• 03.05.2014 17:38

  • von Roman Wittemeier

Halbzeit: Toyota übernimmt Spitze im Reifenpoker

Sebastien Buemi steuert den Toyota an der Spitze des WEC-Feldes in Spa: Porsche in Verfolgerposition, Audi kämpft - Ferrari in GTE-Pro nicht zu packen

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um den Sieg beim Sechs-Stunden-Rennen der WEC in Spa-Francorchamps wird über einen ausgiebigen Reifenpoker entschieden. Die besten Karten in diesem Spiel halten zur Halbzeit Toyota und Porsche in den Händen. Sebastien Buemi konnte dem Porsche mit der Startnummer 14 die Führung abnehmen, weil Toyota im Verlauf des zweiten Stints schneller wurde und die Mannschaft beim zweiten Stopp neun Sekunden weniger benötigte.

Titel-Bild zur News: Buemi Lapierre Davidson

Sebastien Buemi übernahm im Toyota mit der Nummer 8 die Spitze Zoom

Marc Lieb hat dem starken Tempo des TS040 derzeit nicht viel entgegenzusetzen. Der Deutsche müht sich im 919 ab. Man wurde vom starken Doppelstint der Japaner überrascht und zieht nun nach. "Wir wechseln die Reifen nicht. Wir müssen es einfach versuchen", funkte man Lieb vor dem vergangenen Service ins Auto. Die Antwort des langjährigen Werkspiloten: "Wenn es sein muss." Lieb muss mit den Augen nun auch bald in den Rückspiegel schauen. Auf Rang drei zeigt Kazuki Nakajima im zweiten Toyota starke Rundenzeiten.

Audi wird das Rennen in Spa-Francorchamps aus eigener Kraft kaum gewinnen können. Die Ingolstädter, die wegen der kleineren Hybridklasse per Reglement einen Nachteil von gut einer halben Sekunde pro Runde haben, fahren stabil auf den Rängen vier, fünf und sechs. Tom Kristensen (Startnummer 1) hat eine Minute Rückstand auf die Spitze, Benoit Treluyer (2) verlor 25 Sekunden wegen des Wechsels eines Laptriggers und Marco Bonanomi (3) ist im R18 in der Le-Mans-Version deutlich zurück.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


"Wir fahren mit den Autos 1 und 2 die gleiche Taktik, mit dem Wagen Nummer 3 fahren wir jeweils nur einen Stint mit einem Reifensatz. Ich hoffe, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", erklärt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich den Ansatz zur Schadensbegrenzung. Immerhin fahren die Audis zuverlässig. Das war beim Porsche von Webber/Hartley/Bernhard nicht der Fall. Der 919 verlor vier Minuten wegen eines Dämpferschadens am Heck, später weitere 16 Minuten wegen eines Schadens an der Aufhängungen vorne rechts.

In der LMP2-Klasse fährt Roman Rusinov den Morgan-Nissan von G-Drive souverän an der Spitze. Der Russe liegt nur einen Hauch hinter dem LMP1-Rebellion von Nicolas Prost. In der GTE-Pro-Klasse ist Toni Vilander unangefochten an der Spitze. Hinter dem Finnen folgen die Aston Martins von Bruno Senna und Darryl O'Young und die beiden Porsche 911 RSR von Patrick Pilet und Marco Holzer. In der Amateurklasse kämpfen die beiden Aston Martin Vantage um den Sieg.