• 01.12.2014 00:35

  • von Dominik Sharaf & Roman Wittemeier

"Major Toms" Abschied ohne Tränen: Dänen lügen nicht

Der Audi-Star verlässt die WEC in gewohnter Manier: Mit einem Pokal im Gepäck und einem flotten Spruch auf den Lippen - Teamkollegen danken Kristensen

(Motorsport-Total.com) - Auf tosenden Applaus im Pressezentrum warten die meisten Berufsrennfahrer ihr Leben lang vergeblich. Tom Kristensen erhielt ihn am Sonntag in Sao Paulo, nachdem er sein letztes Rennen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) bestritten hatte - zu seiner großen Freude garniert mit einem Podiumsresultat, schließlich fuhr der 47-Jährige im Audi R18 e-tron quattro an der Seite Loic Duvals und Lucas di Grassis auf Platz drei. "Das ist ein Traum", sagt ein bewegter Kristensen.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Kristensen durfte bei seinem letzten WEC-Rennen das Podium besuchen Zoom

Mit dem bekannt breiten Grinsen auf dem Gesicht streitet der neunmalige Le-Mans-Sieger ab, dass unter dem Helm Tränen flossen: "Da hat es mich nicht erwischt", so Kristensen. "Ich komme aus Dänemark und Dänen kennen keine Emotionen." Sein Humor wird unter den Aktiven sicher fehlen, schließlich ist beim Ex-DTM-Piloten sogar eine Danksagung mit einer Pointe garniert: "Ich habe es genossen - das war's jetzt. Ich muss vielen Leuten sowie den Fans danken. Und ich danke auch den Kindern neben mir", schielt er auf seine Teamkollegen, die 15 respektive 17 Jahre jünger sind.

Bei der FIA-Gala im katarischen Doha steht Kristensen der letzte Auftritt als WEC-Pilot bevor, ehe seine Karriere auf anderen Pfaden ihre Fortsetzung findet. "Ich nehme zahlreiche glückliche Erinnerungen mit und bin froh, dass es mit Audi weitergeht", erklärt Kristensen, der wohl noch viele Hände wird schütteln müssen. Sein Stallgefährte verneigt sich vor dem allseits beliebten "Major Tom": "Danke für alles, was du für uns getan hast", meint di Grassi. Duval sagte lieber mit schnellen Runden Lebewohl: "Das war wichtig. Wir hatten uns das Podium fest vorgenommen."

Der Weg auf das Treppchen von Interlagos war steinig. Bei einem Boxenstopp-Problem gingen dem Audi mit der Startnummer 1 rund 30 Sekunden verloren, dazu war chronisch Spritsparen angesagt. Erst beim Duell mit Toyota-Pilot Stephane Sarrazin zum Schluss hieß es für Kristensen, der standesgemäß als letzter Pilot ins Volant griff: Feuer frei! "Die Strecke hatte unglaublich viel Grip. Was wir geschafft haben, stand bei uns auf dem Plan", schwärmt er. Duval hatte weniger Spaß: "Nach 15 Runden war es schwierig, an den Spitzenreitern dranzubleiben", so der Franzose.


Fotos: WEC in Sao Paulo


"Das Auto ruinierte den linken Vorderreifen und zum Schluss war er völlig zerstört. Ich habe viel Zeit verloren, vier oder fünf Sekunden pro Runde am Ende des Stints", meint Duval. Für di Grassi war das Heimspiel in Sao Paulo nicht nur wegen der Personalie Kristensen bewegend, schließlich fährt er vielleicht so schnell nicht wieder WEC in seiner Heimat: "Es war ein toll organisiertes Event und ich habe die Emotionen der Fans richtig gespürt. Es waren gemischte Gefühle mit dem Abschied von Tom und dem Rennen. Hoffentlich kehrt es in den Kalender zurück", sagt di Grassi.

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