagen lange Zeit auf dem zweiten Platz, weit weg von den Führenden und mit viel Luft nach hinten. Den Toyota an der Spitze hätten wir aus eigener Kraft nicht packen können", schildert der Audi-Pilot das Rennen aus seiner Sicht. "Als der Toyota #5 das Motorenproblem bekam, war unsere Chance endlich da. Ganz ehrlich: Natürlich hatten wir Glück. Aber es ist auf der Langstrecke nun einmal so, dass Zuverlässigkeit nicht nur auf Glück beruht, sondern vor allem auf guter Arbeit des Teams. Bei allen Ingenieuren und Mechanikern von Audi bedanken wir uns!"

Mit dem Schub aus Spa geht es nun in vielen Schritten in Richtung Jahres-Höhepunkt in Le Mans. "Mir wird nicht langweilig", schmunzelt di Grassi. "Wir testen in Aragon und Paul Ricard, wir machen ein Rollout, wir fahren im Simulator und ich bin auch noch in der Formel E unterwegs. Es wird schon stressig. Das ist aber klasse, das mag ich. Ich will voll im Rhythmus und Renntrimm bleiben, meine Routinen einfach weiter durchziehen. Das hat bisher ganz gut funktioniert. Ich hoffe, das zahlt sich dann auch in Le Mans aus."