Bruni/Vilander jubeln über GTE-Pro-WM-Titel
Ein knapper Erfolg vor Mücke/Turner in Bahrain reicht, um Bruni/Vilander den WM-Titel zu sichern - Ferrari fehlt nun nur noch der wichtigste Gesamtsieg
(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Weltmeisterschaft fährt Ferrari 2014 hinterher, aber in der WEC steht die italienische Marke knapp davor, die Konstrukteurswertung in der eigenen Klasse zu gewinnen. Den GTE-Pro-Fahrertitel konnten Gianmaria Bruni und Kimi Räikkönens bester Freund Toni Vilander schon gestern in Bahrain mit dem Sieg beim vorletzten Saisonrennen fixieren.

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Gianmaria Bruni und Toni Vilander sicherten sich in Bahrain den WM-Titel in ihrer Klasse Zoom
"Das ist ein sehr emotionaler Moment. Ich bin zum ersten Mal Weltmeister. Das habe ich noch gar nicht richtig realisiert", freut sich Vilander. "Nach der Enttäuschung von Schanghai waren die vergangenen Wochen sehr schwierig. Ich möchte mich bei Ferrari, Antonello Coletta, Amato Ferrari und all den Jungs im Team bedanken." Schließlich waren die es, die das Auto nach dem Crash von Bruni in Schanghai neu aufbauen mussten.
Auch Teamkollege Bruni spricht von einem "fantastischen Tag", obwohl es für ihn bereits der zweite WM-Titel hintereinander ist: "Ich bin so glücklich, diesen Triumph mit Toni teilen zu können. Ich möchte mich bei Ferrari, dem Team aus Michelotto und all den Jungs bei AF Corse bedanken, die mein Auto nach dem Unfall in Schanghai repariert haben. Man sieht wieder einmal: Harte Arbeit lohnt sich im Leben immer!"
Bruni/Vilander gewannen die sechs Stunden von Bahrain 1,879 Sekunden vor Mücke/Turner (Aston Martin) und 45,743 Sekunden vor ihren Teamkollegen Rigon/Calado. "1,8 Sekunden Abstand nach sechs Stunden - das zeigt, dass die GTE eine der besten Klassen in der WEC ist", schwärmt Vilander. Dabei hatte das Rennen nicht ideal begonnen: "Nach Schanghai war ich am Start vorsichtig, aber in Kurve 4 kam Turner von der Ideallinie ab", berichtet Bruni.
"Da habe ich mir gesagt: 'Okay, jetzt muss ich in Führung gehen!' Ich wollte mich absetzen, aber er ließ nicht locker", gibt der ehemalige Formel-1-Pilot zu Protokoll. "Sie waren ein bisschen schneller, aber am Ende des Stints war ich wieder ein bisschen schneller. Unterm Strich war es sehr ausgeglichen, aber wir waren ziemlich am Limit. Toni ist es dann einfach nach Hause gefahren, was heute wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe war."
"Es war wirklich nicht leicht", bestätigt Vilander. "Ich habe versucht, wirklich alles zu geben und jeden Stint zu attackieren, bis es zum Sieg reichte. Ich habe am Anfang wirklich Druck gemacht und dabei die Reifen überhitzt. Da war es manchmal schwierig, auf der Strecke zu bleiben. Sie haben mir den Rückstand laufend durchgegeben. Und es war sehr schwierig, die LMPs durchzulassen, weil die Reifen immer wieder schmutzig wurden."
Ein Erfolg ist die WEC-Saison 2014 für AF Corse und Ferrari somit jetzt schon, aber beim Saisonfinale in Sao Paulo könnte noch die absolute Krönung erfolgen: "Wir wollen dort auch den letzten Titel gewinnen, den für den besten Konstrukteur. Der ist für Ferrari am wichtigsten", stellt Antonello Coletta vom Sportwagenhersteller klar. Und Amato Ferrari nickt: "In Brasilien wollen wir auch den Konstrukteurstitel, der für uns am wichtigsten ist, nach Hause bringen."

