• 04.01.2015 11:32

  • von Dominik Sharaf & Roman Wittemeier

Früh umgestellt: Audi hofft auf Entwicklungsvorsprung 2015

LMP1-Leiter Chris Reinke erklärt, warum der der Wettbewerb in der WEC härter ist als jemals zuvor und warum die Ingolstädter ihn gewinnen können

(Motorsport-Total.com) - Die Mission Titelverteidigung ist Audi im Jahr 2014 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) nicht geglückt. Klar, dass die Ingolstädter so schnell wie möglich zurückschlagen wollen. Jedoch befürchten sie, dass sich dieses Vorhaben noch komplizierter gestaltet als zuvor. "Der Wettbewerb an sich hat eine neue Qualität", sagt LMP1-Leiter Chris Reinke gegenüber 'Motorsport-Total.com' und unterstreicht: "Porsche ist dabei, Toyota ist zum Erfolg verdammt - das hat ganz neue Qualität gebracht."

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Andre Lotterer

Vorsprung durch Technik? Audi hätte sicher nichts dagegen, wenn es so käme Zoom

Für das überarbeitete Audi-Modell, das am 12. April in Silverstone in der Startaufstellung parken wird, sind massive Fortschritte zu erwarten. Die verschärfte Konkurrenzsituation hat dazu geführt, dass an den Prototypen härter und akribischer gearbeitet wird. "Bezüglich der Intensität und der Technologietiefe ist die Schlagzahl höher geworden", betont Reinke, kokettiert jedoch mit einigen Unterschieden bei der Arbeitsweise: "Was die Zahl der Updates pro Saison anbelangt gilt das nicht - jedenfalls nicht bei Audi."

Reinke kann sich vorstellen, dass seine Marke mit Blick auf 2015 einen Vorsprung vor Porsche und Toyota genießt: "Ich habe das Gefühl, dass wir im Vergleich zum Wettbewerb früher auf die Entwicklung des nächstjährigen Fahrzeuges umgestellt haben", schätzt er und will Eindrücke des Saisonfinales von Sao Paulo nicht verallgemeinern: "Das lag einerseits an der EoT (Equivalence-of-Technology; Anm. d. Red.), die sich für uns auf einer solch kurzen Strecke nicht allzu negativ niederschlägt."

Reinke argumentiert außerdem: "Ein anderer Faktor waren die Reifen auf diesem - nennen wir es mal spektakulären - Asphalt in Interlagos. Auch der Turbo hat sicherlich geholfen. Die Höhenlage macht bestimmt etwas aus." Die Meisterschaft hätte Audi aber nicht in Brasilien verloren, sondern bereits vor den 24 Stunden von Le Mans, als der Entwicklungsvorsprung des vergangenen Winters in Silverstone verschenkt wurde: "Da hätten wir ein fettes Resultat einfahren sollen", trauert Reinke dem Saisonauftakt nach.