Sebring-Tests: Audi dominiert in Florida
Audi fährt bei den zweitägigen Tests vor dem WEC- und ALMS-Auftakt in Sebring sofort auf Topniveau - Pickett-HPD schnellster Verfolger - Ferrari schnellstes GT-Auto
(Motorsport-Total.com) - Die Sebring-Woche hat mit dem tradionellen Test vor dem Start in die neue ALMS-Saison begonnen. In diesem Jahr wird auf der welligen Piste in Florida besonders dichter Verkehr herrschen, weil auch die insgesamt 30 Fahrzeuge der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC an gleicher Stelle ihren Auftakt feiern. Fast 60 Fahrzeuge tummelten sich bei den Probefahrten, am Rennwochenende sollen insgesamt 64 Autos teilnehmen.

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Allan McNish fuhr im Audi mit der Startnummer 2 die Bestzeit des Tests
Audi brachte eine überarbeitete Version des R18 von 2011 nach Sebring. Die Ingolstädter werden erst ab dem zweiten WEC-Rennen in Spa-Francorchamps auf die beiden neuen R18-Varianten setzen. Die "Altwagen" zeigten sich allerdings zum Start ins Jahr in Topform. Aus dem Stand erzielte Audi in allen vier Sessions am Montag und Dienstag die Bestzeiten. Am Montagnachmittag markierte Allan McNish in 1:47.187 Minuten die beste Rundenzeit des zweitägigen Tests.
McNish, der sich den Audi erneut mit Tom Kristensen und Dindo Capello teilt, brachte den R18 heil über die Runden, sein erfahrener dänischer Kollege allerdings nicht. Le-Mans-Rekordsieger Kristensen rasselte am Nachmittag ausgerechnet mit dem Schwesterauto von Romain Dumas, Timo Bernhard und Neuzugang Loic Duval zusammen. An beiden Audis entstand dabei zwar sichtbarer Schaden, aber die Reparaturpause in der Box war kurz.
Die amtierenden Le-Mans-Champions Andre Lotterer, Benoit Treluyer und Marcel Fässler fuhren ihren R18 am Vormittag in 1:47.545 Minuten an die Spitze und setzten somit die zweitbeste Rundenzeit des Tages. Der dritte Audi (Bernhard/Dumas/Duval) kam in 1:48.294 Minuten am Montag auf Platz drei. Schnellste Verfolger waren Klaus Graf, Lucas Luhr und Simon Pagenaud im neuen HPD ARX-03a von Pickett. Der Rückstand des ALMS-Teams betrug beträchtliche drei Sekunden.
Benziner mit deutlichem Rückstand
Die schnellsten Benziner aus der WEC waren der Rebellion-Toyota von Prost/Jani/Heidfeld (5./1:50.619 Minuten) und der OAK-Pescarolo-Judd von Moreau/Baguette/Kraihamer (6./1:50.742). Die zwei HPD-Mannschaften von Strakka und JRM konnten noch nicht auf dem Niveau von Pickett fahren. Vor allem die GT1-Meistermannschaft JRM hat noch Nachholbedarf. Die Briten stiegen erst am Dienstagnachmittag auf den letzten Drücker in den Testbetrieb ein. Chandhok/Brabham/Dumbreck fehlten am Ende über zehn Sekunden auf die Spitze.
"Mit den drei Autos auf den ersten drei Plätzen zu liegen, ist vielleicht keine so große Überraschung", fasst Kristensen seine Eindrücke der zwei Testtage gegenüber 'dailysportscar.com' zusammen. Der Däne ergänzt: "Von unserem Vorsprung sind wir etwas überrascht. Aber mal abwarten, wie es sich im weiteren Verauf der Woche entwickelt." Am Mittwoch haben die Teams eine Pause, am Donnerstag beginnen die ersten offiziellen Trainings der neuen Saison.
"Wir freuen uns auf das Rennen", so Pickett-Pilot Luhr, "aber gleichzeitig dürften alle im Team froh sein, wenn das erste Rennen mal geschafft ist. Es liegen wirklich hektische Wochen hinter uns." Der Wahlschweizer hatte in der einstündigen Session am Dienstagmorgen ein kleines Highlight setzen können. Der Pickett-HPD konnte dort nahezu auf Audi-Niveau fahren, allerdings waren die Ingolstädter zu jenem Zeitpunkt weit weg von den eigenen Bestmarken.

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Kaum Platz auf der Bahn: Wie sollen die Prototypen richtig schnell fahren? Zoom
In der LMP2-Klasse konnte Level 5 seinen Testvorsprung in Sebring in eine gute Rundenzeit ummünzen. Tucker/Diaz/Hunter-Reay waren in 1:52.055 Minuten am Montagnachmittag nicht nur das Maß der LMP2-Dinge, sondern sie waren auch schneller als beispielsweise die LMP1-Autos von Dyson, Pescarolo und Strakka. Pech hatte OAK mit dem Morgan-Judd. Teamboss Jacquet Nicolet flog am Montag in der schnellen Sunset-Bend (Rechtskurve vor Start-Ziel) heftig in die Barrieren. Der Franzose blieb unverletzt, aber der LMP2-Wagen konnte nicht mehr am Test teilnehmen.
In den GT-Klassen bestimmte Luxury-Ferrari das Tempo. In der GTE-Pro-Kategorie fuhren Makowiecki/Melo/Vernay in 2:00.830 Minuten die Bestzeit, in der GTE-Am-Klasse setzte Dominik Farnbacher den 458 auf den Spitzenplatz. Die Zeitabstände im Kampf der großen GT-Hersteller waren jedoch gering. Am Montagnachmittag lagen hinter dem Luxury-Ferrari innerhalb von nur einer Sekunde Rückstand die Autos von Porsche, Corvette und BMW. Einzig Aston Martin (Mücke/Fernandez/Turner) hatte etwas größeren Abstand.

